Start Specials Most Wanted: Theas musikalischer Jahresrückblick

Most Wanted: Theas musikalischer Jahresrückblick [2024]

2024 ist auch wieder in Sack und Tüten, was für ein Jahr, nicht nur musikalisch. Insgesamt habe ich das Gefühl, alles etwas ruhiger angegangen zu haben, weniger Konzerte, weniger Festivals. Das bedeutet nicht, dass Musik nicht trotzdem ein allgegenwärtiges Thema ist – ganz im Gegenteil. So geht es 2025 hoffentlich frisch gestärkt mit mehr Elan in die neue Konzertsaison! Aber schauen wir mal, was im letzten Jahr so los war.

Album des Jahres:

Touché Amoré (Foto: Thea Drexhage bs! 2023)

Ich fand 2024 wirklich wirklich toll, was neue Musik angeht. Selbst im eingestaubten Alternative/Indie bereich gab es so viele neue, mutige Entwicklungen, über die ihr sicher auch in den anderen Most Wanteds unserer Redaktion viel lesen könnt. Bei mir bleibt es eher klassisch und ich kann mich kaum entscheiden und bin mir sicher, hier ein paar ganz wichtige Scheiben zu vergessen. Am besten gefallen hat mir wohl Touché Amoré’s Spiral In A Straight Line, das zwar erst recht spät im Jahr erschien, aber sich seitdem ziemlich oft auf meinem Plattenteller gedreht hat – mit knackigen 30 Minuten ist da ja auch viel Platz für Wiederholungen. Besonders angetan darauf haben es mir die beiden Features. Eines mit Julien Baker und eines mit Lou Barlow von Sebadoh. Ich mag es einfach, wenn klassische Gesangsstimmen auf den rauen Klang von Jeremy Bolms Stimme treffen und daraus eine so schräge, aber gleichzeitig grandiose zweistimmige Melange wird, wie man sie selten irgendwo anders findet. Diese Songs waren auch auf vergangenen Platten meine Highlights. (Limelight auf Lament oder Skyscraper auf Stage Four).

Honorable Mentions:
Fontaines D.C. – Romance (Von Fontaines D.C. gab es auf jeden Fall die besten Musikvideos in 2024)
Die Nerven – Wir waren hier
Shoreline – To Figure Out
The Cure – Songs Of A Lost World

Konzert des Jahres:

Spanish Love Songs (Foto: Thea Drexhage bs! 2024)

Auch in diesem Jahr fällt meine Wahl wieder auf ein Konzert im Tower. Wenn dort persönliche Lieblingsbands zu Besuch kommen, dann wird das eben immer schnuckelig und intim. 2024 waren Spanish Love Songs zu Besuch um ihre Platte No Joy zu betouren. Entgegengesetzt zum Albumtitel gab es aber sehr, sehr, sehr viel Freude. Ein kollektives Zusammenkommen all der Sad Kids, die in ihren 30er und 40er Jahren zwar gar keine Kids mehr sind, aber innerlich noch immer an ihren Emo-Teeniezeiten festhalten – das macht schon was mit einem. Die Band hat hervorragend und ausgelassen gespielt. Im kleinen Tower hat es gekocht. Mehr kann man sich tatsächlich nicht von einem Konzert wünschen!

Honorable Mentions:
Casper live in Bielefeld + Philline Sonny als Support
Turbostaat spielen Schwan in Bremen
Trixsi im Eisen Bremen

Festival des Jahres:

Festivalatmosphäre (Foto: Thea Drexhage bs! 2024)

Oh Schreck, ich war in diesem Jahr nur auf zwei Festivals. Normalerweise steht an dieser Stelle immer ein Liebesbrief an das Watt En Schlick – könnte es in dieses Mal auch, denn es war wie immer wundervoll. Aber aus ganz egoistischen, persönlichen Gründen nehme ich in diesem Jahr aber das Hurricane, ganz einfach aus dem Grund, dass dort binnen kürzester Zeit ein Haufen meiner Lieblingsbands auf der Bühne standen. Frank Carter And The Rattlesnakes, Fontaines D.C., Idles und The National an einem Tag – HALLO?! Nur, um dann an den kommenden Tagen noch mit Turnstile und den Editors getoppt zu werden? Dazwischen The Last Dinner Party, Deine Cousine, High Vis, The Subways und die Leoniden? Das sind schon sehr viele Highlights, die man in so kurzer Zeit erstmal verdauen muss. Normalerweile bevorzuge ich kleinere Festivals, gerade, um auch neue Musik zu entdecken. Aber manchmal, da muss es auch der Big Mac der Musikbranche sein, um den eigenen Appetit zu stillen.

Musikalischer Vorsatz für 2025:

Da setze ich direkt beim Hurricane an: Natürlich ist es immer toll, altbekanntes anzuschauen und anzuhören, aber ich will und muss mich mehr neuer Musik widmen. Langsam kommt man natürlich in dieses nörgelige „Früher-war-alles-besser-Alter“, aber das kann ja kein Zustand sein. Auch, wenn ich moderne Musik oft nicht mehr richtig verstehe, gibt es auch dort sicher einige Schätzchen zu entdecken.

Als Teil unserer Beitragsreihe Reingehört haben unsere Redakteur*innen Monat für Monat ihre Lieblingssongs in unserer Spotify Playlist bs! Songs of 2024 gesammelt und daraus einen zufällig ausgewählten Song am Ende des Monats kurz und knapp reviewt.

Die Top 3 Songs des Jahres 2024 von Thea sind:

  1. Touché Amoré ft. Julien Baker – Goodbye For Now
  2. Philine Sonny – Berlin
  3. Ditz – Taxi Man

Wenn ihr Wissen wollt was unsere Redaktion dieses Jahr sonst so gehört und gefeiert hat dann schaut gerne in die anderen Jahresrückblicke unserer Redakteur*innen rein oder checkt unsere Spotify Playlist  bs! Songs of 2024 mit allen Lieblingssongs 2024 aus.

Die mobile Version verlassen