Aus der eigenen Komfortzone herauskommen und den Musikgeschmack der Kolleg*innen unter die Lupe nehmen: das ist unser neuer Vorsatz für das Jahr 2025. Wie auch in den vergangenen Jahren sammelt die Redaktion jeden Monat ihre Lieblingssongs in einer Spotify Playlist. Alle drei Monate nehmen wir dann die Songs der anderen unter die Lupe. Welche Tracks uns pro Quartal am besten gefallen haben, erfahrt hier hier:

Rune Fleiter wählt: Smile – Hot Friend
Düsterer, leicht hypnotischer, Post-Punkt mit 70s, 80s Charme trifft auf Trip-Hop, an sich schon eine vielversprechende Kombination. Vollendet wird der Song jedoch erst durch die überwiegend gesprochenen Vocals von Sängerin Rubee True Fegan durch die der Song eine besondere Tiefe bekommt. Diese Kombination und der daraus resultierende düstere und zugleich eindringliche Sound schafft es einen umgehend in seinen Bann zu ziehen. Somit ist Hot Friend von Smile mein Favorit unter den Einreichungen meiner Redaktionskolleg*innen für das erste Quartal 2025.
Kristin Hofmann wählt: Lacuna Coil – I Wish You Were Dead
Für den ersten ausgewählten Quartalssong bleib ich in meiner persönlichen Musiknische hocken. „I Wish You Were Dead“ von Lacuna Coil trifft es für mich einfach genau auf den Punkt. Draußen ist der Frühling noch nicht richtig angekommen, es ist kalt, es regnet – ich will keine fröhlichen Rhythmusgitarren! Krachen muss es und zwar gewaltig. Das bekommen Lacuna Coil und die phänomenale Stimme von Cristina Scabbia mit dem Song textlich wie musikalisch mühelos hin. Er läuft runter wie Butter während dir mindestens eine Person einfällt, die man zum Mond schicken möchte.

Michael Gerlinger wählt: Mantar – Cosmic Abortion
Gleiches Format, neue Herangehensweise: Sich Quartalsweise durch die Musikgeschmäcker der Kollegen/Kolleginnen durchzuhören, kommt einer gänzlichen neuen Erfahrung gleich. Auch wenn mich einige Songs bzw. Künstler positiv überrascht haben, stach mir ein Song sofort ins Auge, bei dem ich mir ziemlich sicher, dass ich ihn wählen würde. Die Rede ist von Mantars „Cosmic Abortion“. Das Bremer Black/Extreme Metal-Duo holzt mit feiner Punk-Attitüde einen genüsslichen, aber fiesen Wutklumpen durch die Gehörgänge. Prägnantes Kurz-Instrumental-Intro, straightes Riff und mit den Worten „Kill, destroy, fuck shit up, post birth abortionist“ geht sie ab, die Luzie! Das neue Album „Post Apocalyptic Depression“ läuft bei mir schon auf Dauerschleife, „Halsgericht“ wollte ich auch schon dieser Liste hinzufügen, was ich aber dann doch nicht habe. Die liebe Thea hat meinen „Fauxpas“ korrigiert. Ugh!
Thea Drexhage wählt: Sam Fender – Little Bit Closer
Klanggewaltiger Indie-Pop-Rock – damit konnte sich Sam Fender in den letzten Jahren kometenartig bis ganz nach oben spielen. Auf seinem nunmehr dritten Album People Watching befindet sich die Nummer A Little Bit Closer. Glatt, ohne Ecken und Kanten, mit Chor und ganz viel Bombast – aber trotzdem wirklich schön anzuhören. Perfekt für Roadtrips im Sommer im offenen Cabrio mit einem Sound irgendwo zwischen Bruce Springsteen und Robert Francis. Definitiv gemacht für die ganz großen Bühnen!

Franz Naumann wählt Fontaines D.C. – It’s Amazong To Be Young
Fontaines D.C. – It’s Amazing To Be Young Ich kann kaum glauben, wie lange ich mir schon vorgenommen habe, in Fontaines D.C. reinzuhören – und doch hat es sich nie ergeben. Bis heute! It’s Amazing To Be Young klingt wie ein Soundtrack meiner Jugend: verträumte Shoegaze-Gitarren à la Ride, die rauen Rock-Einflüsse der Arctic Monkeys und hingerotzte Vocals, die mich irgendwie an Jake Bugg erinnern. Ein Song, der nachhallt und sich festsetzt. Besonders die vielen Schichten im Instrumental bieten Raum zum Träumen, Mitschwingen und Entdecken. It’s Amazing To Be Young – absolut! Aber vor allem ist es amazing, einen Song zu finden, der bleibt. Keine Ahnung, wer ihn zur Playlist hinzugefügt hat – aber danke! Jetzt geht’s direkt weiter mit den Alben von Fontaines D.C.

Torsten Volkmer wählt: Oklou – Blade Bird
Oklou – Blade Bird Ganz bewusst habe ich mich hier auf mir unbekannte Tracks konzentriert und mit Oklou eine eben dieser jungen Künstlerinnen ausgewählt. Die französische Künstlerin ist vielseitig unterwegs und für verträumten, extravaganten Pop bekannt. „Blade Bird“ passt hier genau rein und vertont eine Portion Liebe. Bittersüße Liebe mit Ecken und Kanten. Scharfen Kanten.