Reingehört: Song Of The Month 2022 – Lila Iké mit „Dinero“ [11/2022]

In erstaunlich kalten November kann man sich schon mal nach Jamaika wünschen – was passt da besser als etwas Reggae? Wer bei „Dinero“ von Lila Iké jedoch an Sonnenschein-Sound denkt, der irrt. Aber hört erstmal selbst!

Der Song im November: „Dinero“ von Lila Iké ausgewählt von Rune:

Das denkt die Redaktion:

Rune: Lila Iké schreibt ihre Geschichte fort. Auf Where I’m Coming From (2020), Lilas Origin Story, folgt mit Dinero der nächste Abschnitt der Erfolgsgeschichte der jamaikanischen Künstlerin. Auf dem modernen, von Grammy Gewinner Sean Alaric produzierten, Dancehall Riddim aus dem Hause In.Digg.Nation stellt Lila Iké erneut ihre gesangliche Vielseitigkeit unter Beweis. Dinero ist ein guter, straight forward, Dancehall Tune mit gutem Lyric Flow und einigen kleinen Gimmicks wie Overdubs von Protoje. Egal ob Reggae, wie hier Dancehall oder mal Soul, Lila Iké findet sich bisher in jedem Genre zurecht und liefert erneut einen Big Tune ab.

Kristin: Frecht grinst mich die jamaikanische Reggae-Künstlerin und Songwriterin Lila Iké mit dem Kaugummi im Mund von ihrem Spotify-Profil an und wartet auf meine Meinung zu ihrem Lied “Dinero”. Der Song klingt monoton in Melodie und Rhythmus, die Stimme ist unauffällig in ihrer Ausprägung. Sicherlich können Freunde des Reggaes nice dazu swingen und grooven, mich bewegt er leider auch als aufgeschlossener Musikliebhaber keinen Millimeter.

Jörg: Dieser Song des Monats hats in sich. Dancehall Raggae. eigentlich verschrien als so ziemlich die sexistischste und homophobste Musik überhaupt. Dieser Track ist aber von Lila Ike. Ein Song über das „Brown Gyal from the Ghetto“ auf dem Weg in die Musik. Jamaican Frauen Power, Cooler Dancehall-Track. Genau der richtige Sound für kalte Novembertage – love it. Gimme more!

Thea: Puh – bei diesem Genre muss ich immer an diese eine Szene aus den Gilmore Girls denken, in der sich Luke eine Reggae-CD kauft und ihn Lorelai ewig damit aufzieht – der Gag: ja, alle Songs klingen gleich. Ungefähr so sah auch meine Einschätzung des Genres immer aus, aber „Dinero“ von Lila Iké nimmt sich klanglich doch sehr zurück. Tiefe Bässe und eine wirklich schöne Tiefe Stimme machen die Nummer für mich erträglich, bekehren mich jedoch trotzdem nicht dazu, mir mehr anhören zu wollen.

MichaL: Frauen im Reggae-Bereich sind eher selten zu finden. Darum ist es umso erfreulicher, dass eine junge Frau aus Jamaika (woher sonst?) sich aufmacht, diese Lücke zu schließen. Fast wäre es noch anders gekommen, da sie Lehrerin werden wollte. Aber schließlich hat Lila Iké ihr Studium doch abgebrochen, um sich Voll und Ganz der Musik zuzuwenden. 2020 kommt ihre erste EP „The ExPerience“ raus, die hochgelobt wird. Und jetzt will sie mit der aktuellen Single „Dinero“ Geld machen. Wer bei diesem Song jetzt Marley-Reggae erwartet, wird enttäuscht. Warum? Der Song ist nicht (wirklich) tanzbar. Der Gesang dominiert das ganze Lied, wodurch kein Groove entsteht. Schade, schade für die eigentlich sehr talentierte Sängerin. „Dinero“ wird der Inflation zum Opfer fallen.

Michael: Nächstes Jahr kommt der erste Teil des Grande Finale der Fast & Furious-Saga („Fast X“) in die Kinos. Was dies mit „Dinero“ von Lila Iké zu tun hat? Ganz einfach: ich kann mir diesen Song sehr gut auf dem dazugehörigen Soundtrack vorstellen. Und wenn dies nicht der Fall sein wird, eignet sich der Track auf alle Fälle als Tanzflächenschrubber Samstagnacht in deinem Lieblingsclub bzw. -disco. Wer kriegt da nicht Lust jemanden anzutanzen oder angetanzt zu werden? Ein cooler und lässiger Track (abgesehen von diesem unnötigen „Yeah, Yeah, Yeah“-Intro, etwas das stets überflüssig ist, sowohl in diesem als auch in artverwandten Genretypen) der sich hören lassen kann. Daumen nach oben!

Torsten: „Hey, hey yo! Redcap!“ *Bekommt Auto-Schlüssel einer komischen fame-Karre zugeworfen* „Don’t scratch it!“ … „All right, partner! Keep on rollin, Baby! You know what time it is!“ Fred Durst wusste im Jahr 2000 sicher nicht zu welchem Tune man im Jahr 2022 rollin` würde. Lila Iké lockt mit groovenden Klängen in ihren hippen lowrider. So ganz ohne Kompressor gesteuertes Hydraulik-Fahrwerk rollt der lowrider aber ohne großes Aufsehen den Sunset Boulevard entlang. Breath in, now breath out. Hands up, now hands down. Back up, back up tell me what you’re gonna do now? Keep rollin‘ rollin‘ rollin‘ rollin‘.

Links:
Lila Iké

Alle Redaktionsfavoriten findet ihr in unserer Songs of 2022 Playlist:

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