Es ist wieder soweit. Es darf sich über die Lieblingsmusik der Kolleg*innen ausgelassen werden und ein weiteres Mal müssen wir merken, wie unterschiedlich die Geschmäcker der Redaktion sind. Der aktuelle Song „Heart Attack“ von den Editors kann als Song of the Month nicht wirklich überzeugen.
Der Song im Mai: Editors mit „Heart Attack“ ausgewählt von Thea
Hört einmal selbst:
Das denkt die Redaktion:
Thea: Einen Herzanfall dürften viele bekommen, wenn Sie hören, dass die Editors endlich wieder neues Material veröffentlichen. Während die Band sich in den letzten Jahren immer mehr von ihrem ursprünglichen Indiesound verabschiedet hat, wird Heart Attack endgültig elektronisch und bedient sich an 80er Jahre Discoelementen. Muss man mögen. Mich haut der Song aus der Konserve noch nicht 100% um, aber ich bin mir sicher, dass die Nummer live ziemlich gewaltig werden wird. Das haben die Editors bereits in der Vergangenheit mit ähnlichen Stücken wie „Frankenstein“ bewiesen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, könnte mir Tom Smith auch „Das Kapital“ von Karl Marx in voller Länge vorsingen und ich wäre nicht gelangweilt.
Michael: Heart Attack? Nun ja, den bekomme ich beim Hören des Editors-Tracks nicht, weder im positiven (so genial, dass das Herz stehen bleibt), noch im negativen (so schlecht, dass der Patient tot ist) Sinne. Obwohl man dem Song anhört, dass in ihm etwas Größeres innewohnt, will es dennoch nicht zum großen Knall kommen. Für mich ist das so weit okay, denn mit den Editors konnte ich eh noch nie etwas anfangen. Allgemein sei zu deren Gerne bzw. deren Musik aber fairerweise gesagt, dass ich eh nicht zu ihrer Zielhörerschaft gehöre…
Judith: Erster Reaktion: Editors, wie cool, da freue ich mich drauf. Zweite Reaktion nach drücken der Play Taste: Was ist denn das, falsche Band? Nein, alles richtig. Nur offensichtlich gehen die Editors musikalisch neue Wege. Nun klingen sie nicht mehr nach Indie-Rock, sonder eher nach elektronsichen Mainstream. Und bevor ich anfange zu jammern und wieder eine Band habe, bei der ich sage: «Finde ich super, aber nur die alten Platten» werde ich mir das neue Album zumindest anhören. Ob ich das live brauche? Schauen wir mal.
Melanie: Mir erging es ganz genau wie Judith. Ein Gefühl, als würde man in kaltes Wasser geworfen. Es steht Editors drauf, tönt aber ganz anders aus dem Lautsprecher. Der Songtitel heißt zwar „Heart Attack“, doch es hört sich nicht an als stecke Herzblut darin. Flach und ohne Tiefgang; Austauschbares aus der Konserve. Zugegeben, ich habe mich eine Weile nicht mehr mit der Band befasst und vielleicht ist dies der neue Weg der Editors. In dem Fall wäre es kein Weg, den ich mit gehen möchte. Aber ein einzelner Song macht ja nicht gleich das ganze Album… falls eines folgen sollte.
Kristin: Was zur Hölle ist das? Techno? Ich bin zwar kein Experte für Editors, was mir aber immer an der Band gefallen hat, war ihre musikalische Leichtigkeit. Die fehlt hier komplett.
Torsten: Unser „reingehört“ Experiment ist immer wieder Anlass sich auf Neues einzulassen. So auch hier im Mai mit „Heart Attack“ der Editors. War diese Band noch nie so meins, wird sich das mit diesem Song auch nicht ändern. Es zuppelt so dahin, will hier und da mit Soundexperimenten überzeugen. Klingt alles sehr gewollt. „Love is on fire again“ – und doch brennt dieses Streichholz einfach nicht hell, nicht heiß genug. Begeistern geht anders.
Jörg: “like a satellite i´m in orbit all around you…” Lenas ESC-Siegersong in dark indie new wave post punk rock. Jedenfalls, wenn man den Text der neuen Single der britischen Editors liest. Harte elektronische Beats, eine tiefe Drum, vibrierende Gitarren und dazu der Bariton von Tom Smith. Ein Song über die Liebe, die Eine. die, für die man bestimmt ist. Die wie ein Herzinfarkt ist. Die, die brennt. “No one will love you more than I do, I can promise you that.” Nachm dritten mal durchhören Ohrwurm. Hymne… arrrgh.
Rune: Editors sind in der Vergangenheit immer an mir vorbei gegangen und wäre die neue Single Heart Attack nicht unser Song oft he Month hätte ich mich wohl auch weiterhin nicht mit der Band beschäftigt denn Heart Attack bietet mir dafür keinen Grund. Nichts an diesem Song ist besonders gut oder besonders schlecht, er plätschert mit seinem 80s Elektro Sound so dahin. Editors schaffen es mit Heart Attack zu keiner Zeit einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Gut fürs Radio aber mehr auch nicht.
Johanna: Beim ersten Hören noch gedacht: “Oh, klingt gut, das könnte ein Song sein, den ich ab jetzt erstmal Dauerschleife hören werde.“ Erinnert etwas an Imagine Dragons, die ein paar wirklich schöne und langlebige Songs veröffentlicht haben. Wie so oft, wenn es sich schon beim ersten Mal so anfühlt, stellt sich aber auch beim Song Heart Attack heraus, dass es nach dem dritten Hören dann auch reicht. Zu eingängig der Refrain und der Text auch nichts Besonderes. Etwas Raffinesse fehlt einfach. Aber wer weiß, vielleicht fühlt sich dieser Indie-Rock-Song anders an, wenn man verliebt ist?
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