Anhand der zahlreichen Konzertberichte der letzten Jahre kann man eindeutig sehen, dass Thees Uhlmann zu unseren Redaktionslieblingen gehört, aber ob sein neuer Song „Ganz Paris“ wirklich alle überzeugen kann? Lest selbst!
Der Song im März: „Ganz Paris“ von Thees Uhlmann, ausgewählt von Daphne:
Das denkt die Redaktion:
Michael: Thees Uhlmann – Ein Künstler, der nicht nur innerhalb der Redaktion respektiert und wertgeschätzt wird. Auch ich respektiere ihn, aber wertschätzen… nun ja… Es liegt nicht an seiner Person, sondern der Musik: Wer mich kennt, der weiß, dass man mich mit Indie Rock (und allem artverwandten) zu 95% jagen kann bzw. verjagen wird. Der Track „Ganz Paris“ treibt mich nun nicht in den Wahnsinn oder lässt mich auch nicht schreiend davon rennen (das ist sogar ein positiver Aspekt!), aber er rauschte bei jedem der ca. 5 Hördurchläufe (wurden mehr, als ich gedacht hätte) absolut regungs- und emotionslos durch die Gehörgänge. „Uh la la…“ ist für mich was anderes… Sorry, but it´s not my cup of tea.
Daphne: Ein random Samstagmorgen unter der Dusche – Releaseradar auf Anschlag. Oh la la, diese Stimme kenne ich doch? Ganz Paris aus dem Hause Uhlmann vermag es einem eher schleppenden (aber dadurch nicht wenige guten!) Song von Garish mit typischem Uhlrock neues Leben einzuhauchen. Ein Sound wie Schweben im Solebad. Dazu kommen gleich unzählige Bilder: Eine in ihre Gitarre versunkene Nitzan, Martin und Hubi, die alles mit einem allwissend-genießenden Grinsen überschauen, Rudi, der einfach 5 Instrumente gleichzeitig spielt als wäre es das leichteste der Welt, Simon, der immer mal wieder ungläubig gucken muss ob das gerade wirklich passiert, Atomuhrtaktgeber Max und Thees, der mit der rechten Hand im Takt auf den rechten Oberschenkel seines im Takt stampfenden Beines klopft. Ist das geil oder was?
Rune: Ich realisiere gerade, dass es schon fast 10 Jahre her ist, dass ich aktiv etwas von Thees Uhlmann gehört habe und bin darüber dezent schockiert wie lange es schon her ist, liefen das Debütalbum sowie #2 bei mir doch lange rauf und runter. Fühlt sich gar nicht so lange her an. Musikalisch mochte und mag ich Thees Uhlmann sehr gerne, mit seinen Romanen konnte ich jedoch nie so recht was anfangen, da verlor ich irgendwie das Interesse wodurch auch das letzte Studioalbum Junkies und Scientologen an mir vorbei ging. Zum Glück ist die aktuelle Single Ganz Paris unser Song of the Month denn sonst wäre wohl auch dieser Song ungehört an mir vorbei gegangen. Ganz Paris ist typisch Thees, seichter Indie Rock gepaart mit unaufgeregten und doch eingängigen Vocals. Der Song zündet nicht beim ersten Mal. Es braucht einige Durchläufe um mit dem Song warm zu werden wobei mich Ganz Paris sogar musikalisch mehr abholt als textlich. Gefällt mir in seiner Gesamtheit ganz gut.
Torsten: Thees Uhlmann mit „Ganz Paris“ – unser Song of the month im März – ist das beste Beispiel warum ich diesem Künstler nichts abgewinnen kann. Mehrfach durchgelaufen fühle ich mich wie im Kreisverkehr gefangen. Die Ausfahrten nicht verpasst, nein! Es gibt einfach Keine. Der Song plätschert so dahin, dreht sich im Kreis. Auch das x-te „oh la la“ lässt keinen Höhepunkt erscheinen. Es tut mir wirklich leid, aber der kleine Thees bekommt heut kein Foto von mir. Dafür drücke ich bei der nächsten Chance wirklich alle 16 Soundboard-Tasten! Ehrenwort!
Thea: Zum Glück, lieber Torsten, haben wir von Thees ja schon genug Bilder im Archiv, aber ich gebe dir Recht, mit „Ganz Paris“ könnte es in dieser Runde wirklich knapp werden. So sehr ich unseren deutschen Bruce Springsteen auch liebe, und so viel mir zahlreiche Stücke aus seinem Repertoire bedeuten, „Ganz Paris“ catcht auch mich nicht recht. Spätestens beim „oh la la“ war ich raus. Dadurch wurde der Song für mich schnell in die „Fix irgend ne Mitsingnummer fürs Publikum schreiben“-Kategorie katapultiert. Darauf reagiere ich mittlerweile echt allergisch, aber ich weiß auch, dass spätestens beim nächsten Gig dieser Ärger wieder vergessen ist.
Kristin: “Ganz Paris” ist meine allererste Begegnung mit Thees Uhlmann. Begründet auf absoluten Äußerlichkeiten habe ich eine tiefe, rauchige und kräftige Stimme erwartet. Doch so kommt ganz anders: Thees Uhlmanns Stimme ist viel eher weich und sanft, von Härte keine Spur. “Ganz Paris” schwimmt auch ganz gemütlich vor sich hin. Mit eingängiger Melodie und stimmigen Refrain “Sie singen o la la” geht der Song ohne Probleme in die Öhrchen. Ob er da auch nachhaltig bleibt, ist Geschmackssache – für meinen ist er zu flach und zu unaufgeregt. Ohne Ecken und Kanten. Höhen und Tiefen.
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Thees Uhlmann