Wenn so ein Jahr zu Ende geht herrscht reger Verkehr. Na gut, jetzt nicht unbedingt Reiseverkehr (wohin auch?), aber dafür umso mehr Datenverkehr. SMS, WhatsApp und wie sie alle heißen, lassen die Leitungen glühen. Das geht dann Ping, Ping, Ping. Nachrichten im Sekundentakt. Gerade an Silvester zu beobachten. Da kommen oft kitschige, viele langweilige, aber auch lustige Bilder oder Filmchen mit den besten Wünschen für das kommende Jahr. Manchmal ist ein Juwel dazwischen:
Ich wünsche uns für 2021, dass…
- …Corona wieder Bier ist.
- …wenn wir uns wiedersehen einen Schritt nach vorne machen können und nicht mehr zurück.
- …Positiv wieder was Positives ist.
- …Tests wieder in der Schule stattfinden.
- …Isolieren wieder für Häuser und Kabel gilt.
- …Mensch mit einer Maske Karneval feiern kann.
- …Donald wieder eine Ente ist.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Rutsch und so weiter und so weiter. Da war jemand sehr kreativ. Eine Jahreszusammenfassung in wenigen Worten. Respekt dafür. Im Jahr 2020 gab es viele, sehr viele Sachen, die nicht so wie gewohnt waren. Aber Musik wurde natürlich trotzdem gemacht, wenn auch mehr im Studio als auf der Bühne.
Hier meine persönliche Top 3:
1. AC/DC
Was ist denn hier passiert? Ja, ja die alten Männer. Drummer Phil Rudd hat wahrscheinlich beim Wechseln einer Lampe einen Kurzschluss ausgelöst. Als er wieder aufwachte, har er gedacht: „Hurra, ich lebe noch. Geil. Ich will Strom, mehr Strom.“ Oder Sänger Brian Johnson. Sein jahrelanges Schweigegelübde wurde irgendwann unterbrochen, als er im Schlaf gesprochen hat und sich selbst (wieder) hören konnte. So war es. Bestimmt. Nur Angus gehört nicht zum alten Eisen. Er ist quasi von Amts wegen Young. Forever Young und treibende Kraft. Er hat immer was im Köcher oder in der Schublade oder im Kopf. Also ab ins Studio und „Power Up“. Schönes Ding.
2. Die Ärzte
Um den AC/DC-Faden nochmal aufzunehmen. Es war ein langer Weg auf dem Highway to „Hell“. Sehr, sehr lange haben Farin Urlaub, Bela B und Rodrigo Gonzalez gebraucht, um eine neue Scheibe auf den Markt zu bringen. Die Ärzte hatten wohl viel rumzudoktern. Eine schwere OP, aber das Baby ist gesund und munter zur Welt gekommen. Fans und Kritiker sind „Hell“-auf begeistert. Das neue Werk ist typisch für Die Ärzte, sowohl textlich als auch musikalisch. Und ein bisschen Punk gibts auch.
3. Madsen
Apropos Punk. Bei Madsen war es bestimmt so, dass ihnen gesagt wurde: „Auftritt? Nix da Auftritt. IHR DÜRFT NICHT AUFTRETEN.“ Da kann man schon mal Puls kriegen und sauer werden. Madsen haben diese negative Energie umgewandelt und Trotzreaktion gezeigt. „Na gut, dann nicht“ ist Punk a la Ramones. One, Two, Three, Four anzählen und ab geht das Ding. Gerne auch wieder live.
Live-Konzerte gab es in 2020 auch. Nicht so viele, aber die die sind immer noch im Ohr und Kopf. Und wieder mal liegen die Australier vorn. Rose Tattoo haben einen famos-rockigen Eindruck hinterlassen, aber auch Saga und Herr Paice von Purple (ist kein Adeliger) haben geliefert. Und auch ein Autokonzert mit Montreal geht. Geht gut ab.
Ausblick 2021
Was geht in 2021? Keine Ahnung. Wer weiß das schon. Aber die Hoffnung auf Live-Konzerte mit Publikum wird mit jeder Impfung größer. Alles wird gut. Irgendwann. Die Sache mit der Ente ist ja schon geregelt. Xund bleim.