Most Wanted: Johannas musikalischer Jahresrückblick [2022]

Musik war mir schon immer sehr wichtig, doch bis zum Jahr 2022 habe ich nur wenige meiner Lieblingsmusiker live sehen können. Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, das zu ändern. Das erste Konzert, das ich mir ausgesucht habe, ist von der Band Get Well Soon im April. Schon seit meiner Kindheit mag ich die Band um Konstantin Gropper sehr. Auch die neuen
Songs vom Album Amen überzeugen mich. Ab in die erste Reihe! Dieses Konzert war, durch die Begegnung mit einem der Redakteure auch der Startpunkt meiner Verbindung zu be-subjective!. Ein bisschen später folgte die Einladung Teil des Teams zu werden, was hieß ich kann mich auf viele weitere Konzerte freuen! Es folgten u.a. Metronomy, Die Andere Seite und Bright Eyes.

Nils Frahm (Foto: Daniel Dittus, Pressefreigabe)


#1 – Konzert: Nils Frahm
Ganz besonders beeindruckend waren die beiden für mich ersten Konzerte in der Elbphilharmonie. Ólafur Arnalds und Nils Frahm, beide befreundet und auch beruflich eng verbunden, spielen je zwei sehr unterschiedliche Konzerte. Während das von Arnalds einen durch seine teils durch KI generierten, repetitiven Schleifen aus Klavierklängen und Streichern bis zur Schläfrigkeit beruhigt, schafft es Frahm einen mit seinen bombastischen Klanggefügen zu fesseln. An Schläfrigkeit ist nicht zu denken. Halbstündige, sich entwickelnde Klangteppiche, mal ruhiger, klassischer, mal elektronischer und mal sogar mit wummernden Beats und tanzbar, kreiert Frahm live auf der Bühne an mehr als 10 Instrumenten. Der Hamburger begeistert damit den vollen großen Saal der Elbphilharmonie. Für mich ist es eines der Konzerthighlights des Jahres.

Fontaines D. C. (Foto: Jörg-Martin Schulze bs! 2022)


#2 – Konzert: Fontaines D.C.
Auch sehr wichtig – ein paar Neuentdeckungen konnte ich dieses Jahr auch machen. Froh war ich, auf die irische Band Fontaines D.C. gestoßen zu sein. Sie waren für mich die musikalischen Energiebooster des Sommers mit ihren Post Punk-Songs des Albums Skinty Fia. Ein Genre, das mir bisher noch eher verborgen geblieben ist. Bei großer Juli-Hitze brachten sie bei ihrem Konzert in Hamburg mit ihrer treibenden Energie die Halle des Gruenspan zum Pulsieren. Besonders eindringlich sind die rhythmischen vom Frontsänger Grian Chatten wütend mehr gerufenen als gesungenen Texte. Das Lied „I Love You“ hat sich besonders eingebrannt. Schon die Vorband Just Mustard hat mich an dem Abend sehr beeindruckt. Mit ihrem schon fast verstörend lauten Shoegaze, den verzerrten Gitarrenklängen und wummernden Bässen lassen sie den Hörer in einen dichten Klangnebel eintauchen. Ganz hell sticht die eindringliche Stimme der Frontsängerin Katie Bell hervor. Mein Interesse war geweckt. Ein paar Monate später und nach einigen Songs auf Dauerschleife, konnte ich sie dann nochmal im Molotow sehen.

Röyksopp: Profound Mysteries


#3 – Album: Profound Mysteries I-III – Röyksopp
Das musikalische Highlight dieses Jahr war für mich mit Abstand die Veröffentlichung von Röyksopps Albumtrilogie Profound Mysteries. Mit diesem Mammutprojekt verfolgen die Norweger Svein Berge und Torbjørn Brundtland einen gesamtkünstlerischen Ansatz. Gleich drei Alben werden Stück für Stück, wie kleine Geschenke, das ganze Jahr über released. Jeder einzelne der 30 elektronischen Songs ist einzigartig und spannend zu hören und wirklich schön. Alle Releases werden von einem Kurzfilm von jeweils unterschiedlichen Regisseuren begleitet. Zusätzlich gestaltet der australische Künstler Jonathan Zawada mithilfe einer KI faszinierende visualizer und artifacts zu jedem Lied. Die Alben bieten viele neue Klänge, die trotzdem immer die Handschrift des langjährigen Elektro-Duos erkennen lassen. Auch gerade durch die gut durchdachte Art der Veröffentlichung hat Röyksopp mich das ganze Jahr über begleitet. Und das alles, nachdem die beiden Norweger mit „The Inevitable End“ 2014 ihr angeblich allerletztes Album veröffentlich haben. Manchmal ist es also gut, seine Versprechen zu brechen. Zwei meiner wichtigsten Songs des Jahres stammen aus diesem ambitionierten und sehr gelungenen Projekt – es sind „This Time, This Place…“ und „Speed King“. Im September konnte ich Svein Berge und Torbjørn Brundtland sogar live am Strand in Athen sehen.

Als Teil unserer Beitragsreihe Reingehört haben unsere Redakteur*innen Monat für Monat ihre Lieblingssongs in unserer Spotify Playlist bs! Songs of 2022 gesammelt und daraus einen zufällig ausgewählten Song am Ende des Monats kurz und knapp reviewt.

Die Top 3 Songs des Jahres 2022 von Johanna sind:
1. Röyksopp – This Time, this Place
2. Just Mustard – I Am You
3. Arcade Fire – The Lightning And I, II

Wenn ihr wissen wollt, was unsere Redaktion dieses Jahr sonst so gehört und gefeiert hat dann schaut gerne in die anderen Jahresrückblicke unserer Redakteur*innen rein oder checkt unsere Spotify Playlist bs! Songs of 2022 mit allen Lieblingssongs 2022 aus.

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