Hommage an den am 7. November 2016 verstorbenen kanadischen Sänger und Songwriter Leonard Cohen: 1972 begleitete der berühmte britische Filmemacher Tony Palmer den damals 37 Jährigen Cohen auf seiner Welttournee durch 20 Städte. Das Ergebnis war ein eindringliches und wahrhaftiges Porträt, das die BBC aufwendig restaurieren ließ.
Der Kanadier Leonard Cohen galt als einer der größten Singer-Songwriter aller Zeiten, der mit Songs wie „Suzanne“, „Who by fire“ und vor allem „Halleluja“ Klassiker der Popgeschichte schuf. 1972 begleitete der berühmte britische Filmemacher Tony Palmer den damals 37-Jährigen auf seiner Welttournee durch 20 Städte. Der Film über die Tour, die in Dublin begann und in Jerusalem endete, sollte ursprünglich ein reiner Promotionfilm für Cohen werden, dessen Plattenverkäufe zu dem Zeitpunkt eher gering waren. Tony Palmer fing die Tour ein, wie sie war, mit allen Peinlichhkeiten, den technischen Problemen und dem emotionalen Auf und Ab. Der Film zeigt Cohen und seine Band backstage, auf der Bühne und im Tourbus. Außerdem werden Begegnungen mit Fans und Prominenten während der Tournee eingefangen.
Das Ergebnis war ein so eindringliches und wahrhaftiges Portrait, dass es Cohens Management zunächst sperren und umschneiden ließ; erst 2009 konnte Palmer die ursprüngliche Fassung des Films wieder herstellen, den die BBC darüber hinaus aufwendig restaurieren ließ.
Auch damals schon, das macht der Film klar, war Cohen der große Melancholiker: „Alle meine Songs haben eine politische Bedeutung, weil Einsamkeit der politische Status Quo ist. Und wir sind einsam, weil wir es nicht schaffen, zueinander zu finden.“ Hinter seinen eingängigen Melodien verbergen sich tiefgründige, häufig düstere Texte. Und doch war Leonard Cohen bis zu seinem Lebensende aktiv: So schrieb er 2014 den einprägsamen Titelsong „Nevermind“ für die zweite Staffel der Erfolgsserie „True Detective“. Und nur wenige Tage vor seinem Tod veröffentlichte er das Album „You want it darker“. Ähnlich wie die im Januar erschienene LP „Blackstar“ von David Bowie liefert uns Cohen mit diesem Album sein musikalisches Testament. So long, Leonard!
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