Dem Online-Magazin Valve sagte Liam Cromby einmal im Interview: „Ich glaube nicht, dass wir uns jemals als Post-Hardcore-Band betrachtet haben. Das ist bloß ein Stempel, den irgendjemand uns bei Wikipedia aufgedrückt hat. Wir wollen uns nicht mit Schubladen herumschlagen, wir sind eine Rockband, das ist alles.“ Valve wurde inzwischen (leider) eingestellt, Crombys Band WE ARE THE OCEAN gibt es (zum Glück) immer noch und die Aussage des Sängers, Gitarristen und Frontmanns gilt mehr denn je. Seit der Trennung von Dan Brown sind die Briten immer stärker von ihrem vorgespurten Weg abgewichen und haben neue Sounds entdeckt. War die 2007 gegründete Band anfangs tatsächlich im schreienden Post-Hardcore daheim, hat sie sich weitgehend anderen Einflüssen geöffnet.
Das war schon auf der letzten Platte „Maybe Today, Maybe Tomorrow“, der ersten ohne Brown am Mikro zu hören. Auf dem kommenden Album „Ark“, das am 15.Mai erscheint, wird das noch deutlicher. Schon die titelgebende erste Single „Ark“, die seit einiger Zeit im Netz kreist, macht das mehr als deutlich. Große Bögen werden da geschlagen, die Instrumentierung geht weit über das gewohnte Maß hinaus, selbst vor Streichern wird da nicht zurückgeschreckt. Mit Macht wird da an Zeiten der Rockoper erinnert, geht der Weg von Post zu Prog und wieder zurück zum Alternative. Genauso eben, wie die Screamo-Einlagen inzwischen verschwunden sind und Melodien immer mehr im Mittelpunkt stehen. Spiel- und experimentierfreudiger sind WE ARE THE OCEAN geworden, und das hat den vieren gut getan. Und dass sie immer noch eine der bühnenerprobtesten Bands der britischen Inseln sind, wird bei der kommenden Frühjahrs-Tour deutlich spürbar sein.
Sehr erfolgsversprechend aber ist auch das Händchen für Support-Bands, das WE ARE THE OCEAN haben: Dieses Mal haben sie sich Lonely The Brave ausgesucht. Das Quintett aus Cambridge nennt ihre Musik Doom-Pop, hat im August die Debütplatte „The Day’s War“ herausgebracht und ist aus dem Stand der Liebling aller geworden. Die britische Genre-Presse flippte erwartbar komplett aus („Lonely The Brave could be the biggest band on the planet. Fact.“ Rock Sound). Man darf somit sehr gespannt sein, wie die Band in Deutschland ankommt.Live:
Die Dates:
- 30.03. München – Kranhalle
- 31.03. Berlin – Magnet
- 01.04. Hamburg – Molotov
- 02.04. Köln – Luxor
Booking: FKP Scorpio Hamburg
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