Preview: Sons of an Illustrious Father auf Tour (2018)

Dafür, dass die New Yorker Band Sons Of An Illustrious Father bereits seit mehr als zehn Jahren besteht und obendrein mit Ezra Miller einen hoch profilierten Hollywood Schauspielerunter ihren Mitgliedern hat, ist sie bislang noch ein überraschend unentdeckter Geheimtipp. Doch genau so wollte es die Formation stets, betrachtet sie sich selbst doch nicht als klassische Band mit dem Ziel eines möglichst weitreichenden Erfolges. Stattdessen verstehen sich die drei Mitglieder als eine Artphilosophische Diskurs-Gruppe und ihre gemeinsame Unternehmung als eine„selbsttherapeutische Zeitmaschine, bei der wir über die Songs mit unserem jüngeren Ich in Kontakt treten.“

Dies geschieht mehr denn je auf ihrem aktuellen,vierten Album mit dem kryptischen Titel „Deus Sex Machina: Or, Moving SlowlyBeyond Nicola Tesla“, eine in Future Folk gegossene Songsammlung über die moderne Welt, Politik und ihre sozial schwachen Strukturen. Zwischen zwei Hollywood-Drehs von Ezra Miller kommen Sons Of An Illustrious Father zwischen dem 15. und 17. Dezember für drei Konzerte in Hamburg, Köln und Berlin nach Deutschland.Der Schauspieler Ezra Miller ist in der Tat das, was der Bandname verspricht: der Sohn eines illustren Vaters. Jener war Vizepräsident der Buchabteilung von Walt Disney Corp. und leitet heute mit Workman einen anderen marktführenden Buchverlag.

Sons of an Illustrious Father (Foto: Ebru Yildiz)

Schon früh entdeckte Miller seine Leidenschaft für Musik und Schauspiel gleichermaßen, und so stand er bereits als Achtjähriger auf der Bühne und sang und spielte u.a. eine Hauptrolle in der Philip Glass-Oper „White Raven“ an der Metropolitan Opera. Schon als Teenager war er zudem in Hollywood gut beschäftigt, bereits mit 15 ergatterte er seine erste Hauptrolle in dem Film „Afterschool“. Seither dreht er jährlich mehrere Filme, darunter vielbeachtete wie „Meet the Rizzos“, „We Need toTalk About Kevin“ und „Madame Bovary“. Breite öffentliche Akzeptanz erfuhr er über seine Rollen in den renommierten TV-Serien „Californication“ und „Royal Pains“ sowie in seiner Rolle des Superhelden Flash, der bislang in zwei Marvel-ComicVerfilmungen auftauchte und in Kürze mit „Flash“ seinen eigenen Feature-Kinofilm erhalten wird.

Privat verbrachte er währenddessen stets viel Zeit mit Musik, nahm Gesangsunterricht, brachte sich selbst Schlagzeug, Gitarre, Bass und Keyboards bei.In seiner Jugendfreundin Lilah Larson fand er vor gut zehn Jahren eine Seelenverwandte, sowohl musikalisch als auch persönlich – denn beide haderten damals mit ihrer Bisexualität und generellen Andersartigkeit. In der Band Sons Of AnIllustrious Father, zunächst ein Duo, später zum Trio ergänzt durch den Multiinstrumentalisten Josh Aubin, formulieren Lilah und Ezra seither zu sehr bezugsoffenem Folk und Indie ihre oftmals philosophisch getränkten Gedanken über ihre eigene Persönlichkeit und die Geschicke dieser Welt.2011 erschien mit „One Body“ ein erstes, stark limitiertes Album, das ebenso wie das zweite Werk „Sons“ mittlerweile vergriffen ist. Es waren teils wütende, teils sperrige,jedoch harmonisch stets wunderschön gehaltene Platten, doch erst mit dem dritten Album „Revol“ unterschrieb die Band ihren ersten Plattenvertrag.

Seither nehmen die drei Musiker, die ihren eigenen Sound aufgrund der stilistischen Breite und in Anlehnung an ihre sexuelle Ausrichtung „Genrequeer“ nennen, die Bandaktivitäten ernster. Mit ihrem aktuellen Album „Deus Sex Machina: Or, Moving Slowly beyond Nicola Tesla“ haben sie nun ein facettenreiches, zeitgeistiges Werk vorgelegt, das wie eine Meditation über die politischen und gesellschaftlichen Vorgänge der Gegenwart wirkt.

Die Dates:

  • 15.12.2018, Hamburg, Molotow
  • 16.12.2018, Köln, MTC
  • 17.12.2018, Berlin, Musik und Frieden

Links:
www.sonsofanillustriousfather.com

Veranstalter:
Karsten Jahnke

Thea Drexhage
Thea Drexhagehttps://www.be-subjective.de
Thea Drexhage hat Salma Hayek einiges voraus! 10 mm. Wie die meisten Frauen der Redaktion, Duffy, Beth Ditto, Joan Rivers oder Angus Young kann sie die MusikerInnen aus dem Bühnengraben also völlig problemlos sehen, wenn jemand ihren Hocker trägt, wird aber - das hat sie mit Salma dann doch wieder gemein - dennoch viel zu oft auf Ihre Körpergröße, ihre Mähne und ihre leicht misanthropischen Anflüge reduziert. Damit sie also nicht im nächstbesten Titty Twister von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang Menschenmengen und Bläser mätzelt, halten wir “Aggro-Thea”, die zuvor ganze Landstriche in Mecklenburg Vorpommern ausgerottet hat, halbtags im spießbürgerlichen Oldenburger Exil an der langen Leine. Seither legt sich die scheißpünktliche existentialistische Besserwisserin analog mit Sartre, Camus & Kodak an und ja, auch wir müssen neidlos zugestehen, dass der Instagram-Account ihrer beiden Katzen “Salma” und “Hayek” mehr Follower pro Tag hat, als unser webzine im ganzen Jahr.

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