Man kann sie als »Supergroup« bezeichnen, doch für Moderat selbst ist es der »Gruppenaspekt«, der die Sache für sie interessant macht. Gernot Bronsert, Sebastian Szary (aka Modeselektor) und Sascha Ring (aka Apparat) arbeiten schon fast so lange als Trio zusammen, wie ihre beiden eigenen Projekte bestehen.
Mit dem erklärten Ziel, einen Kontrast zu ihren eigenen Projekten zu schaffen, starteten die Musiker eine Trilogie, die sich auf dem zweiten Album (mit dem bezeichnenden Titel II) entfaltete und nun mit III ihren Höhepunkt erreicht. Während mit I die Verbindung von zwei eigenständigen Projekten begann, rückte II die Mitglieder deutlich näher zusammen, und auf III klingt Moderat schließlich wie eine Band.
»Stell dir vor, du sitzt im Kino und siehst einen Film mit einem unglaublichen Soundtrack«,
…beschreibt Szary die Idee hinter Moderat. Das gilt für die Band im Allgemeinen, aber besonders für III, wo dynamische Sounds und bildhafte Texte wie »the calming scent of lavender fills the air« oder »bur- ning bridges light my way« einen tiefgründigen emotionalen Sog erzeugen. Man fragt sich, ob die Musiker ihre Zuhörer wie ein John Williams oder Hans Zimmer mit einem klassischen Orchester manipulieren wollen — denn herausragend ist in jedem Fall, wie Moderat mit elektronischen Mitteln für solch orchestrale Vielfalt sorgen. Sie moderni- sieren die Songwriting-Tradition mit einer faszinie- renden Palette aus Können und hingebungsvoller Perfektion, geprägt durch ihre »Erfahrung mit Sounds aus fast 25 Jahren Sub- und Clubkultur«.
https://www.youtube.com/watch?v=cJwsNUoazUg
Am 19. Februar sind Moderat mit einer neuen EP zurückgekehrt. Auf »Reminder« verschmelzen raumgreifende, emotionale Sounds aktueller Elektronik mit zeitlosem Songwriting. Die beiden Remixe holen den Track auf ganz unterschiedliche Dancefloors: Paul Woolford ist einer der großen britischen DJs und Producer. Als Bobby Peru entwickelte er einen roheren, ultrakörperlichen House Sound. In der letzten Zeit erregte er mit seinem Projekt Special Request Aufsehen, bei dem er die unerbittlich hämmernden Breakbeats der frühen Neunziger in die Gegenwart holt. Mit seinem »Special Request Rework« strukturiert Woolford das Stück mit einer extrem harten, gebieterischen Bassdrum sehr entschieden neu. Den Gesang präsentiert er sehr dosiert, umso effektiver aber nach dem Break. Die Breakbeat Loops und präzis gesetzten Klangsplitter vom Original geben dem Track einen elektrisierenden Funk, der ihn für Bass-Music- und für House-DJs gleichermaßen unverzichtbar macht.
Ihr Heimspiel in Berlin ist bereits ausverkauft.
Die Dates:
- 05.06.2016 Velodrom, Berlin //ausverkauft//
- 13.08.2016 Ruhrtriennale, Bochum
Links:
www.moderat.fm
www.monkeytownrecords.com
www.ruhrtriennale.de