Preview: Heißer Oktober mit Frank Carter & the Rattlesnakes (2019)

Bereits im März waren Frank Carter & The Rattlesnakes bei uns auf ausverkaufter Tour, um uns einen Vorgeschmack auf ihr neues Album „End of Suffering“ zu geben. Auch wenn der Albumtitel zunächst Gegenteiliges vermuten lässt: es ist noch der selbe wütende Frank Carter. Wie wir ihn kennen und lieben, vollgepumpt mit Adrenalin fegt der ehemalige Frontmann der Gallows über die Bühne und schreit, bis seine senkrecht verlaufende Stirnvene fast zu platzen droht. Dabei ist das neue Album für Klapperschlangen-Verhältnisse geradezu handzahm geraten.

Frank Carter and the Rattlesnakes (Foto: Thea Drexhage bs! 2019)

So farbenprächtig wie das Cover sind auf einmal auch die Songs der Briten. Zieht sich die Düsternis vergangener Platten etwa zurück? Auf dem Track „Anxiety“ rechnet Carter mit seinen Angstzuständen ab und redet gar von Glück. Da taucht plötzlich Blues auf, ein wenig Soul und ein Piano. „In den vergangenen Jahren haben wir viel Zeit damit verbracht, den Untergang der Welt zu predigen“, sagte Carter kürzlich im Interview mit MusikBlog.de. „Auf dem neuen Album gehen wir das Ganze jetzt etwas anders an. Es geht um das Ende des Leidens, um den Beginn von etwas Neuem, etwas Besserem.“ Aber bitte, all das ist mit Vorsicht zu genießen. Die Rattlesnakes spielen immer noch dämonischen Riffrock und geben ihrem Sänger jede Möglichkeit, das zu tun, was er am besten kann: Auf der Bühne durchdrehen und sein gewaltiges Organ dazu nutzen, jedes Gefühl von Frust und Enttäuschung herauszuschreien. Letztlich geht es immer noch darum, seine Haltung zu vertreten, das einzufordern, was einem zusteht, der zu sein, der man ist: „But fuck them all, they don’t tell us who we are!“ Das werden uns Frank Carter & The Rattlesnakes einbläuen, wenn sie im Oktober nach Deutschland kommen.

Die Dates:

  • 30.10.2019 Hamburg – Markthalle
  • 05.11.2019 Berlin – SO36
  • 06.11.2019 Köln – Kantine
  • 07.11.2019 München – Technikum

Links:
www.facebook.com/frankcarterandtherattlesnakes

Veranstalter:
FKP Scorpio

Thea Drexhage
Thea Drexhagehttps://www.be-subjective.de
Thea Drexhage hat Salma Hayek einiges voraus! 10 mm. Wie die meisten Frauen der Redaktion, Duffy, Beth Ditto, Joan Rivers oder Angus Young kann sie die MusikerInnen aus dem Bühnengraben also völlig problemlos sehen, wenn jemand ihren Hocker trägt, wird aber - das hat sie mit Salma dann doch wieder gemein - dennoch viel zu oft auf Ihre Körpergröße, ihre Mähne und ihre leicht misanthropischen Anflüge reduziert. Damit sie also nicht im nächstbesten Titty Twister von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang Menschenmengen und Bläser mätzelt, halten wir “Aggro-Thea”, die zuvor ganze Landstriche in Mecklenburg Vorpommern ausgerottet hat, halbtags im spießbürgerlichen Oldenburger Exil an der langen Leine. Seither legt sich die scheißpünktliche existentialistische Besserwisserin analog mit Sartre, Camus & Kodak an und ja, auch wir müssen neidlos zugestehen, dass der Instagram-Account ihrer beiden Katzen “Salma” und “Hayek” mehr Follower pro Tag hat, als unser webzine im ganzen Jahr.

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