Preview: Bukahara – Phantasma Tour (2018)

Bukahara sind ein sensationelles Juwel in der deutschen Poplandschaft. Eine Band. Vier Musiker. Drei Kontinente. Stimmen und Songs, die eine geradezu magische Anziehungskraft erzeugen.

Den Bandnamen zu ergründen scheint ähnlich unmöglich, wie sich bei dieser außergewöhnlichen Band auf ein einziges Genre oder eine dogmatische Schublade festzulegen. Bukahara erfinden ihren eigenen Sound – befreit von Klischees und Konventionen. Das Konzept ist das gezielte Durchbrechen von musikalischen Grenzen, um den unterschiedlichen kulturellen Wurzeln und Identitäten innerhalb der Band Ausdruck zu verleihen.

Bukahara vereinen die Freude am Mischen von Stilen mit den instrumentalen Fähigkeiten akademischer Musiker. So entsteht eine weltläufige, entspannte, aber dennoch raffiniert gespielte Popmusik, die in Deutschland selten geworden ist. Mit dem Einsatz von Geige, Kontrabass, akustischer Gitarre, unterschiedlichster Perkussion und Posaune sorgen Bukahara für eine ganz eigene Note in Folk, Weltmusik und Pop. Da erklingen zwischen Gypsy-Jazz, Balkan-Sound und Swing auch gerne mal Songs, wie sie die frühen Mumford & Sons geschrieben haben könnten.

Bukahara (Foto: Rune Fleiter bs! 2017)

Dass Swing, Folk, Reggae und Arabic–Balkan keine Widersprüche sein müssen, beweisen die Multi-Instrumentalisten mit viel akustischer Gewandtheit und großer Leidenschaft. Ihnen gelingt dabei ein Spagat zwischen ansteckender Leichtigkeit und enthusiastischer Hingabe. Da bestimmt schon mal eine Geige die Harmonie, eine Posaune probiert sich als Tuba und dann, auf einmal, sitzt der singende Gitarrist hinterm Schlagzeug. Es ist der Impuls, der den Sound regiert – und der damit das Herz der Hedonisten unter den Musikliebhabern höher schlagen lässt.

Bukahara widersetzen sich dem digitalen Trend und bleiben analogen Klängen treu – zur Freude der Zuschauer. Authentisch, verwegen und gewitzt scheinen sie im Handumdrehen mit Ihrem Publikum zu einem schwingenden Ganzen zu verschmelzen – „denn wenn wir spielen, dann wird getanzt“, so Max von Einem (Posaunist). Und wer dann einmal den Bukahara-Live-Kosmos betritt, sollte mit dem Gedanken sympathisieren, dass das einzig Zuverlässige das Unerwartete ist…und was kann man mehr von einem Konzert erwarten…!?

Nur der Bandname bleibt den meisten Beobachtern noch ein Rätsel – er ist in keinem Wörterbuch der Welt zu finden. Angeblich stammt er von einem betrunkenen bulgarischen Akkordeonspieler in Slovenien. Das haben Bukahara zumindest mal in einem Radio-Interview erzählt. Und dann muss es ja stimmen… Oder?

Bukahara (Foto: Rune Fleiter bs! 2017)

Dates:

  • 01.11.2018, KiFF – Aarau (CH)
  • 02.11.2018, Tollhaus – Karlsruhe
  • 03.11.2018, Roxy – Ulm
  • 06.11.2018, Jazzhaus – Freiburg
  • 07.11.2018, Jazzhaus – Freiburg
  • 10.11.2018, E-Werk – Köln
  • 12.11.2018, Zakk – Düsseldorf
  • 13.11.2018, Forum – Bielefeld
  • 14.11.2018, Forum – Bielefeld
  • 20.11.2018, KFZ – Marburg
  • 21.11.2018, KFZ – Marburg
  • 22.11.2018, Mensa – Göttingen
  • 23.11.2018, FZW – Dortmund
  • 24.11.2018, Kassablanca – Jena
  • 28.11.2018, Werk 02 – Leipzig
  • 29.11.2018, Heimathafen – Berlin
  • 30.11.2018, Heimathafen – Berlin

Links:
https://www.bukahara.com/

 

Rune Fleiter
Rune Fleiterhttp://www.rune-fleiter.de/
be subjective! music webzine est. 2001 Live-Berichte und Konzertfotos stehen bei uns im Fokus. Die richtigen Wort für neue Töne, musikalische Experimente, Stimmungen in Bildern gebannt, Mega Shows in neuen Farben. Der Atem in deinem Nacken, die Gänsehaut auf Deiner Haut, der Schweiß durchtanzter Nächte zum Miterleben und Nachbeben. Interviews mit Bands und MusikerInnen.  be subjective! aus der Musikszene für mehr Musikkultur. 

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