Preview: Behemoth – mit neuem Album „I Loved You At Your Darkest“ auf Tour (2019)

„It doesn’t get more blasphemous than this“ – wenn Nergal derlei Sätze zu Protokoll gibt, hat man sein schelmisches Grinsen gleich bildlich vor sich. Der Kopf der schlauen wie kompromisslosen polnischen Black Metal-Band Behemoth weiß genau welche Knöpfe er zu drücken hat. Egal ob bei den Metal- und Behemoth-Fans, die sehnsüchtig auf den Nachfolger des Albums „The Satanist“ von 2014 warten. Ein Album, das nicht wenigen schon heute als Klassiker des Genres gilt. Oder aber bei seinen ewigen Widersachern: der erzkonservativen polnischen Regierung sowie den Kirchenvertretern, Moralaposteln und Gralshütern des katholischen Glaubens, die ihm vor einigen Jahren fast eine Gefängnisstrafe einbrachten, weil er auf der Bühne eine Bibel zerrissen hat. Und Nergal tut das auf dem mittlerweile elften Studioalbum von Behemoth mit einer ungeheuren Leidenschaft und Raffinesse. „I Loved You At Your Darkest“ ist ein enorm komplexes und dynamisches Album geworden. Radikal, extrem und doch nah an der Perfektion.

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https://www.youtube.com/watch?v=iI2y_mi7jDI

„I Loved You At Your Darkest“ – das klingt erstmal nicht nach einem Album einer Black Metal-Band. Der Ursprung des Titels überrascht: „das ist ein Vers aus der Bibel“, verrät Nergal. „Es ist ein Zitat von Jesus Christus höchstpersönlich. Dieses Zitat als Titel und Grundstein für unser Album zu verwenden ist das extremste Sakrileg, das wir begehen konnten“. Songtitel wie „God = Dog“, „“Ecclesia Diabolica Catholica“ oder „If Crucifixion Was Not Enough“ tun ihr übriges.

Produziert wurde „I Loved You At Your Darkest“ von Behemoth selbst. Daniel Bergstrand (Meshuggah, In Flames) co-produzierte die Schlagzeug-Parts, Matt Hyde (Slayer, Children Of Bodom) übernahm den Mix, Tom Baker (Nine Inch Nails, Marilyn Manson) sorgte für das Mastering. Die sinfonischen Elemente stammen von einem 17köpfigen polnischen Orchester, arrangiert von Jan Stoklosa.

Behemoth (Foto: Lars Peters bs! 2018)

Behemoth gründeten sich 1991 in Danzig als Baphomet und benannten sich wenig später in Behemoth um. Über die Jahre und im Verlauf ihrer Diskographie erspielte sich die Band international einen exzellenten Ruf und entwickelte sich zu einer der wichtigsten und einflussreichsten europäischen Heavy Metal-Bands. Sänger Nergal nimmt dabei zunehmend eine Sonderstellung innerhalb der Szene ein. So tritt er unter anderem 2011 als Juror bei der polnischen Ausgabe der Casting-Show „The Voice“ auf, gründet ein von Ryan Goslings „Dead Man’s Bones“ inspiriertes Folk/Country-Projekt mit dem Namen Me And That Man und ist im Besitz eines Barber-Shops in Warschau. Nergal versteht es blendend sich als Stilikone zu inszenieren und vereint unter anderem Interessen wie Mode, Metal und Martial Arts spielerisch und glaubwürdig. 2010 erkrankte Nergal schwer an Leukämie und war auf eine Stammzelltransplantation angewiesen. Anfang 2011 besiegte er die Krankheit nach einer anonymen Stammzellen-Spende. Fast legendär sind die immer wiederkehrenden Auseinandersetzungen Behemoth‘ mit konservativen Regierungsvertretern Polens oder katholischen Gruppierungen. Unter anderem drohte Nergal eine Gefängnisstrafe in seinem Heimatland Polen, da er während eines Konzertes eine Bibel zerriss.

Behemoth – I Loved You At Your Darkest (VÖ: 05. Oktober 2018)

Tracklist:

01. Solve
02. Wolves ov Siberia
03. God = Dog
04. Ecclesia Diabolica Catholica
05. Bartzabel
06. If Crucifixion Was Not Enough…
07. Angelvs XIII
08. Sabbath Mater
09. Havohej Pantocrator
10. Rom 5:8
11. We Are the Next 1000 Years
12. Coagvla

Die Dates:

„Ecclesia Diabolica Evropa 2019 e.v.“-Tour
Support: At The Gates, Wolves In The Throne Room

  • 10.01.2019, Frankfurt, Batschkapp
  • 11.01.2019, München, Tonhalle
  • 13.01.2019, (AT) Wien, Arena
  • 15.01.2019, (CH) Zürich, Komplex 457
  • 23.01.2019, Oberhausen, Turbinenhalle
  • 24.01.2019, Berlin, Huxleys

Links:
behemoth.pl
facebook.com/behemoth

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be subjective! music webzine est. 2001 Live-Berichte und Konzertfotos stehen bei uns im Fokus. Die richtigen Wort für neue Töne, musikalische Experimente, Stimmungen in Bildern gebannt, Mega Shows in neuen Farben. Der Atem in deinem Nacken, die Gänsehaut auf Deiner Haut, der Schweiß durchtanzter Nächte zum Miterleben und Nachbeben. Interviews mit Bands und MusikerInnen.  be subjective! aus der Musikszene für mehr Musikkultur. 

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