„Friends“ – der aktuelle Longplayer der White Lies ist mittlerweile ziemlich genau ein Jahr alt. Grund genug für die sympathischen Briten für eine finale Sieben-Termine-Tournee nach Deutschland zurückzukehren. Seit 2011 steht das erste Mal Dresden wieder auf dem Tourplan und das noch an einem Montagabend mitten in den Herbstferien. Die meisten Bands vermeiden bewusst solche Tage. Doch an diesem Abend im Beatpol, welches den Älteren als der legendäre Starclub bekannt sein dürfte, deutet sich an, dass nach so einer langen Zeit viele Dresdner die Band unbedingt sehen wollen.
Bereits der deutsche Support Act Empire Escape begeistert auf ganzer Linie. Der tragende Post Punk Sound passt perfekt in die Stimmung des Abends. Die acht Songs der Jungs gehen sofort ins Ohr und machen Lust auf mehr. Empire Escape werden wir definitiv auf dem Radar behalten.
Um 21:00 Uhr hat das Warten ein Ende. Da ein Sicherheitsgraben gänzlich fehlt, heißt es für die weiblich besetzte erste Reihe White Lies zum Anfassen. Ohne Umschweife starten die Londoner direkt mit dem Opener der letzten Scheibe „Take It Out On Me“. Sechs Songs von „Friends“ werden eingebettet in ein Hitfeuerwerk aus acht Jahren Bandgeschichte. Harry McVeigh, ein Sänger der diese Bezeichnung ohne jeden Zweifel verdient, strahlt über sein ganzes Gesicht. Das Beatpol ist inzwischen bis auf den letzten Quadratzentimeter gefüllt und die Fans hängen an den Lippen des sympathischen Fronters. Bereits beim dritten Track „To Lose My Live“ vom gleichnamigen Debütalbum springt der ganze Saal. Neben den Songs der letzten Platte bestimmen die fantastischen Hymnen des Erstlings wie z.B. „The Price Of Love“ oder „Unfinished Business“ das Set. Das Publikum ist auf Höchsttemperatur.
Die Band macht keinen Hehl daraus, dass sie sich in Deutschland immer willkommen fühlt. Und da Harry und Charles bereits an neuem Material arbeiten, welches in nicht allzu ferner Zukunft zu einem neuen Meisterwerk führen soll, wollen sich die Jungs noch einmal gebührend mit der Minitour beim deutschen Publikum bedanken.
Mit „Streetlights“ hat die Band speziell für das deutsche Publikum eine selten gespielte Perle von ihrer 2010er Platte „Ritual“ in das Set genommen.
In „Swing“ und „Don´t Want To Feel It Al“ werden deutliche 80er Synthie Pop Anleihen verarbeitet, bevor dann mit dem bezeichnenden „Death“ eine der kürzesten Zugabepausen aller Zeiten eingeleitet wird.
Selbst wenn nur zwei weitere Songs übrig sind, dann müssen es natürlich Ikonen sein. Den Anfang des Grand Finale machen die White Lies mit „Big TV“ von ihrer gleichnamigen 2013er Veröffentlichung.
Zum unausweichlichen Ende darf der Überhit „Bigger Then Us“ nicht fehlen, welcher das Publikum ein letztes Mal bis zur Extase feiern lässt.
Zu sagen bleibt: White Lies und Dresden, friends forever und wir bedanken uns für einen der besten Konzertabende des Jahres.
Galerien by Alex Jung bs! 2017:
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