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Review: Heep und stichfest – Uriah Heep und The Zombies live (15.11.2018, Hannover)

Uriah Heep (Foto: Michael Lange bs! 2018)

Das ist ja einfach. Zwei Bands an einem Abend. Zwei Bands des Britischen Rock. Zwei Legenden. Einziges Problem, das beim Kartenkauf auftreten könnte: wie spricht mensch den Namen der Band aus. Mit Ju-a-riah Hieb ist man ganz weit vorn dabei. Geschafft. Rein ins Capitol und sich diesen Mega-Hardrock durch die Gehörgänge blasen lassen. URIAH HEEP, mensch glaubt es kaum, gibt es bereits seit 1969. Das sind fast 50 Jahre im Rockgeschäft. In dieser haben Zeit hat die Truppe 25 Studio Alben und zahlreiche Live-Aufnahmen veröffentlicht und bis heute über 40 Millionen Tonträger verkauft. So waren sie auch die erste westliche Rock Band, die 1987 vor 180.000 Menschen in Moskau spielte. Ruhestand gibt es für diese Gruppe nicht. Das 2018er-Album „Living The Dream“ hat durchweg gute Kritiken erhalten und ist „Aufhänger“ für diese Best-Of-Tour.

Heep, Heep, Hurra

The Zombies (Foto: Michael Lange bs! 2018)

Doch bevor UH losrocken geben The Zombies den Support des Abends. Die Zombies können eigentlich nur müde lächeln, ob der Youngster von Heep. Sie legen nochmal eine Schippe drauf. Ihr Gründungsjahr ist Achtung: 1-9-6-1. Das war eine Zeit, da gab es den Begriff Popmusik noch gar nicht. Da nannte mensch das Beat-Musik. Das Besondere an den „Untoten“ ist, hier spielen noch drei Gründungsmitglieder mit. Rod Argent, Chris White und der 75-jährige Colin Blunstone haben schon unseren Großeltern eingeheizt. Zu Beginn ihres Gigs hört man gut den 60er-Jahre-Sound, der eher einfacher strukturierten Lieder, raus. Doch auch die Jungs haben sich in ihrer Karriere weiterentwickelt. Ihr Konzeptalbum „Odessey and Oracle“ aus dem Jahr 1968 schaffte es in die Liste der „Besten Platten aller Zeiten“ des Rolling Stone Magazin. Das hört man auch.

The Zombies (Foto: Michael Lange bs! 2018)

Zum Ende des Gigs wird der Sound komplexer und die Orgel röhrt psychodedlic. Genau das was die 1400 Fans im Capitol wollen. Eine Reise n die Vergangenheit.

The land of the good and the kind
Time… dreaming… time… dreaming
Why don’t you come to our party
And open your minds

Da wo die Zombies (erstmals)aufgehört haben, beginnt die Geschichte von Uriah Heep. 1969 erschienen sie auf der Land- und Soundkarte und ein „Gründungsüberlender“ ist von Anfang an dabei. Bis heute. Gitarrist Mick Box hat ganz viele Bandmitglieder kommen und gehen sehen. Nur er ist geblieben. Wie ein Fels in der Brandung. So steht er auch auf der Bühne. Lange graue Haare und in schwarz gekleidet. Sehr cool und das nicht nur wegen der Sonnenbrille. Der Typ hat Ausstrahlung.

Uriah Heep (Foto: Michael Lange bs! 2018)
Uriah Heep (Foto: Michael Lange bs! 2018)

Die haben auch seine Mitstreiter, allen voran Sänger Bernie Shaw und Phil Lanzon an der Hammond-Orgel, die mit Mister Box seit 1986 das Gerüst der Band bilden. Auch sie sind in Ehren ergraut und haben vielleicht schon etwas dünne Haare, doch dafür ist der Sound der Band umso fetter. Mit „Grazed by Heaven“ und „Return to Fantasy“ vom neuen Album geht´s hier richig gut los. UH sind ihrem melodischen Hardrock treu geblieben. Die aktuellen Songs kommen zwar im Gewand der Neuzeit daher, sind aber keine Fremdkörper. Bernie Shaw müsste eigentlich Bernie Show heißen. Er ist der Show-Man, der Anheizer, das Bindeglied zum Publikum. An seinen Ansagen, sogar zum Teil mit deutschen Bruckstücken, hängen die Fans. Und singen kann der Kerl auch und das nicht nur allein, sondern auch mit seinen Mitstreitern in Chor-Arrangements. Hierfür sind die Heeps bekannt. Nennt man sie doch auch die „Beach Boys of Heavy Metal“. Irgendwann machen Bernie, Phil und Mick dann die Tür mit der 70 auf und dann tauchen ein in die Anfangszeit der Bandgeschichte. Die Zeit in der die Songs lang, kunstvoll mit einer Geschichte waren.

Uriah Heep (Foto: Michael Lange bs! 2018)

Am „July Morning“ wird wie eh und je länger ausgeschlafen. Hier nimmt sich Shaw zurück und lässt den anderen, auch Drummer Russel Gilbrook und Bassist Davey Rimmer Raum zur Entfaltung. Die Songs von UH wollen zelebriert werden. Während der Soli machen Box und Lanzon immer wieder Bewegungen mit der Hand, als wenn sie dem Soli noch den letzten Kick geben wollten. Nun gut, muss mensch nicht verstehen. Das ist künstlerische Freiheit. Besser zu verstehen ist das einem bei „Lady In Black“ die Tränen der Rührung kommen, während bei „Rainbow Demon“ oder „Gypsy“ die Fäuste der Fans hochgehen. Die Mischung machts. Das ist im Zugabenteil auch nicht anders. Dem langen „Sunrise“ folgt der Kurz-Kracher „Easy Livin´“. Krawumm, gut wars. Nein besser. Das war Heep und stichfest.

Galerien (by Michael Lange bs! 2018):

The Zombies (Foto: Michael Lange bs! 2018)

Setlist The Zombies:

  1. HELL-O
  2. Chunky
  3. Bounce
  4. Headstone
  5. M. Bison
  6. Vacation
  7. Big
  8. New World Order
  9. Bliss
  10. Bath Salt (A$AP Mob cover)
  11. Palm Trees
Uriah Heep (Foto: Michael Lange bs! 2018)

Setlist Uriah Heep:

  1. Grazed by Heaven
  2. Return to Fantasy
  3. Living the Dream
  4. Too Scared to Run
  5. Take Away My Soul
  6. Rainbow Demon
  7. Waters Flowin‘
  8. Rocks in the Road
  9. Knocking at My Door
  10. Gypsy
  11. Look at Yourself
  12. July Morning
  13. Lady in Black
    Encore
  14. Sunrise
  15. Easy Livin‘

Links:
www.uriah-heep.com
www.thezombiesmusic.com

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