In Glauchau wehte an diesem Abend ein eisiger Nordwind, waren doch zwei düster-rockige Bands aus Norwegen in die kleine Stadt in Sachsen gereist. GOTHMINISTER waren mit ihrem schon länger zurückliegendem zweiten Album „Empire of Dark Salvation“ auf Tour, und THEATRE OF TRAGEDY haben ebenfalls neues Material mit an Bord, nämlich von dem kommenden Album „Storm“ von welchem ja inzwischen schon die Single STORM auf die Hörerschaft losgelassen wurde. Eine neue Sängerin war auch mit am Start, man durfte also gespannt sein.
Die „Spinne“ füllte sich nur zögerlich, eigentlich hätte ich mehr Publikum erwartet, ob es daran lag dass es der 1. April war, und die Leute an einen Scherz glaubten, oder ob es einen anderen Grund gab, ich weiß es nicht, zum bersten gefüllt war die Location leider nicht, was ich recht schade fand und was auch der Stimmung im Saale ein wenig zu schaffen machte.
Mit etwas Verspätung enterten zuerst GOTHMINISTER die Bühne. Der Frontmann gewohnt düster geschminkt und im standesgemäßen Outfit, legte sofort mit seiner Show los und wusste doch ein wenig das spärlich vorhandene Publikum anzuheizen. Drohend und böse gestikulierte er mit seinem Totenkopfstab, und lies sich von einem zum anderen Song doch immer mal was Neues einfallen.
Ob er den „Thron“ bestieg um von hoch oben predigend seine Songs zum Besten zu geben, oder düster blickend am Bühnenrand seine Gesten der Finsternis zelebrierte, es war schon eine Freude ihm zuzusehen und zu -hören. Es gab einen guten Querschnitt vom Debüt und dem neuerem Material auf die Ohren, und der eine oder andere Song war auch so manchem aus dem Publikum schon bekannt. Seine Hymne an die Gothic Welt „Happieness in Darkness“ beendete das knapp einstündige Set des Herren der Finsternis und es wurde reichlich Applaus gespendet.
Dann wurde es Zeit für THEATRE OF TRAGEDY, eine Formation welche ich selbst noch nicht live erleben durfte, deshalb war ich auch schon recht gespannt was da wohl auf mich zukommen wird. In Sachen Publikum hatte sich die Location inzwischen nicht gerade erheblich mehr gefüllt. Den Musikern der Band fiel es auch sichtlich schwer, die anwesenden Leute so richtig in Wallung zu bringen.
Man gab sich in dieser Hinsicht sehr viel Mühe, versuchte das Publikum zum klatschen und rocken zu animieren, aber irgendwie schienen die alle zu träge. An ToT lag es jedenfalls nicht, diese meisterten ihr Set recht gut, obwohl Sängerin Nell ziemlich angenervt schien vom ständig ausfallendem Mikrofon. Technik die begeistert, kann man da nur bemerken… Auch ToT boten einen guten Querschnitt durch ihr Songrepartoire, altes und Neues wurde präsentiert, und Neuling Nell machte sich auch bei den älteren Songs recht gut. Die Band rockte die „Spinne“ so gut es ging, zwei überaus arrangierte männliche Fans versuchten ständig die Aufmerksamkeit der Musiker auf sich zu ziehen, was für einige Lacher sorgte, und auch nachdem die technischen Probleme beseitigt waren, hatte die Band wieder ihre große Freude am spielen.
Eine Zugabe wurde auch noch geboten, da ließ sich das Publikum dann doch nicht lumpen und holde die Band noch einmal zurück auf die Bühne.
Ein recht netter Abend ging zu Ende, leider nicht so enthusiastisch wie die letzten Konzerte welche ich hier erlebt hatte aber dennoch mit viel Düsterrock und Abwechslung. Bleibt nur zu hoffen, dass die Bands auf den anderen Shows mehr Besucher anziehen konnten.
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