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Review: Saltatio Mortis mit Mr. Irish Bastard auf Zirkus Zeitgeist Tour (02.04.2016, Osnabrück)

Saltatio Mortis (Foto: Wiebke Mende)

Die Spielleute, wie sich Saltatio Mortis selber nennen, sind auf ihrer Tour „Zirkus Zeitgeist“, bevor sie wieder mit dem MPS durch die Lande ziehen. Wieso heißt die Tour „Zirkus Zeitgeist“ !? Bei all den schrecklichen Themen in den heutigen Medien sind sie der Meinung, dass die Welt doch nicht so schlecht sein kann. Daher geben sie all ihren Fans die Gelegenheit zu feiern, ohne kommerziellen Maulkorb, unbeugsam und authentisch.

Am 02. April traten sie im Hyde Park in Osnabrück auf, zusammen mit der Band „Mr. Irish Bastard“. Um 18:00 öffneten die Tore des Hyde Parks und ließen die Gäste ein. Eine schöne, urige Location mit vielen Nischen und einer größeren Bühne.

Mr. Isish Bastard (Foto: Wiebke Mende)
Mr. Isish Bastard (Foto: Wiebke Mende)

Um 19.10 Uhr fing der Abend dann endlich an. „Mr. Irish Bastard“, eine Band aus Münster, die sich im Genre Irish Folk Punk bewegt. Seit 10 Jahren existiert diese und ist auch niemand unbekanntes mehr. So können sie auf Konzerte und Touren im inner- und außereuropäischen Ausland schauen. Und wie ist die Band !? Die Musik lässt das Publikum nicht ruhig stehen. „Mr. Irish Bastard“ heizt ordentlich ein und trotz Supportstatus und nur 45min Spielzeit, hätte man denken können, sie seien der Hauptakt. So rissen sie schon nach kurzer Zeit das Publikum in ihren Bann und ließen sie feiern und tanzen. Ihre Songs an diesem Abend waren u.a. „Kingdom of the sun“, „I smell the blood“, „Ballade of a workshy man“ und „I hope they sell beer in hell.“ Der Refrain von „Last pint“ wurde im Chorus durch´s Publikum gesungen, welches „Mr. Irish Bastard“ einfach feierte. Diese Band war ein würdiger Support und konnte sehr gut das Publikum anheizen.

Danach begann der Bühnenumbau für Saltatio Mortis. Die vorgelagerten Instrumente von „Mr. Irish Bastard“ und das Banner wurden entfernt, sodass man jetzt auch sehen konnte, dass die Bühne wesentlich größer war, als vorher angenommen. Die Mikrofonständer von Saltatio Mortis waren aus alten Kupferrohrleitungen gebaut, was zu dieser Band natürlich perfekt passt.

Saltatio Mortis (Foto: Wiebke Mende)

Pünktlich um 20:30 begann die Vorstellung mit einem Glockenschlag. Als Intro wurde passend zum Tournamen Zirkusmusik gespielt, zu der jeder Musiker einzeln auf die Bühne kam. Darauf hatte das Publikum nur gewartet. Jeder jubelte und feierte Saltatio Mortis, bevor sie überhaupt auch nur einen Ton gespielt hatten.

Sehr zur Freude der Fans wurden nun erst einmal ein paar Songs gespielt: „Wo sind die Clowns“, „Willkommen in der Weihnachtszeit“, „Wachstum über alles“, „Sündenfall“ und „Spiel mit dem Feuer“. Die Fans waren begeistert und feierten, tanzen und bejubelten ihre Lieblingsband. Natürlich wurden die Songs von ihnen auch ordentlich mitgesungen.
Nach diesen Songs kam Alea auf die vielen Nachrichten, Kommentare und Mails der Fans zu sprechen. Er bedankte sich für diese und teilte mit, dass nicht nur positive Nachrichten darunter seien. So beklagten doch einige, dass Saltiatio Mortis nicht mehr so seien, wie sie es früher einmal waren. Dies war eine wunderbare Überleitung zum nächsten Song: ein Lied, was sie diesen Leuten schon immer mal sagen wollten. „Geradeaus“.

Saltatio Mortis (Foto: Wiebke Mende)

Auf „Wir sind Papst“ folge ein nur am Anfang ruhiger Song: „Satans Fall“. Genau diese Mischung, die Saltatio Mortis auf die Bühne bringt, gefällt den Fans und lässt sie begeistern. Zudem lässt sich diese Band auch immer etwas Neues einfallen. So starteten sie aufgrund der Flüchtlingsdiskussion eine Initiative: „Blasen gegen Rechts!“ Dazu gibt es ein T-Shirt, welches am Merchandise gekauft werden konnte. Natürlich grölte die Menge.

An diesem Abend wurden noch viele weitere Anekdoten erzählt und Songs gespielt, wie: „Trinklied“, „Rattenfänger“, „Weinen wie Soldaten“ und „Hochzeitstanz“ (Übrigens ein Song über eine Massenvergewaltigung, weshalb die Band auch nicht versteht, weshalb Anfragen von Fans kommen, ob sie dieses Lied auf ihrer Hochzeit spielen dürften). 1 ½ Stunden Programm und weder die Band noch die Fans waren müde. Somit war es auch kein Wunder, dass das Publikum eine Zugabe wollte und diese bestand dann nochmal aus 30 Min. Bühnenshow.

Saltatio Mortis (Foto: Wiebke Mende)

Bevor Saltatio Mortis dann endgültig die Bühne verließen, hielten sie noch eine tolle Neuigkeit für ihre Fans bereit: Der Zirkus Roncalli war von der Zirkusinterpretation der Band so beeindruckt, dass diese eine Anfrage bzgl. eines gemeinsamen Auftritts an Saltatio Mortis stellten. Und diese sagten zu !!! Somit gibt es vom 27.10. bis 06.11. in Oberhausen eine gemeinsame Inszenierung vom Zirkus Roncalli und Saltatio Mortis.

Leider war an diesem Abend im Hyde Park nicht alles perfekt. So war die Akustik nicht gut. Der Gesang war entweder übersteuert oder von den Instrumenten lautstärkentechnisch überlagert. Auch war es sehr warm und zum Schluss etwas stickig in der Location. Die zwei geöffneten Türen reichten bei Weitem nicht aus, um für Frischluft zu sorgen und die Oberlichter waren und blieben geschlossen. Zumindest in der Umbauphase hätte man diese wenigstens mal öffnen können. Der Band ist hier aber nichts anzukreiden. Sie haben ein perfektes Programm auf die Bühne gebracht.

Saltatio Mortis (Foto: Wiebke Mende)

Links:
www.saltatio-mortis.com
www.mririshbastard.com

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