Plötzlich konnten wir fliegen, zum Horizont und wieder zurück. Sind über Mauern gestiegen. Und Jubelschreie waren wie Musik.
Es ist viertel Neun. Wenn 4000 Ostrockfans in der bestuhlten Swiss Life Hall auf ihre Helden treffen, ist das sicherlich so aufregend wie die Rummy Cup Endausscheidung im Seniorenstift „Pfefferminzhimmel“ oder die Guitar Hero Amiga-Arthrose-Edition. Falsch gedacht. Wer Mauern zu Fall bringt, lässt sich von einer Bestuhlung in der vor Spannung platzenden Swiss Life Hall sicherlich nicht zum Stillhalten zwingen. Der schwarze Vorhang fällt, 14 Rocklegenden – die komplette Besetzung von Karat – mit Ausnahme von Sänger Toni Krahl –, City und natürlich die Puhdys performen Sternstunden… 3, 2, 1,… Drei Keys, zwei Drumsets, eine gigantische Stimmung.
Karat. Ein Schlagzeugduett und schon übernehmen Karat die Bühne, die noch einmal DAS eine Lied singen wollen. DAS Original. DAS Lied. Über sieben Brücken musst du gehen. Das Publikum hält absolut Nichts mehr in den Polstern. Die Rocklegenden rühren hier Gefühle an.
Ob Karat musikalisch vor allem stimmlich jedermann/frau zusagen, steht auf einem anderen Blatt, konstatieren muss mal, dass sie das Publikum auf diese sympathische „Sing meinen Song“ Melange einstimmen. An den Ufern der Nacht wird Krach gemacht.
„Wenn die Wahrheit wie aus Nebel steigt Und die Zärtlichkeit dir bringt Halten wir die Zeit für ein paar Stunden an.“
Schließlich kommt der Moment für Karat, Gesicht zu zeigen, wie sie es selbst sagen, An den Ufern der Nacht zu covern was das Zeug hält.
Rockgiganten – Karat (Foto: Torsten Volkmer)
City. Es ist viertel zehn – 21:15 Uhr – als City die Bühne betreten, doch statt der Stimme von City, die heute von einer Lungenentzündung ans Bett gefesselt ist, springt Dieter Birr, Sänger und Gitarrist der Puhdys, den alle nur als ‚Maschine’ kennen, für Claudius Dreilich, ein. Freilich hat seinen Freunden mit auf den Weg gegeben hat, den Abend zu rocken und richtig Krawall zu machen. Gesagt, gerockt.
„An den Ufern der Nacht Zieht der Tag an uns vorbei Und wir ruhen uns aus eh‘ wir weiter gehen Wieder neue Wege gehen“
Rockgiganten (Foto: Torsten Volkmer)
Puhdys. Es ist unfassbar wie viel Energie im Raum flirrt. Keinerlei Text-Demenz, keinerlei Zurückhaltung. Die Fans der Bands haben mit ‚Paul und Paula’ und der aufgeblasenen Plaste-Brünetten ‚Melanie’ bei den Rocklegenden angeheuert. Karat covern Puhdys, Puhdys interpretieren Karat, `n bisschen City auf Puhdys, `n bisschen City mit Karat, die Rocklegenden setzen nicht auf klar abgegrenzten Sets, sondern spielen eine gemeinsame Show, auch wenn der zwei Minuten Countdown die Show taktet,
3,…2,…1,.. magisches Licht.
Rockgiganten (Foto: Torsten Volkmer)
Aus frühen Kindertagen weht ein Schauer stiller Nächte zurück. Es brennt ein stummes Feuer immer wieder wie ein Beben in dir.
Die missratene Hypotaktikerin wird als Redakteurin Schrägstrich Fotografin bei be subjective! geduldet, hat versucht sich als freie Autorin und Herausgeberin verschiedener Artikel und Bände im Bereich der kritischen Sozialwissenschaft für Suchmaschinen selbst zu optimieren und will – wenn sie groß ist – mal sehen. Künstlerisch als Autorin und Fotografin mit diversen Bands und AutorInnen zusammenarbeitend, Texte zu Papier, Gehör und auf die Bühne bringend. Na dann Prost Mahlzeit!
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