Endlich! Nach Jahren der Zeromancer-Bühnen-Abstinenz hatte das quälende Warten diesen Frühling zum Glück ein Ende. Mit dem neuen Album „Sinners International“, den Norwegern Essence Of Mind und den deutschen Düsterrocken von Scream Silence im Gepäck begaben sich die Herren im Red Bus mit Pirnaer Kennzeichen auf die Straßen Deutschlands.
Und in Dresden machten sie auch wieder halt. Im „Beatpol“ mal wieder – hier haben Zeromancer schon auf ihrer Zzyzx Tour 2003 gespielt. Nur dass der Beatpol da noch Starclub hieß und das Wetter noch ein Stückchen schöner und die Bandbesetzung etwas anders war. Die Vorgruppe hieß diesmal nicht Delaware, sondern war in zwei Teile geteilt: Essence Of Mind und Scream Silence.
Essence Of Mind aus Norwegern passten stilistisch besser als die Goth-Rocker Scream Silence, da Zeromancer selbst nun alles andre als bösen Gothic Rock machen. Das Dresdner Publikum war beiden Teilnehmern gut gesonnen, beobachte das Geschehen aber doch eher verhalten vom hinteren Teil des Saales, der Bar oder doch den Stühlen und Tischen an der Seite aus.
Vor der Bühne war dennoch eine ordentliche Traube Menschlein, die gern und ehrlich ihre Ärmchen und Beinchen zu den Takten bewegen.
Aber innerlich war jeder nur auf eine Band richtig scharf: nämlich auf Zeromancer. Bekannte Gesichter von den letzten Touren warteten schon Stuuuunden in den ersten Reihen, bis endlich kurz nach 22 Uhr das Intro und schließlich „Sinners International“ durch die Boxen des Beatpols ertönte. Über der Bühne hingen Beine von Ankleidepuppen, die während des Auftritts kräftig durch die Gegend geworfen wurden. Und kaum waren alle Zeromancers auf der Bühne hieß es Party-Non-Stop in Dresden über 90 Minuten lang. Die Band zeigte sich in bester Kondition und in der besten Live-Verfassung, die ich je gesehen habe. Jedes der Lieder hat live noch mehr Bumbs bekommen und so wundert es keinen, dass er sehr schnell sehr heiß wurde im Beatpol an diesem Mittwochabend. Auch bei Liedern wie „Doppelgänger I love you“, „Chrome Bitch“, „My little tragedy“ oder „Neo Geisha“ oder…oder… war die Stimmung auf gut Deutsch geil. Sänger Alex und Bassist Kim mussten kaum zum Mitmachen animieren, denn das Publikum war innerlich so ambitioniert, dass es jede potentielle Klatschstelle im Vorraus festgelegt hatte. Einen der wenigen Ruhemomenet gab es bei „Cupola“. Zeit zum Luftholen. Und dann ging der Zeromancer Sturm weiter fleißig über die Bühne. Ein Wunder, dass der Boden nicht durchgebrochen ist!
Der erste offizielle Teil endete mit dem wunderschönen „Ammonite“, das ebenfalls auf dem neuen Album das Schlusslicht ist. Sehr schön atmosphärisch kam es daher und Bassist Kim gab am Ende noch seine Trommelkünste zum Besten. Nach zwei Zugabeblöcken und einem Depeche Mode Cover brachten Zeromancer mit „Doctor Online“ ein gelungenes und bumbsreiches Ende.
Setlist Zeromancer (ohne Gewähr)
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Intro
- Sinners International
- Doppelgänger I love you
- Need you like a drug
- I’m yours to loose
- Chrome Bitch
- Fictional
- Filth noir
- Opelwerk
- Clone your lover
- Neo geisha
- Cupola
- My little tragedy
- It sound like love but looks like sex
- Stop the noise
- Ammonite
– – – – – – – – - Fade to smack
- Houses of cards
- Photograpic (Depeche Mode cover)
– – – – – – – – - Doctor online
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