Start Events Konzertberichte Review: Lost Prophets, Blackout (15.12.2006, Berlin)

Review: Lost Prophets, Blackout (15.12.2006, Berlin)

Foto: Melanie Schupp

Die letzte Begegnung mit Inselbewohnern war zu dem Bullet for my Valentine Gig in Hamburg. Nun waren die Lost Prophets an der Reihe, die am 15.12.2006 im Columbiaclub Berlin gastierten.

Pünktlich wie immer begann das Event, weshalb die erste Vorband (von uns) ungesehen über die Bühne ging. Dafür kamen wir rechtzeitig zum zweiten Supportact Blackout. Guter lauter Emocore mit zwei Frontmänner stand hier auf dem Plan. Der gut gefüllte Club rockte auch artig mit. Die auf der Bühne umherwirbelnden Bandmitglieder wussten die Massen aufzuwärmen. Genauso enthusiastisch zog das Publikum mit. 

Die Songs steckten voller Energie, lediglich das Madonna-Cover Like A Prayer war nicht ganz gelungen. Und auch der ständige Verweis auf den Verkauf von Album und sonstigen Fanartikeln am Merchandise-Stand war etwas zuviel des Guten, denn spätestens beim dritten male hatte es sicher auch der letzte Anwesende vernommen.

Ein wenig Zeit den Merchandise Stand zu stürmen blieb in der Umbaupause. Aber die Leute mussten sich beeilen wenn sie nichts verpassen wollten, denn gut organisiert und schnell war ab- und wieder aufgebaut und die große Stunde der Lostprophets näherte sich. Der Columbiaclub war nun wirklich voll und als das Licht erlosch und somit der Startschuss für den Hauptact fiel begannen erwartungsvolle Beifallsrufe. Mit New Transmission stürmten die sechs Waliser die Bühne und von der ersten Sekunde war klar: ausruhen kann man sich woanders. Denn rasant schritten die Jungs voran mit Can´t Catch Tomorrow und die ersten Crowdsurfer wurden schon bei dem zweiten Song vor der Bühne abgefangen. Eine Band in bester Stimmung um einen düster gestylten (aber auch gut gelaunten) Frontmann leistete Glanzarbeit. Man hatte ja bereits in den Medien mitbekommen, dass Frontmann Ian mit dem neuen Release auch einen androgyneren Style angenommen hatte. Auch on stage erschien er teilweise ein wenig feminin in Gestiken und Bewegung. Manchmal erschien das ein wenig merkwürdig, doch hielt er alles in guten Maßen so dass es nicht vollkommen fehl am Patze wirkte. Doch bei Rooftops (A Liberation Broadcast) passte es auf jeden Fall und ein jeder in der Menge sang mit, „was screaming his/hers heart out“ sozusagen. Ohja die Leidenschaft kannte hier keine Grenzen.

Foto: Melanie Schupp

Keyboarder Jamie legte derweil ein sehr männliches Verhalten an den Tag – seine Schreieinlagen bei vielen Songs erstaunten. Bislang war ich mir nicht bewusst darüber, dass er der Schreihals in der Band ist. Wirklich gelungen, seine Parts!

Die Setlist beschränkte sich größtenteils auf die Songs des aktuellen Albums Liberation Transmission doch natürlich durften frühere Erfolgshits nicht fehlen. Den größten Anklang fand hierbei wahrscheinlich Last Train Home, der damals auf sämtlichen Musikkanälen heiß lief. Noch einmal zeigte das Publikum von jung bis alt seine Präsenz mit Gesang und Gespringe. Eine exquisite Show mit einer hervorragenden Setlist und einem hochmotivierten Publikum ließ den Abend zu einem vollen Erfolg werden.

Die Zeit schritt voran und die Stimmung stieg unaufhörlich. Doch nach 13 Songs war kurz vor Mitternacht Schluss. Und wer sich noch nicht völlig verausgabt hatte schleppte sich mit letzten Kräften noch zum Merch, um Autogramme der Vorgruppen abzugreifen. Da hatte die Eigenwerbung on stage zuletzt doch noch seine Wirkung erreicht.

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