Review: Limbogott im Logo

Das Logo ist vielen Hamburgern allseits gut bekannt. Immer wieder gibt es Gerüchte, die das nahende Ende heraufbeschwören. Noch… muss man sagen, noch ist es nicht so weit. Somit gibt es für uns immer wieder extrem hautnahe Gigs zu erleben. In diesem Falle Limbogott! Eigentlich war der Tag nicht schlecht gewählt. Gab es doch unter der Woche keine wirkliche Konkurrenz bei anderen Veranstaltungen. Mit gleich zwei Bands als Support im Gepäck hätte ich denn an dem leicht nieseligen Tag mehr Gäste erwartet. Es stellte sich heraus, das die vor der Tür stehenden Leute unter anderem Bandmitglieder waren. Nun denn. Immerhin waren zum Höhepunkt ca. 50 zahlende Gäste anwesend.

Den Auftakt machte an dem Abend die Lüneburger Formation „My Days Ruin“, die bei solch schwach gefüllten Rängen, trotzdem einfach ihr Ding durchzogen. Damit war aber leider auch verbunden, das man den schweren Gang des Einheizers gehen musste. Immerhin ließen sich die Drei davon nicht beirren. Ihre rockige Musik kam sehr gut an und wurde denn auch hart im Zeitplan beendet. Die Organisatorin, Marika Toth achtete sehr darauf, das keiner überzog!

Als nächstes kamen die Hamburger Rock/Metal Formation Trailer Sex Park auf die Bühne. Drei Jungs und eine Lady an den Drums. Selten aber wahr und sie macht ihren Job richtig gut. Die Songs kamen mir etwas zu sehr geschrien rüber. Was der Musik, die mir durchweg besser gefiel, als der Gesang keinen Abbruch tat. Vielleicht sollte man sich das Ganze mal auf CD anhören, um sich ein neutraleres Bild machen zu können. Spaß hatten die Bandmitglieder auf jeden Fall. Immerhin waren schon ein paar weitere Gäste anwesend und man freute sich nicht allein zu sein.

Umso erstaunlicher fand ich die Spielfreude der nordischen Jungs von Limbogott. Sind sie es doch eigentlich gewohnt auch vor mehr als nur ein paar Dutzend Leuten zu spielen. Als sich die Formation mit dem neuen Gitarristen Maddin im Gepäck dann endlich auf die Bühne stellte waren zumindest die anwesenden Fans und Gäste echt angetan. Die Show der Gruppe hat die kleine Bühne und DECKENHÖHE voll ausgenutzt. Der Kontakt zum Publikum und den anwesenden Pressevertretern hätte nicht besser sein können. Wobei die Deckenhöhe ganz bestimmt auch ein Hindernis war. Bei so manch Sprung die Luft erwartete man den „ersten Kontakt“ und auch das sich immer wieder in die Luft schwingende Mikro musste wohl Blut und Wasser geschwitzt haben. Sonst wäre es sicherlich mehrfach in seine Einzelteile zerlegt worden.

Die Songs, waren eine gute Mischung aus den älteren Alben der Jungs und der aktuellen Scheibe „Spite Or Swallow“. Zwar machte man sich die Mühe den einen oder anderen noch anzukündigen. Die Fans indes kannten das meiste doch schon längst. So wurde es ein gemütliches Heimspiel. Spaß hatten alle die gekommen waren. Die, die sich vielleicht den Abend wegen des schlechten Frühlingswetters den Weg erspart hatten, sei gesagt, dass ihr was verpasst habt. Wer die Möglichkeit hat ein solches Konzert für so wenig Geld zu sehen, der sollte sie wahrnehmen. Aber das wird sicherlich nicht der letzte Gig der glorreichen Sieben gewesen sein.

Torsten Volkmer
Torsten Volkmerhttp://www.torsten-volkmer.de
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.

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