Neben Blutengel standen auch die Jungs von Melotron auf dem Programm. Als dann gegen 20 Uhr der Startschuss für Melotron fiel, spürten die Jungs bereits, was für ein hungriges Publikum sie erwarteten. Man sah der Band ihre Spielfreude an, sichtlich beeindruckt verließen Melotron nach 45 Minuten die Bühne. Ein guter Gig, der sicher noch lange im Gedächtnis der Dark-Romantic-Rocker bleiben wird.
In der mittlerweile knüppelvollen Halle stiegen die Temperaturen nun sekündlich. Die Spannung und Erwartung des Auditoriums konnte man praktisch mit Händen greifen. Jeder wartete auf die Gothic- Ikonen von Blutengel. Wie eine Erlösung setzten dann die ersten Trommelschläge ein und zwei Violinen Spielerinnen betraten die Bühne. Für solche Überraschungen wird diese Band so geliebt. Das Intro ging nahtlos in die Single „Nachtbringer“ über, welches natürlich frenetisch vom Publikum abgefeiert wurde.
Eine sichere Bank dagegen ist „das Andere ich“. Ein Song vom Vorgänger-Album, der jedes Mal zündet und das Publikum in Verzücken versetzt. Natürlich erfreuen auch jedes Mal die Blutengel-Tänzerinnen mit ihrer Feuershow das Auditorium und genauso entsteht diese typische schwarzromantische Stimmung auf den Konzerten von Uli und Chris. „die with you“ führt wieder tief zurück in die Bandgeschichte. Ein unsterblicher Song, der einfach nicht fehlen darf. Eine Überraschung hatte aber auch diese Tour zu bieten. Mit „what you get“ stand der Bonussong der „Save our Souls“-Maxi CD auf dem Programm. Sicher immer etwas riskant, allerdings wurde der Mut belohnt und das Publikum dankte es mit stürmischem Beifall. „Lebensrichter“ ist sicher einer der stärksten Songs von Blutengel überhaupt und genauso wurde er auch abgefeiert. Die Bässe kamen satt daher, dazu die unverwechselbare Stimme von Chris machen diesen Song zu einem Erlebnis der Extraklasse. Besser kann man Wut und Rebellion nicht vertonen. Etwas ruhiger und langsamer wurde es mit „Behind the mirror“, ein Song, der einfach zum Träumen einlädt und alles enthält, was eine dunkle Ballade braucht.
Da Blutengel im Laufe der Jahre jede Menge Hymnen und Songs geschaffen haben, die aus der schwarzen Szene nicht mehr wegzudenken sind, fällt die Wahl natürlich nicht immer leicht, aber „Lucifer“ kann und darf natürlich auf keiner Tour fehlen. Der hypnotische Refrain und die gelungene Bühnenshow verleihen dem Song live immer eine besondere Tiefe und Eindringlichkeit. Man kann im hause Blutengel aber auch anders und so standen die Lieblingssongs vieler dunkler Gestalten auf dem Programm und zwar gleich im Doppelpack. Mit „ Uns gehört die Nacht“ und „Reich mir die Hand“ wurden dem Auditorium gleich zwei hammerharte, aber dennoch tanzbare Stücke präsentiert, die nun wirklich Jeder kennen sollte. Mit Feuerfontänen und viel Pyro wurden beide Songs zelebriert, als wenn es kein Morgen geben würde. Bevor man in die Zugaben Pause ging, wurden mit „Save our Souls“, „you walk away“ und „Kinder dieser Stadt“ gleich drei Songs vom neuen Album gespielt und schafften es tatsächlich das Publikum zum Mitsingen zu motivieren, was bei solch brandneues Songs nicht selbstverständlich ist. Da aber nur eine Zugabe Blutengel nicht würdig wären, spielte man 5 weitere Songs. „Ein Augenblick“ bildete den Auftakt, ehe man mit „No eternity“ die „Seelenschmerz“-Ära auferstanden ließ und schließlich zu den beiden bekanntesten Blutengel Songs kam.
Fazit: Blutengel mögen zwar Klischee-belastet sein, jedoch nicht im negativen Sinne. Eine Band, die es schafft regelmäßig große Hallen auszuverkaufen und die Fans jedes Mal mit Überraschungen zu entzücken, sowie eine Bühnenshow bieten, die man bei anderen Vertretern des Genres vergeblich sucht, verdient einfach Anerkennung. Mit insgesamt 23 gespielten Songs an einem Abend können auch nur wenige Bands aufwarten. Eine wirklich gute und spanende Show, die es sich lohnt anzusehen. Alles was das schwarze Herz verlangt, erfüllen Blutengel und das mit einem Eintrittspreis von unter 30 Euro ist nun wirklich keine Selbstverständlichkeit. Ein großartiges Konzert mit viel Spielfreude und guter Stimmung.
Herzlichen Dank an Mandy Privenau die uns hier mit ihren tollen Fotos ausgeholfen hat… super lieb von dir!!! Danke 😀