Review: „Sign of the cross“ – Avantasia live im Huxley’s (04.03.2016, Berlin)

Die Metal-oper “Avantasia” darf ohne Zweifel zu den größten Projekten gezählt werden, die jemals in der Metalwelt verwirklicht wurden. Mit einem Starensemble der Superlative bestritt Mastermind Tobias Sammet die größte Welt-Tournee der Bandgeschichte.

Avantasia (Foto: Lena Behlmer)
Avantasia (Foto: Lena Behlmer)

Keine Vorbands, keine Ablenkungen, einfach nur der pure „Avantasia“ Genuss erwartete den geneigten Besucher in der ausverkauften Halle. Mit der aktuellen Single „Mystery of a blood red rose“ begann der Abend erwartet furios, ehe mit „Ghostlights“ der Titeltrack zur neuen CD zur Uraufführung kam. Mittlerweile war Tobi auch nicht mehr alleine auf der Bühne, Michael Kiske, seines Zeichen Ex-Sänger der Metalband „Helloween“, unterstütze bei „Invoke the maschine“ den stimmgewaltigen Tobi.

Avantasia (Foto: Lena Behlmer)
Avantasia (Foto: Lena Behlmer)

Die Begeisterung im Auditorium kannte keine Grenzen mehr, als der Frontmann der legendären Band „Magnum“, Bob Catley, die Bühne betrat und den Epos „The great mystery“ zum Besten gab. Mit den Qualitäten eines wahren Entertainers entführte er die Besucher in eine Zeit der Rockmusik, in der man stets eine packende und mitreißende Show bei Rockbands zu erwarten hatte. Unter großen Beifall betrat nun mit Jorn Lande ein absoluter Publikumsliebling die Bühne und schmetterte in seiner unnachahmlichen Art und Weise „The Scarecrow“ dem begeisterten Auditorium entgegen. Der Abend gestaltete sich sehr kurzweilig. Man hatte das Gefühl, als ob auf der Bühne gute Freunde stehen, die es einfach genießen, ihre Musik live spielen zu dürfen. Mr. Atkins, ex-„Pretty-Maids“ Mitglied, vervollständigte die All-Star-Group und hatte mit „The wicked symphony“ eine passende Hymne gefunden.

Avantasia (Foto: Lena Behlmer)
Avantasia (Foto: Lena Behlmer)

Die Temperatur in der Halle stieg unaufhörlich. Mit „Promised Land“ begann das letzte Drittel des Konzertes und man spürte, wie Tobi das Tempo beständig anzog und die Songs immer härter wurden. Nach einer kurzen Unterbrechung erklangen die ersten Töne von „Reach out for the light“, eines der ältesten „Avantasia“ Stücke und ein Live-Garant, wie man ihn selten zu Gehör bekommt. Eric Martin, Sänger der Band „Mr.Big“, kündigte mit dem Song „Avantasia“ ein weiteres Highlight an und nun gab es kein Halten mehr. Publikum und Band verschmolzen zu einer feiernden Masse und die Stimmung befand sich auf dem Siedepunkt. Die beiden großartigen Singles „Dying for an angel“ und „Lost in Space“ folgten im Anschluss und nach einem Blick auf die Uhr wurde es klar, langsam sollte das Konzert seinem Ende entgegengehen. Ein Song, der eigentlich aus zwei Tracks besteht, darf allerdings bei keinem Gastspiel on Tobi fehlen und so erklangen die epischen Töne von „Sign of the cross/the seven angels“ und läuteten die letzte Runde ein. Ein opulentes Ende, dass von beiden Seiten frenetisch gefeiert wurde, ließen dieses Abend würdig ausklingen.

Avantasia (Foto: Lena Behlmer)
Avantasia (Foto: Lena Behlmer)

Fazit:
„Avantasia“ kann man einfach nicht beschreiben. Die unglaublich vielen, liebevollen Details, mit denen die Geschichte erzählt wird und der Bombast verdienen es einfach von euch erlebt zu werden. Mit gut 3 Stunden Spielzeit bekommt der Besucher für sein Geld ordentlich was geboten und wer hier keinen Spaß hat, dem kann auch kein anderes Metalkonzert helfen. Großartiger Gig einer All-Star-Band wie man ihn sich wünscht.

Weitere Fotos aus Berlin findet ihr hier:

Setlist:

  1. Mystery of a blood red rose
  2. Ghostlights
  3. Invoke The Machine
  4. Unchain The Light
  5. Restless Heart
  6. The Great Mystery
  7. The Scarecrow
  8. Lucifer
  9. The Watchmaker’s Dream
  10. What’s Left Of Me
  11. The Wicked Symphony
  12. Draconian Love
  13. Farewell
  14. Stargazers
  15. Shelter From The Rain
  16. The Story Ain’t Over
  17. Let The Storm Descend Upon You
  18. Promised Land
  19. Prelude
  20. Watch Out For The Light
  21. Avantasia
  22. Twisted Mind
  23. Dying For An Angel
  24. Lost in Space
  25. Sign Of The Cross / The Seven Angels

Links:
www.avantasia.net

Fabian Bernhardt
Fabian Bernhardthttps://www.be-subjective.de/
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.

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