Pünktlich zum Tourauftakt, veröffentlichten ASP schnell noch ihre brandneue Double-Feature-Single „Wer Sonst?/Im Märchenland“. Diese schallte natürlich auch bei unserer kurzen Anfahrt zur Ruhrcongress Halle in Bochum, aus den Boxen unseres Wagens. Nennen wir es Bequemlichkeit, denn wir suchten nicht lange nach einem Parkplatz, sondern setzten direkt Kurs Richtung Starlight Express Parkhaus, wo man für einen Kostenbeitrag von 3,50 Euro, den ganzen Abend Parken konnte. Auf dem kurzen Fußmarsch vom Parkhaus zum Halleneingang, bissen wir bei herbstlichen Temperaturen und leichten Windböen, ordentlich die Zähne zusammen. Den Eingang erreichten wir gegen 18.30 Uhr, vor dem sich schon eine gehörige Anzahl an Szenefreunden versammelte. Unschön waren dann die Reaktionen einiger normalsterblicher Menschen, die an der Halle teilweise stehen blieben, um das schwarzgekleidete Gesamtbild respektlos zu kommentieren. Es ist traurig, das es in der Bevölkerung immer noch große Vorurteile, gegen die Szene gibt, aber sei es drum, wir wissen es besser.
Pünktlich um 19.00 Uhr wurden dann die Türen geöffnet und die Massen strömten in Richtung Vorhalle. Rechts gelegen im Eingangsbereich fand man auch gleich die Merch-Stände von Mono Inc. und ASP, die sogleich ordentlich in Beschlag genommen wurden, so das sich eine lange Schlange bildete. Gegenüber der Garderobe wurde für das leibliche Wohl gesorgt, neben gefüllten Wraps und klassischer Bratwurst, wurden genauso Getränke zu erschwinglichen Preisen angeboten, auch vom sonst erhobenen Becherpfand keine Spur. Nach dem ein oder anderen Schwätzchen, wurden dann gegen 19.40 Uhr die Türen zur Halle geöffnet und die Besucher schlängelten Richtung Bühne, um sich einen guten Platz zu sichern.
Als erste Band des Abends hat man es wirklich nicht leicht, eine dunkle Horde ASP-Anhänger in Stimmung zu bringen. Auch bei unserem Grüppchen hielt sich, bei der Bühnenshow von Caputt, die Begeisterung in Grenzen. Wirklich bekannt waren uns die Oberhausener mit ihrem Goth-Industrial Sound nicht. Caputt spielten gerade mal 4-5 Songs und verließen dann, begleitet vom einem ehr verhaltenen Applaus die Bühne.
Anders sollte es da bei Mono Inc. zugehen, die sich derzeit an einem immer größer werdenen Fanpool erfreuen dürfen. Das aktuelle Album „Voices of Doom“ reihte sich am 25.09.09 ebenbürtig in die Erfolgsgeschichte der Band ein. Emotional geladene Songs, voller Schmerz, Liebe und Poesie präsentieren die vier Musiker, im symphonischen Goth-Rock Stil. An diesem Abend wurde die Show mit dem Song „Temple of the Torn“ eröffnet, schon von Beginn an, konnten die Hamburger den Stimmungspegel in der Halle, ordentlich nach oben schrauben. Neben so mitreißenden Songs wie „Get Some Sleep“,“ Sleeping My Day Away” oder “Bloodmoon” sorgten auch die aktuellen Stücke „Voices of Doom“ und die Goth-Rock Hymne „Gothic Queen“, für einen bleibenden Eindruck, bei einem laut mitfeiernden Publikum.
Gut eingeheizt und mit bester Laune fieberten nun ca. 3000 angereiste Fans, dem Höhepunkt des Abends entgegen. Hände klatschend, verlangte die Meute schon vor Ertönen des Intros nach ihren Helden. Der magische Moment war gekommen und ASP betraten die Bühne. Anhand der Hände, die im Scheinwerferlicht in die Luft gerissen wurden, ahnte man, wie voll die Halle tatsächlich war. Eine beeindruckende Setlist von annährend 3 Std. Gesamtspielzeit, sollte folgen. Sänger ASP hatte von
Anfang an leichtes Spiel, seine Nachtschwärmer fingerschwingend zu dirigieren und zum wechselseitigen Mitsingen anzuregen. Ein umfangreicher Querschnitt wurde aus den musikalischen ASP-Archiven präsentiert. Dabei durften so packende Stücken wie z. B. „Ich bin ein wahrer Satan“,“Ich will Brennen“,“Schwarzer Schmetterling“,“Bessesen“ und viele weitere, eben so wenig fehlen wie die Live-Umsetzung der neuen Double-Feature-Single „Wer Sonst?/Im Märchenland“. Zudem lies sich ASP von den Fans den Erfolg der Akustik-Tour vom letzten Jahr bestätigen und versprach, unter tosenden Applaus, dass es wieder eine selbige Tour geben wird. Wer noch nie in den Genuss einer ASP-Show gekommen ist, sollte dies unbedingt nachholen, denn die Stimmliche Präsents von Mastermint ASP, in Verbindung mit dem Zusammenspiel der Fans und der schaurig düsteren musikalischen Kulisse, lassen einen so schnell nicht mehr los.
Leider geht so eine faszinierende Reise auch mal zu Ende und so strömten die Schwärme von schwarzen Schmetterlingen, nach den gespielten Zugaben, hinaus in die nächtliche Kälte. Was bleibt sind die eingefangenen Eindrücke und Bilder, einer Zusammenkunft der ganz besonderen Art. Und so freut man sich auf die nahe Zukunft, auf eine evtl. Akustik-Tour, oder etwa neuen rabenschwarzen Lyriken und Klängen, die aus der Feder des Magiers ASP stammen.