Reckless Love – seitdem ich 2010 zufällig über das Video zu „Romance“ gestolpert bin, und mich köstlich amüsiert habe über eine Band, die drei Jahrzehnte später derart gekonnt mit sämtlichen äußerlichen Klischees einer typischen Achtziger Jahre-Rockgruppe aufwartet, wollte ich diese Jungs unbedingt live sehen.
Lange, auftoupierte Haarmähnen, Nieten und Glam-Accessoires, schicke Autos und sexy Damen – bei wem werden da schließlich nicht die Erinnerungen wach an die Glanzzeiten von Altrockern wie Bon Jovi, Whitesnake, Van Halen oder AC/DC?
Reckless Love, die vierköpfige Glam-Metal-Band aus Kuopio, Finnland, wurde 2001 gegründet, und brachte 2010 ihr Debütalbum „Reckless Love“ heraus. Zwei weitere Alben folgten: „Animal Attraction“ (2011) und „Spirit“ (2013).
Mehrmals hätte ich die vier Jungs aus Kuopio schon in ihrer Heimat auf der Bühne sehen können, aber immer kam etwas dazwischen. Dann, endlich, war es soweit. Nicht etwa in Helsinki, sondern in einem kleinen Rockschuppen in Frankfurt am Main, in etwas zweifelhafter Gegend. Aber was tut man nicht alles, um zu sehen, was eine vielversprechende Band live zu bieten hat.
Nach einigen Misinformationen darüber, wann die Jungs denn nun Showtime hätten, ging’s dann um 21 Uhr im Frankfurter „Nachtleben“ los. Der kleine Kellerraum war schon halb gefüllt, und sollte im Verlauf des Abends sogar noch richtig proppenvoll werden. Wunderbar, offensichtlich hatten doch schon einige Leute die Band für sich entdeckt! Entsprechend gut war auch die Stimmung. Trotz dichtem Gedränge auf engstem Raum wurden voller Erwartung sogar schon die vom DJ aufgelegten Songs gutgelaunt mitgegrölt, und als die Jungs die Bühne betraten fiel der johlende Empfang überaus herzlich aus.
Der erste Song „I Love Heavy Metal“ vom aktuellen Album „Spirit“, ohnehin ein Mitbrüller, schlug dann auch gleich wie eine Bombe ein. Mit „So Happy I Could Die“ – ebenfalls eine Nummer, die perfekt auch ein ganzes Stadion mitsingen könnte, wurde dann auch gleich noch mal ein weiterer Anheitzer nachgelegt. Einfach toll. Weiter ging’s in demselben Stil mit einer bunten Mischung an Songs von allen drei Alben. Es ist nicht einfach auf kleinstem Raum mit wenig Bewegungsfreiheit auf der Bühne die Leute so zum Kochen zu bringen, aber Frontman Olli Herman entpuppte sich als wahrer Charmebolzen, der die Nähe zum Publikum sucht, und – wie auch der Rest der Band – einfach nur gute Laune versprüht.
Als dann nach gut eineinviertel Stunde das Set zu Ende war – gekonnt abgerundet mit dem Knallersong des „Spirit“-Albums „Night On Fire“ und der Hitsingle „Hot“ vom Vorgänger „Animal Attraction“ – verlangten die Fans dann auch lautstark nach einer Zugabe. Wer will bei einer solchen Stimmung schließlich schon nach Hause gehen, auch wenn’s Montagabend ist, und am nächsten Morgen die Arbeit winkt?
Die vier Finnen fackelten dann auch nicht lange. „One More Time“ – passender geht’s wohl kaum für einen Zugabesong – gab’s als Rausschmeißer noch mit auf den Weg, bevor sich die Band dankend verabschiedete. Natürlich nicht, ohne vorher noch sämtlichen Fans von der Bühne aus die Hände zu schütteln.
Reckless Love halten auch live was sie in ihren Videos und Studioalben versprechen. Echter, solider, wunderbar mitreißender Achtziger Jahre Glam Metal Rock, der nicht nur die Generationen, die diese Zeit tatsächlich miterlebt haben wieder begeistert, sondern erfreulicherweise auch neue, jüngere Anhänger findet. Dazu noch eine gehörige Portion Show und vor allem viel gute Laune – genau das was man braucht, um dem schnöden Alltag zu entfliehen und sich wieder in die Zeiten großer Rocklegenden zurückzuversetzen.
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