Purple Disco Machine, der eigentlich Tino Piontek heißt, hat eine beeindruckende Karriere hingelegt: Von seinen Anfängen als Koch hat er sich zu einem weltweit gefeierten Disco- und House-Produzenten entwickelt. Sein Grammy-Gewinn für den Remix von Lizzos „About Damn Time“ und seine 37 Platin- sowie 14 Goldene Schallplatten sprechen für sich – insgesamt hat er mehr als 3,4 Millionen Tonträger verkauft – sechs Mal mehr als Dresden Einwohner hat.
Mit einem Jahr Planung und Vorbereitung steht er heute Abend am Dresdner Elbufer auf der Bühne und begeistert über 12.000 Zuschauer mit einem Konzert, das bereits seit Monaten ausverkauft ist. Nach seiner legendären Show 2023 in der Jungen Garde legt Purple Disco Machine heute am Elbufer noch einmal einen drauf und bietet dem parallel stattfindenden Dresdner Stadtfest, das mit Kirmes, Partyschiffen und allerhand wummernden Bässen vom Altstädter Elbufer beeindruckt, starke Konkurrenz. Piontek hat sich einiges einfallen lassen, um diesen Abend unvergesslich zu machen. Ein beeindruckendes Digital Szenario aus Hunderten von Lichtern und LED-Wänden bildet die Kulisse für das mehr als zweistündige Konzert, das durch zahlreiche Gäste bereichert wird.
Bereits kurz vor 21 Uhr überzeugt Purple Disco Machine mit Überpünktlichkeit. So schnell kann man gar nicht gucken, schon hüpft die Sängerin Sophie Scott zu „In the Dark“ auf der Bühne, und das Konzert beginnt mit einem Knall. Dresden verwandelt sich in eine riesige Open-Air-Disco, in der sich die Zuschauer fühlen, als wären sie wieder 17 und heimlich aus dem Elternhaus geschlichen, um richtig mal abzudancen. Äußerst schwungvoll und dynamisch, aber gesittet, tanzt das Publikum in die Nacht hinein, als gäbe es kein Morgen mehr.
Der Abend hat etwas von „Zurück in die Zukunft“. Purple Disco Machine lässt alte Lieder in neuem Glanz erstrahlen, was Erinnerungen an Zeiten weckt, in denen man noch nicht wusste, was Augenringe sind. Alles glitzert und glänzt – vielleicht fehlt nur noch ein Paillettenrock und eine bunte Perücke. „Axel F.“ kennt jeder, und Madonnas „Like A Prayer“ erlebt einen frischen, glitzernden Elbtal-Auftritt als wäre es auch ein Dresdner.
Für seine eigenen Songs holt sich Piontek internationale Unterstützung: Sängerin ÁSDÍS verzaubert bei „Beat Of Your Heart“, Julian Perretta begeistert bei „Substitution“ und zum Abschluss wirbelt Sophie Scott noch einmal mit ihrer feuerroten Mähne über die Bühne der Dresdner Filmnächte.
Das Highlight des Abends ist zweifellos sein Remix von „Allein, Allein“ seiner Dresdner Kollegen von Polarkreis 18. Das Lied flutet das Dresdner Elbufer und sucht stimmungsmäßig vergeblich nach Konkurrenz. Selbst das lauteste Partyschiff auf der Elbe kapituliert freiwillig und geht hier einfach unter.
Zum Schluss spricht Tino Piontek persönliche Worte an das Publikum. Er erzählt, dass er bis zum Vorabend mit 40 Grad Fieber krank zu Hause lag und dankt seiner Frau und seiner Tochter für ihre liebevolle Pflege. Auch seinen Fans, die all das hier möglich machen, spricht er seinen tiefen Dank aus. Der Abend endet kurz vor 23 Uhr mit einem fulminanten Feuerwerk, das sogar Roland Kaiser neidisch machen könnte.
Wie Purple Disco Machine dieses Konzert noch toppen kann, bleibt unklar. Doch mit der Magie des Elblandes im Blut wird der sympathische DJ sicher noch einige Überraschungen in petto haben.
Galerie (by Kristin Hofmann bs! 2024):
Setlist:
- In the Dark (mit Sophie and the Giants)
- Fireworks
- On My Mind (Purple Disco Machine Remix) (Diplo & SIDEPIECE Cover)
- Bad Company
- Money Money
- Higher Ground (mit Roosevelt)
- Dopamine
- About Damn Time (Lizzo Cover)
- Beat Of Your Heart (mit ÁSDÍS)
- Valerie (Purple Disco Machine Remix) (Steve Winwood Cover)
- Honey Boy (feat. Nile Rodgers & Shenssea)
- Paradise (mit Sophie and the Giants)
- Gonna Make You Sweat (Everybody Dance Now) (C+C Music Factory Cover)
- Body Funk / Stars on 45 / Pump Up the Volume
- YoYo Disco (Purple Disco Machine Remix)
- Don’t You Want Me (Purple Disco Machine Remix) (The Human League Cover)
- Keep Pushin‘ (Inaya Day Cover)
- Funkytown (Lipps, Inc. Cover)
- Playbox
- Kernkraft 400 (Zombie Nation Cover)
- It’s a War / Pump Up the Jam (Kano Cover)
- Allein Allein (Polarkreis 18 Cover)
- Maschine (mit Friedrich Liechtenstein)
- Substitution (mit Julian Perretta)
- Like a Prayer (Purple Disco Machine Remix) (Madonna Cover)
- Hypnotized (mit Sophie and the Giants)