Elektronische Musik fasziniert mich besonders durch ihre Offenheit. Oklou ist eine der aktuell spannendsten Stimmen in diesem Universum, denn sie versteht es, gekonnt zu experimentieren und ihre Klangwelt für das Ungreifbare zu öffnen. Kein Wunder also, dass das Konzert im Columbia Theater schon Monate vorher restlos ausverkauft war. Auf einschlägigen Wiederverkaufsbörsen suchten Fans verzweifelt nach Tickets, teils wurden über 400 Ticketgesuche gepostet. Umso mehr freuen wir uns, darüber berichten zu können.
Ganz in Schwarz und ein Spotlight

Eröffnet wurde der Abend von Malibu, die das Columbia Theater in eine schwarze Decke hüllte. Nur ein Spotlight schwebte von links nach rechts über das Publikum. Diese Undurchsichtigkeit passte perfekt zu Malibus Musik, die sich anfühlte wie ein Mosaik aus Erinnerungen, Stimmen und Gedanken – perfekt unklar, perfekt träumerisch. Verschiedene Stimmen erzählten unterschiedliche Geschichten zur selben Zeit, verwoben sich miteinander und luden zum Träumen ein – ein perfekter Auftakt für Oklous Set.
Ein Bühnenbild wie im eigenen Kreativzimmer
Nach Malibus Set konnte das Publikum erstmals das Bühnenbild von Oklou bestaunen. Der Hintergrund bestand aus weißen Stoffbahnen, davor eine große Hängeschaukel, ein Campingstuhl, ein Keyboard auf einem Podest – ein Bühnenbild wie ein improvisiertes Kreativzimmer. Links stand das Pult ihres engen Freundes, mit dem sie sich die Bühne teilte. In vielen Teilen wild zusammengewürfelt, aber mit genug Platz, um kreativ zu sein – genau dafür waren die rund 800 Menschen an diesem Abend ins Columbia Theater gekommen.

Die verschiedenen Lichtprojektionen auf den weißen Hintergrund waren einfach, aber wirkungsvoll und erinnerten stark an das aktuelle Album-Cover von Choke Enough. Gerade in Momenten wie endless, wo die Bühne in warmem Schimmer erstrahlte, oder bei blade bird, als sich Oklou dem Publikum auf eine ganz neue Weise zeigte, öffnete sich das Konzert in unvergessliche Richtungen.
Alle Wünsche erfüllt


Für langjährige Fans gab es besondere Geschenke: galore, fall und god’s chariots hallten durch den Raum – Erinnerungen an frühere Oklou-Momente. Doch auch die neuen Songs von Choke Enough leuchteten zwischen der dunklen Bühnenbeleuchtung hell. thank you for recording, family and friends, take me by the hand und das Album-Highlight harvest sky durften auf der Setlist nicht fehlen. Gerade harvest sky bekam gleich zwei Momente an diesem Abend – ein kluger Schachzug, denn es ist der Song zum Tanzen. Fans von Charli XCXs brat-Album kamen hier voll auf ihre Kosten.
Das underscores-Cover von fishsong war eine gelungene Überraschung, die nur noch vom neuen Song side übertroffen wurde. Oklou selbst sagte, dass der Song noch so neu sei, dass sie den Liedtext noch nicht auswendig könne, sodass sie ihn am Rande der Bühne während der Performance ablas – mit einem super sympathischen Augenzwinkern. Zwischen den Songs sprach sie nur wenig mit dem Publikum, doch jede Interaktion war wertschätzend und von viel Dankbarkeit geprägt.
Gute Nachrichten zum Schluss
Mit want to wanna come back und einer zweiten Performance von harvest sky endete der Abend, doch die Euphorie blieb. Wer sich noch eine Erinnerung sichern wollte, stöberte am Merch-Stand, während draußen der Regen auf das Pflaster prasselte – ein passender Soundtrack für den Heimweg.
Wer Oklou dieses Mal verpasst hat, sollte sich unbedingt den 09.12.2025 vormerken, denn dann kehrt sie nach Berlin zurück!
Galerien (by Franz Naumann bs! 2025):
Setlist Oklou:

- Ict
- thank you for recording
- obvious
- plagued dog
- take me by the hand
- endless
- galore
- family and friends
- fishsong
- harvest sky
- gods chariot
- side
- fall
- choke enough
- blade bird
- want to wanna come back
- harvest sky
Links:
https://oklou.com/