Wenn mensch für diese Frau irgendwie eine Bewertung abgeben müsste, dann wäre das bei ihr so was wie AAA+++ mit Sternchen. Aber da es sowas im Musikbereich nicht gibt, bleibt es bei einem Doppel A. Als Brasilianerin würde mensch sie eher im Model-Bereich wähnen. Mit Verlaub, auch hier würde sie eine überaus gute Figur abgeben. Die Frau ist aber tatsächlich Dirigentin. Das Doppel A steht für ihre Initialen. Alexanda Arrieche leitet das Antwerp Philharmonie Orchestra, der Einfachheit halber APO genannt. Dieses Orchester sorgt Jahr um Jahr für die musikalische Begleitung bei der Night of the Proms, der Einfachheit halber NOTP. Und was ist jetzt Doppel B? Die NOTP ist immer für Überraschungen gut und greift auch Aktuelles und Highlights auf. In diesem Jahr war das die Fernsehserie Baylon Berlin (Achtung Doppel B). Der Titelsong „Zu Asche, zu Staub“ ist nur ein Highlight dieser Show.
Doppel A spielt Doppel B
Dieser Song ist nur ein Highlight von gefühlt 1357. Auch bei der 25. Ausgabe der Night of the Proms setzen die Veranstalter auf Altbewährtes. Wie immer trifft Klassik auf Pop und das ganze aus 300 Jahren Musikgeschichte. Verschiedene Genres, verschiedene Künstler, verschiedene Gefühle. Und das Ganze in Begleitung eines großen Sinfonie-Orchesters plus großem Chor. Nur vom Feinsten. Was will Mensch mehr? Jeder Künstler performt 3 bis 4 Songs seiner größten Hits. Wie gesagt, nur das Beste geht hier über die Bühne. Den Abend beginnt wie immer klassisch das APO mit der Ouvertüre der NOTP und dem „Adagio 9.Sinfonie“ von Dvorak, gefolgt von Bernstein´s „Mambo“.
Ob der Professor des ersten Künstlers an diesem Abend unter den 10.000 Fans in der TUI-Arena weilt, ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, daß Gabor Vosteen tatsächlich in Hannover bei Prof. Dr. Ulrich Thieme an der Hochschule für Musik und Theater Blockflöte studiert hat. Außerdem hat er eine Zirkusschule besucht und eine Theaterausbildung gemacht. Wenn man so viel Ausbildung erfahren hat, kann man nur eines werden. Na was wohl? Flötenclown natürlich. Gabor ist der Faxenmacher, der Auflockerer, der Flötist, der Spaßvogel, der heimliche Star des Abends. Er spielt fünf Flöten gleichzeitig und im zweiten Teil des Abends hat nicht nur er Spaß mit drei Menschen aus dem Publikum, denen er die Flötentöne beibringt.
Tim Bendzko ist eigentlich ein Frauentyp, doch an diesem Abend schlägt er sich mehr auf die Seite der Herren. Als Ausrede, wenn es mal etwas länger dauert hat er „Keine Maschine“ und wenn das Gespräch mit einer Lady nicht in Gang kommt, seinen Hit „Wenn Worte meine Sprache wären“. Aber jeder wird ihm verzeihen, wenn er mal zu spät kommt. Er musste halt „Nur noch kurz die Welt retten“. Moderator des Abends ist Sportmann Markus Othmer. Er lädt die 10.000 zum Walzer „An der schönen blauen Donau“ ein.
Schwupps. Und schon kommt was anderes. Klassiksolist 2018 ist Petrit Ceku an der klassischen Gitarre, ein kosovarischer Musiker, der schon zahlreiche internationale Gitarrenwettbewerbe gewonnen hat. Tief versunken und doch sehr expressiv spielt er sein „Cavatina“. Während die Zuschauer noch auf das Geschehen auf der Hauptbühne achten, setzt Milow mitten im Publikum in das Lied ein. Was soll man zu Milow noch sagen? Der Belgier ist der Hammer. Bescheiden, sympathisch, immer lächelnd. Mit seinen Songs „You and Me“, „Ayo Technology“ und dem MondanHeul-Song „Howling At the Moon” entlässt er die begeisterten Fans in die Pause.
To need a women
You’ve got to know
How the strong get weak
And the rich get poor
Slave to love
Oh, oh, slave to love
Beim Konzert in Hamburg war Bryan Ferry noch der letzte Act des Abends. Frei nach dem Motto, das Beste kommt zum Schluss. Doch in Hannover wurde das Programm umgestellt und der Roxy Music-Frontmann kommt schon nach der Pause. Ob es an einer möglichen Erkältung lag, daß seine markante Stimme nicht sofort zu erkennen ist? Mensch weiß es nicht. Aber seine Songs wie „Slave to Love“ oder „Jealous Guy“ sind immer gern gehört. Zu „Let´s stick Together“ greift er auch zur Mundharmonika. Na also. Geht doch.
Ein Typ, der immer geht ist John Miles. Er ist der Godfather und Grandfather der NOTP. Zum gefühlt 8.374 ten Mal spielt er die Hymne „Music“ und sie wird auch noch beim 9.384 ten Mal das Highlight dieser Show sein. Der Mann ist in Top-Form Sein Van Halen-„Jump“ ist besser als das Original. Tosender Applaus.
Diese Stimmung und Steilvorlage nehmen die Pointer Sisters gerne auf. Ruth Pointer hat ihre Tochter Issa und Sadako Johnson mit ins Boot geholt und ab geht der Soultrain. Jetzt stehen alle in der ausverkauften TUI-Arena. Die Disco-Nummern „I´m so excited“, „Fire“ und ein Medley sorgen für Feuer unterm Dach. Zum Finale sind dann alle Künstler nochmal auf der Bühne. Die ganze Halle singt mit bei „Hey Jude“ von den Beatles. Nach der Show ist vor der Show. Der Vorverkauf für die Night oft he Proms 2019 beginnt am selben Abend. Und die Schlange vor dem Schalter ist jetzt schon lang. Noch eine dieser Traditionen, die diese Show so beliebt mache. Gute Nacht aus Hannover.
Galerien (by Michael Lange bs! 2018):
Setlist:
- Ouvertüre Night of the Proms von APO & Fine Fleur
- Adagio 9. Sinfonie von Dvorak
- Mambo von Bernstein
- Cardas von Gabor
- Keine Maschine von Tim Bendzko
- Wenn Worte meine Sprache wären von Tim Bendzko
- Nur noch kurz die Welt retten von Tim Bendzko
- An der schönen blauen Donau von APO und Fine Fleur
- Babylon Berlin von Rob
- Cavatina von Petrit Ceku
- You don´t know von Milow & Petrit Ceku
- You and me von Milow
- Ayo Technology von Milow
- Howling at the Moon von Milow
- Nach der Pause:
- Saint Saens-Bacharele von APO
- Tango & Ski von Petrit Ceku
- Slave to Love von Bryan Ferry
- Avalon von Bryan Ferry
- Jealous Guy von Bryan Ferry
- Let´s stick together von Bryan Ferry
- Solo von Gabor
- Lay your worry down von Milos & John Miles
- Music von John Miles
- Wake me Up von John Miles
- Jump von John Miles
- Intermezzo Cavalleria Rusticana von APO/Fine Fleur
- Hit-Medley von den Pointer Sisters
- Fire von den Pointer Sisters
- I´m so excited von den Pointer Sisters
- Hey Jude von allen
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