Review: Feelgood-Vibes im Mojo Club: Metronomy und Sparkling verbreiten Heiterkeit in Hamburg (01.08.2022, Hamburg)

Der Abend im Mojo Club beginnt mit einer positiven Überraschung. Der Support-Act für das ausverkaufte Metronomy-Konzert. Es ist die Band Sparkling aus Köln. Mit ihrer Mischung aus Post-Punk, Indie-Rock und elektronischem Pop bringen sie den vollen Saal in Stimmung. Ein Genre-Mix, der ziemlich gut funktioniert. Überraschend tanzbar sind die Songs der Brüder Levin und Leon Krasel und ihres Schulfreund Luca Schüten.

Sparkling (Foto: Jörg-Martin Schulze bs! 2022)

Wer hätte gedacht, dass die zuvor noch nicht bekannte Vorband einen an diesem Abend am stärksten zum Tanzen verleiten würde. Die energetischen und positiven „I Want to See Everything“, „Not The Right Place“ und „Alive“ sprühen vor lebensbejahender Energie und sind mit ihrem Gefühl des Aufbruchs wirklich ansteckend.


„Lass uns zusammen gehen
Zusammen die Welt sehen
We can see everything
We can feel everything“


Die Texte, teils auf deutsch, englisch und auch französisch, fühlen wahrscheinlich viele der jungen Zuschauer. Sie transportieren eine Lust aufs Leben und Erleben. Eine Band, die Spaß macht und die Wartezeit auf Metronomy ziemlich verkürzt. Sparkling schließen ihren Auftritt mit der Ankündigung ab, am 30.11. im Uebel & Gefährlich das nächste Mal in Hamburg aufzutreten. Das Datum ist definitiv vorgemerkt!

Metronomy (Foto: Jörg-Martin Schulze bs! 2022)


Pünktlich um 21 Uhr erscheinen die Protagonisten des Abends. Oscar Cash, Anna Prior, Michael Lovett, Gbenga Adelekan und das Mastermind der Elektropop-Band Metronomy, Joseph Mount. Die Freude ist groß. Das Serotonin-Level, schon von Sparkling in die Höhe getrieben, wird so schnell nicht wieder absinken. Es geht positiv, lebensbejahend und etwas verspielter und verträumter weiter. Sie beginnen mit dem neuen Lied Love Factory. Etwas langsamer als viele ältere Songs, aber definitiv auch im Metronomy-Stil. Überraschend früh folgt darauf der Kult-Song „The Bay“. Ein Erlebnis, ihn nach Jahren endlich mal live zu hören. Mit diesem Lied ist dem Songwriter Joseph Mount ein echtes Meisterstück gelungen. Sommerlich, lebensbejahend, leicht und doch ein bisschen melancholisch.


„If You want to go
I’ll take you back one day
It feels so good in the bay”

Metronomy (Foto: Jörg-Martin Schulze bs! 2022)


Schwierig, nach diesem nachzulegen. Aber es wird klar, dass auch das neue Material von Metronomy gelungen ist und vom Publikum gefeiert wird. Nach über 20 Jahren Bandgeschichte ist genug bewiesen, dass sie alles andere als ein One-Hit – oder One-Album-Wonder sind.

Der Song It’s good to be back des neuen Albums Small World kommt locker, heiter und schon etwas floskelhaft daher, greift aber eine Stimmung auf, die nach der Corona-Pause noch immer besteht. Das gemeinsame Feiern, die Live-Musik, dieser Spaß – es ist einfach schön zurück zu sein. Der Band ist ein guter Mix aus altem und neuen Material gelungen. Klassiker wie „The Look“ und „Everything Goes My Way“ und auch „Right On Time“ und „Loneliness On The Run” vom aktuellen Album sind dabei. Das Publikum feiert sie alle.


„Yeah, let’s get it, let’s get it, alright
I see the one, I see the one I like, alright
Well, you’ve caught me right on time
So, for now, let’s enjoy the sunshine”

Metronomy (Foto: Jörg-Martin Schulze bs! 2022)


Schön ist, wie jedes Bandmitglied seine Zeit im Mittelpunkt erhält. Jeder sticht als eigener besonderer Charakter hervor. Allen gemein ist ihre grundsympathische Art. Irgendwie mag man diese Band einfach. Diese Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit. Joseph Mount behauptet „Hamburg has always been our favorite“. Eins ist klar: es ist viel Liebe im Raum. Eine Gruppe Fans hält sogar ein We love you -Schild in Richtung Band. Der komplett instrumentelle Song „You Could Easily Have Me“ mündet in einem energiegeladenen Finale, in dem noch einmal die fünf Musiker alles geben. Verspielt, basslastiger und härter als die meisten anderen Songs beendet er den Abend. Auch wenn nach der vehement eingeforderten Zugabe alle etwas traurig sind, dass es schon vorbei ist, verlassen sie mit einer beschwingten Leichtigkeit den Mojo Club.

Text: Johanna Stelling

Galerien (by Jörg-Martin Schulze bs! 2022)
Sparkling
Metronomy


Setlist:

  1. Love Factory
  2. The Bay
  3. Corinne
  4. Reservoir
  5. It’s Good To Be Back
  6. Everything Goes My Way
  7. Things will be fine
  8. The Light
  9. Boy Racers
  10. End of You Too
  11. Holiday
  12. Insecurity
  13. Loneliness on the run
  14. Salted Caramel Ice Cream
  15. Right on time
  16. The Look
  17. 17. The Upsetter
  18. Old Skool
  19. Love Letters
  20. You Could Easily Have Me

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    Sparkling

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