Mit dem Auftritt von Madsen im bremischen Pier2 gibt es zum Jahresende noch ein echtes Konzerthighlight in der Hansestadt. Wer die Jungs aus dem Wendland schon einmal live erleben durfte, weiß, dass man deutlich mehr bekommt, als man vom bloßen Hören der Alben erwarten würde.
Den Support übernehmen an diesem Abend überraschenderweise die Rogers, was den ein oder anderen Gast verwundern dürfte, schließlich war im bereits vorhergegangenen Teil der Tour niemand geringerer als Bremens stadteigener Grillmaster Flash zum Aufheizen der Massen dabei. Aber natürlich wurden auch die Rogers im ausverkauften Pier2 gern willkommen geheißen, so, dass sich bereits zum Opener „Einen Scheiß muss ich“ die ersten CrowdsurerInnen ihren Weg in den Bühnengraben bahnen. Das gesamte Set der Düsseldorfer wirkt von musikalischer Darbietung bis hin zu den Ansagen hochprofessionell und vor allem sympathisch. Die Setlist selbst ist gut überlegt, von ruhig, laut, ernst oder auch n bisschen plump, langweilig wird es nicht. Umso überraschender die Ansage über eine kommende Soloshow im Tower
Das wird richtig eng.
Eng ist es mittlerweile auch im Pier2. Die Rogers verlassen nach etwa 9Songs die Bühne und machen Platz für die alten Hasen von Madsen, deren Publikum über die Jahre erstaunlich jung geblieben ist.
Der erste Song „Wenn es einfach passiert“ wird noch verhalten angenommen, aber schon beim zweiten Stück „Sirenen“ ist alles wie immer und die Menge voll in Bewegung.
Und guck an, da isser ja doch! Der Grilli!
Für „Nachtbaden“ holen sich Madsen spontane Unterstützung des sympathischen Hanseaten. Dieser soll an diesem Abend nicht der einzige Gast bleiben. Auch Ferris MC stattet der Band für „Macht euch laut“ einen kurzen Besuch auf der Bühne ab.
„All die Poeten, Philosophen, die betrunkenen Genies
Gebt mir ein Zeichen oder singt mir ein Lied
Die ängstlichen Grübler, die Freaks und die Spinner
Ohne euch wird alles immer schlimmer
In der Ferne brennt ein Licht
Ich kann euch sehen, doch ich höre euch nicht
Ihr diskutiert bis spät in die Nacht
Doch wofür und wogegen macht ihr richtig Krach“
Auch die üblichen Ansagen, Witze und Späßchen fehlen am
Abend in Bremen natürlich nicht und machen eine Madsen-Show erst so wirklich
einzigartig. Auch wenn die Band mit den Jahren immer größere Hallen ausverkauft,
bleibt doch alles irgendwie beim alten, gemütlich und vertraut. Und
verschwitzt.
Das Madsenpublikum ist fit und absolut nicht Bewegungsfaul, wodurch die Luft in
der eigentlich luftigen Halle schnell ihren Siedepunkt erreicht. Da kann man Sascha
Madsen, der sich kurz vovn seinen Bandkollegen vertreten lässt um sein Shirt zu
wechseln, schon beneiden, auch, wenn es nicht wirklich zu helfen scheint.
Schweiß hin oder her – weder Band noch Gäste denken dran, einen Gang runter zu schalten. Auch die Zugabe hat es noch einmal in sich und wird mit dem gewaltigen „Leuchttürme“ eingeläutet, eine fast schon metalartige Nummer, von der Madsen gerne noch ein paar mehr aus dem Ärmel schütteln dürften, wenn es nach der Redaktion geht.
Auch, wenn davon gesungen wird die Musik doch bitte anzulassen, ist bei Madsen nach gut 17 Nummern Schluss und da man sich nach der Sauna ja gut abkühlen soll, hält Bremen für die Gäste nach dem Konzert nur das beste Schietwetter bereit.
Galerien (by Thea Drexhage bs! 2018)
Setlist Madsen:
- Wenn es einfach passiert
- Sirenen
- Mit dem Moped nach Madrid
- Rückenwind
- Nachtbaden
- Kein Mann für eine Nacht
- Kapitän
- Du schreibst Geschichte
- Mein erstes Lied
- So cool bist du nicht
- Kompass
- Ich tanze mit mir allein
- Macht euch laut
- Die Perfektion
Encore
15. Leuchttürme
16. Mein Herz bleibt hier
17. Lass die Musik an