Bereits im Februar waren Madrugada nach 10 Jahren Bandpause das erste Mal wieder auf Tour. Nun haben sie endlich ihren weg in das bremische Kulturzentrum Schlachthof gefunden. Der Saal ist voll mit erwartungsvollen Gesichtern, viele, wenn man etwas lauscht, Madrugada Fans erster Stunde. Gerade für diese soll dieser Abend etwas ganz Besonderes werden. Die Band wird ihr Debütalbum „Industrial Silence“ zum 20jährigen Jubiläum komplett performen, bevor es zum Abschluss noch einige Songs aus der restlichen Diskografie der Norweger geben wird. Allein das Industrial Silence Album dauert auf Platte 63:47 Min., daher ist die Entscheidung auf einen Support zu verzichten nachvollziehbar.
So let’s start, so let’s start, so let’s start tear it all apart
You’d better run, you’d better run,
You’d better run before you have a heart
Als die Mannen um den charismatischen Høyem endlich die Bühne betreten ist die Begeisterung groß. 20 Jahre hin oder her, die Band lässt die Stücke in neuem Glanze erscheinen und beweist einmal mehr, wie zeitlos und universal Musik funktioniert. Das Publikum, vor allem die Frauen, hängen an Høyems Lippen, der genauso wenig wie seine Songs gealtert zu sein scheint. Zeitlos ist auch die Bühnenshow, die überwiegend geprägt durch blaues Licht, dezenten Projektionen und sparsam eingesetzten Effekten, wie einer Diskokugeljacke beim Song „Norwegian Hammerworks Corp.“, der Musik genug Raum gibt, um sich zu entfalten.
Der Schlachthof erweist sich einmal mehr als perfekte Location für diesen Abend, der Sound wie immer makellos. Durch die Stufen passen zwar viele Menschen in den Saal, doch durch die zahlreichen Ebenen und vor allem durch den fehlende Bühnengraben bleibt die Atmosphäre intim. Es gibt eigentlich nichts zu beanstanden, bis man, nach dem Ende des Industrial Silence Sets merkt, dass in der Band noch viel mehr Energie steckt, denn die Performance der restlichen Songs des Sets wirkt, als hätte sich ein dicker Knoten um die Band gelöst. Alles scheint freier, lockerer und beschert einen absolut gelungenen Abschluss eines der Konzerthighlights des Jahres.
Setlist Madrugada:
- Vocal
- Belladonna
- Higher
- Sirens
- Shine
- This Old House
- Strange Colour Blue
- Salt
- Norwegian Hammerworks Corp.
- Beautyproof
- Quite Emotional
- Terraplane
- Electric
- Black Mambo
- Nightly Disease Pt. II
- Only when you’re gone
- What’s on your mind
- Majesty
- The kids are on High Street
- Valley of Deception
Links:
www.madrugada.no