Start Events Konzertberichte Review: Locomondo – wie ein kleines griechisches Volksfest (10.05.2017, Bielefeld)

Review: Locomondo – wie ein kleines griechisches Volksfest (10.05.2017, Bielefeld)

Locomondo (Foto: Rune Fleiter bs! 2017)

Es ist Weltnacht-Festival in Bielefeld und Locomondo, Griechenlands gefragteste und erfolgreichste Band, gibt sich im Forum Bielefeld die Ehre. Ausverkauft ist es zwar nicht, aber die Abendkasse läuft gut; und zwar so gut, dass der Durchgang zum kleinen Saal aufgemacht wird, um dem Publikum genug Platz zu bieten.

Locomondo (Foto: Rune Fleiter bs! 2017)

Einen Support gibt es heute nicht, scheint aber eh kaum jemanden zu interessieren. Hier warten alle auf Locomondo. Etwa 15 Minuten später als angekündigt geht es dann los. Locomondo betreten die Bühne und werden vom Publikum stürmisch empfangen. Schon jetzt ist eine ganz besondere Stimmung fühlbar, was wohl daran liegt, dass ein Großteil des Publikums der Griechischen Community angehört und nicht diese typisch ostwestfälische Zurückhaltung an den Tag legt.

Schon nach kurzer Zeit hat mensch deshalb den Eindruck auf einem kleinen griechischen Volksfest zu sein. Und dass bleibt auch bis zum Ende so. Genial.

Nach diesem stürmischen Auftakt werden die Songs etwas ruhiger und das Publikum hat Zeit etwas durchzuatmen. Erst im letzten Drittel zieht die Stimmung nochmal an. Jetzt werden auch zwei Musikwünsche aus dem Publikum gespielt. So viel Spontanität sieht man selten. Bei einigen Songs wechselt Sänger Markos Koumaris dann von seiner Gitarre auf eine traditionell Griechische Bouzouki (Schalenhalslaute), die allerdings zu laut und für die Ohren nicht sehr angenehm ist.

Locomondo (Foto: Rune Fleiter bs! 2017)

Griechischer Wein

Musikalisch ist das Ganze allerdings nur schwer einzuordnen, denn hier treffen so viele Stile aufeinander. Vom klassischen One-Drop und Roots Reggae über Ska, etwas Balkan, etwas Dub gemischt mit traditionellen griechischen Folk-Elementen entsteht hier eine einzigartige Mischung. Die Stilwechsel finden dabei auch immer wieder mitten in den Songs statt. So beim Song Magiko Hali in dem vom Ska zum einem klassischen Roots Riddim gewechselt wird. Hier bedient man sich dann auch ein wenig der Lyrics von Toots and The Maytals Tune „54-46 Was My Number“.

Ein Highlight ist dann das wohl beste Cover von Udo Jürgens Song „Griechischer Wein“. Gespielt auf einem klassischen Roots Riddim. Im zweiten Verse wechselt Sänger und sprachliches Multitalent Markos Koumaris während des Riddim Mixdowns von Deutsch auf Griechisch.

Locomondo (Foto: Rune Fleiter bs! 2017)

Die Songs von Locomondo sind zwar hauptsächlich auf Englisch oder Griechisch aber auch Songs auf Deutsch, Spanisch oder Italienisch sind Teil des Repertoires. Insgesammt spielen Locomondo knapp über zwei Stunden. Ein fantastisches Konzert inklusive mehrerer Zugaben vor einem begeisterten Bielefelder Publikum.

Galerien (by Rune Fleiter bs! 2017):

Links:
www.locomondo.gr

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