Lluther, Sybian, Bletch (27.11.2005, Hamburg)

Sonntagabend und vorweihnachtlicher Stress. Was bedeutet das für ein Konzert in der Markthalle? Das bedeutet für den Groovechor im Saal, ein ausverkauftes Haus und für’s MarX ne halb leere Bude.

egen kurz nach 21h legt die erste Band los. Enthusiastisch und mit Hummeln im Hintern springt und shoutet der Sänger sowohl auf als auch vor der Bühne umher, während der Rest der Band auf der Bühne ein herrliches musikalisches Geknüppel kredenzt. Leider sind die Besucher nur sehr spärlich erschienen und haben ihre Motivation da gelassen, wo es warm und trocken ist: zuhause. Der allseits beliebte Sicherheitsabstand zur Bühne wird nur zu gerne eingehalten, was für den Sänger mehr Platz zum Austoben bietet. Wie diese Band heißt? Tja, das scheint ein Geheimnis zu sein, welches nur wenigen mitgeteilt werden darf.. Aber es konnte herausgefunden werden. Deren Name lautet BLETCH. Kann man sich gerne merken und beim nächsten Mal ein wenig mehr abfeiern.

Zu der zweiten Band fällt mir nicht allzu viel Nettes ein. Der Sänger stellt sich lässig mit Sonnenbrille auf die Bühne, singt und hält sich evtl. für total großartig. Seine Mitmusiker übrigens auch. Musikalisch geht’s in die rockige Schiene, aber so richtig springt hier auch nicht der Funke über.Aber bald ist auch diese Band überstanden und der Headliner kann endlich die Hütte rocken.

Foto: Torsten Volkmer

Foto: Torsten Volkmer

 

Lluther könnte dem einen oder anderen ein Begriff sein, der sich die letzte Limbogott Tour vor zwei Monaten angeschaut hat. Damals waren sie Support und jetzt präsentieren sie ihr Album Agents Of Empires auf ihrer eigenen Tour. Diese fünf Iren bringen die Leute zwar dazu mitzuwippen, aber mehr ist an diesem Abend nicht zu holen. Zwar sind die Industrial-Rocker sehr energetisch und machen ihre Sache gut, aber vielleicht liegt es an der Kälte im MarX, dass es den Leuten so schwer fällt aufzutauen..Der Sänger bringt es zwischendurch noch fertig mit seiner Fuss-auf-Monitorbox-Pose eben diese noch einmal von der Bühne zu schubsen, was aber nicht weiter tragisch ist, da einige Momente später die besagte Box wieder auf ihrem Platz steht und der Fuss des Sängers wieder eine Ablage hat.

Nach dem letzen Song und dem Verlassen der Bühne wird von Seiten des Publikums nach mehr verlangt und so soll es sein!Ein wenig mehr Audienz und etwas mehr Motivation wären für die nächsten Konzerte dieser Band, aber auch anderer Bands, sehr wünschenswert. Aber vielleicht ist und bleibt er auch so, der Norden – Immer etwas cooler, als alle anderen Städte!?  

Link:
www.lluther.com

Torsten Volkmer
Torsten Volkmerhttp://www.torsten-volkmer.de
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.

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