Auf dem Weg zum Eingang des Bunker Ulmenwall die Treppen runter kommen einem die ersten Menschen schon wieder entgegen die an der Abendkasse keine Karte mehr bekommen hatten, einige sind hartnäckiger und warten im Eingangsbereich auf freiwerdende Plätze der Gästeliste. Der ehemalige Sanitätsbunker im Herzen von Bielefeld ist schon früh bis auf den letzten Platz gefüllt und alle warten gespannt drauf dass es endlich los geht.
Der Bunker Ulmenwall bietet nicht nur eine besondere Atmosphäre sondern ist auch durch seinen Aufbau sehr speziell. Für Künstler die zum ersten Mal hier spielen meist etwas gewöhnungsbedürftig. Das muss auch Sion Hill feststellen der heute als Support den Abend eröffnet. Als er die Bühne pünktlich um 20.00 Uhr betritt muss er sich erst einmal kurz orientieren. Nicht das die Bühne so groß wär, wenn einem das Publikum allerdings von drei Seiten aus zusieht ist das nicht alltäglich.
Der junge Ire und mittlerweile Wahlhamburger der auch schon als Support von Pete Doherty, während dessen Deutschlandtour 2017, auf der Bühne stand findet sich aber schnell zurecht und meistert die außergewöhnliche Bühnensituation wie ein wahrer Profi. Mit seiner sympathischen Art und einer tollen Stimme dauert es nur wenige Minuten und er hat das Bielefelder Publikum von sich überzeugt. Gespannt lauscht das Publikum seinen Songs in denen es oft ganz klassisch um die Liebe geht oder auch darum wie es ist ein bankrotter Musiker zu sein. Nach etwa 30 Minuten verabschiedet sich Sion Hill dann wieder vom Bielefelder Publikum und macht die Bühne für Lilly Among Clouds frei.
Nach 30 Minuten Pause geht es dann endlich weiter, Lilly und ihre Band verlassen den Backstage und bahnen sich den kurzen Weg durch das eng stehende Publikum bis hin zur Bühne. Für den ersten Song „Mother Mother“ nimmt Lilly an ihrem Piano Platz. Zwar ist auch für sie diese Bühnensituation mit drei Seiten Publikum etwas neues, aufgrund der Position der Instrumente stellt sich die Frage welcher Seite des Publikums sie sich zuwendet erst mal nicht.
Zwar ist Lilly wie sie selbst sagt etwas erkältet, das merkt man Ihr und ihrer Stimme, die von Natur aus ja eh etwas rau ist, nicht wirklich an. Bei Songs wie beispielweise „Well, I Could“ sitzt Lilly nicht an ihrem Piano, bei diesen Songs hat Sie die Möglichkeit sich auch den anderen Seiten des Publikums zuzuwenden. Bei einigen Songs spielt übrigens Lucio, eigentlich Lillys Tourmanager und Gelegenheitsfotograf Gitarre.
Nach gut einer Stunde kündig Lilly dann mit „Listen To Your Mama“ den vorerst letzten Song des Abends an und bezieht jetzt zum ersten Mal das Publikum aktiv mit ein. Zuvor wurde bei einigen Songs schon mit geklatscht, wenn auch nicht immer so ganz im Takt, aber hier ging die Initiative entweder von der Band oder vom Publikum direkt aus. Jetzt aber geht es ans mitsingen. Das „Ohoh Oh“ hat das Publikum wie zu erwarten schnell drauf und singt fleißig mit.
Unter großem Applaus und fast umgehend einsetzenden Zugabe rufen kommen Lilly und ihre Band gar nicht so recht dazu die Bühne zu verlassen und so muss gar nicht lange auf die Zugabe gewartet werden. Als erste Zugabe gibt es mit „The Dancer” einen ihrer ersten Songs zu hören den sie sich je getraut hatte vor Publikum zu spielen. Diesen Song spielt sie allein und begleitet sich dabei selbst mit der Gitarre. Ales letztes gibt es dann noch den Song „Blood & History“ zu hören ehe dann nach gut 70 Minuten endgültig Schluss ist. Viele schauen jetzt noch kurz am kleinen Merch Stand vorbei und nehmen noch eine CD, Vinyl oder einfach ein paar Aufkleber mit, oder lassen das Konzert bei einem Glas Wein noch etwas auf sich wirken.
Galerien (by Rune Fleiter bs! 2018):
Setlist Lilly Among Clouds:
- Mother Mother
- Long Distance Relationship
- Well, I Could
- Bombshell
- Keep
- Everyone Else
- Remember Me
- Surprise Surprise
- Safer
- Your Hands Are Like Home
- The Only One
- Listen To Your Mama
Encore - The Dancer (Solo)
- Blood & History
Links:
http://lillymusic.com/