Am 13.10.05 luden Letzte Instanz zu einem Konzert in Rostock ins MAU ein, um somit erstens ihren neuen Sänger Holly zu vorzustellen und außerdem eine Vorschau aufs kommende Album „Ins Licht“, welches im nächsten Jahr erscheint, zu geben. Doch vorher galt es, die richtige Einlasszeit heraus zu finden. Zur Auswahl standen 20 Uhr, wie es der Flyer vorsah und 21 Uhr, was Gott weiß wo gestanden hat und einigen von uns noch im Gedächtnis war. Wir entschlossen uns für die goldene Mitte und kamen punkt 20.30 Uhr am MAU an, das schon reichlich gefüllt war trotzdem das Konzert mitten in der Woche, am Donnerstag, stattfand. Nach einem kleinem Rundgang und einigen Smalltalks betraten dann endlich 21.30 Uhr die Instanzen die Bühne ohne die Menge mit einer Vorband noch länger warten zu lassen.
Gleich bei dem ersten Lied „Kalter Glanz“ waren auch die letzten Zweifel, ob Holly ein gebührender Nachfolger sei, hinweg gefegt. Seine tiefe weiche Stimme ist nicht minder eindrucksvoll, als es die von Vorgänger Robin gewesen ist. Noch dazu bestätigte sich der Ruf der Band, live packender als auf Tonträger zu sein. Zusammen mit dem textsicherem Publikum schufen die Brachialromantiker eine unbeschreibliche Atmosphäre, die uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird und als Holly und Geiger M. Stolz der Menge ihre Adonisoberkörper präsentierten und den Song „Das schönste Lied der Welt“ anstimmten, konnte niemand mehr stillstehen. Egal wen aus der Gruppe man näher in Augenschein nahm: Jeder verstand es auf seine Art und Weise, das Publikum zu animieren.
Sei es der Sänger mit seinem hypnotisierendem Hüftschwung oder Gitarrist und Geiger mit ihrer scheinbar endlosen Energie, über die Bühne zu fegen. Störend waren nur das in hohen Maßen eingesetzte Blitzlicht, das die Orientierung nahm, und der hohe Nebelkonsum, durch den man etwas zu oft nur Silhouetten auf der Bühne wahrnahm. Nach knapp zweistündiger Performance inklusive die aus vier Liedern bestehende Zugabe nahm ein gelungener Auftritt sein Ende. Nicht nur aktuelle Stücke sondern auch alte Kamellen wie zum Beispiel „Rapunzel“ und „Singt Halleluja“ wurden an diesem Abend zum Besten gegeben. Durch die Darbietung einiger Lieder des kommenden Longplayers lässt sich mutmaßen, dass dieses nicht ganz so gitarrenlastig wird, wie die letzten beiden Alben, sodass sich vor allem Fans der ersten beiden Werke „Brachialromantik“ und „Das Spiel“ darauf freuen können.
Setlist:
- Intro
- Kalter Glanz
- Sonne
- Das schönste Lied der Welt
- Jeden Morgen
- Singt Halleluja
- Kopfkino
- Tanz
- Bittere Nacht
- Opus No. 1
- Mein Herz
- Das Gewissen
- Der Schein
- In meiner Erinnerung
- Unerreicht
- Ohne dich
- Rapunzel
- Sprachlos
- Traumschwere
- Mein Todestag
- Sandmann