Zwei Jahre ist es nun her, dass die Wikinger erstmalig mit neuer Frontfrau Elina Siirala ihr Schiff in der alten Hansestadt festgemacht haben. Dieses legendäre Konzert war der Startschuss in eine neue Ära. Nun sind sie erneut, unter dem Zeichen des Drachenkopfes aus den Feuern des Nordens, aufgebrochen um diverse Städte mit neuer Musik heimzusuchen. So gibt es auch einen Besuch bei der Königin der Hanse Lübeck.
Im Gegensatz zu dem Besuch vor zwei Jahren blieben die Tore vom Rider´s Café nicht bis kurz vorm Konzertbeginn geschlossen. Dieses Mal scheint mit der Technik alles zu stimmen. So müssen die angereisten Horden nicht in der Kälte des Winters ausharren.
Schnell werden die Schanktresen besiedelt, um die durstigen Kehlen mit diversen Flüssigkeiten zu füllen. Frisch gestärkt geht es dann los. Als Support betreten Remember Twilight die Bühne. Eingesprungen für die verhinderte Band Harpyie.
Hier werden Streicher, sprich zwei Violinen und ein Cello, mit harten Gitarrenriffs kombiniert und mit der Stimme von Timo Nußbaum zur Vollendung gebracht. Es ist nicht einfach diese Art von harter Kammermusik, die Band nennt es selbst Kammermusik-Core, mit einer Stimme zu vereinen, die größtenteils aus Sprechgesang besteht. Doch diese Band versteht es so zu jonglieren um mit ihren deutschen Texten eine Einheit zu erzielen. Die Texte scheinen eine Suche nach dem Platz in dieser Welt zu sein. Hier stehen Selbstzweifel, Krisen aber auch der reale Wahnsinn dieser Zeit im Vordergrund. Eine moderne Punkband also, denn manchmal entsteht auch das Gefühl Melodien von Ton Steine Scherben oder Fehlfarben zu erkennen. Nach acht Songs ist aber die Vorband schon fertig und es wird sich an den Umbau gemacht.
Nun kapern Leaves´ Eyes die Bühne und die Wikinger stellen sich auf um die neue CD „Sign Of The Dragonhead“ vorzustellen. Ein Album, welches erst einen Tag zuvor im Handel erschienen ist. Dennoch sind schon zwei Shows in Stuttgart und Leipzig gewesen dieses Album zu promoten. Gestartet wird auch gleich mit dem gleichnamigen Song und Elina gibt sich genauso souverän wie vor zwei Jahren und fängt aber dieses Mal sofort die Menschenmenge ein, die sich damals noch anfänglich eher zurückhaltend verhalten hatte.
Somit voll etabliert hat sie selbst bei dem eher sprödem norddeutschen Publikum ein leichtes Spiel. Auch wenn gleich drauf ein älterer Song, aus vergangenen Zeiten, folgt. Sie weiß sich aber auch in Szene zusetzen und es hat den Anschein, dass sie ihr Publikum in die Richtung bringen kann in die sie es haben möchte. Es folgen nun eine Mischung von neuen und alten Songs. Aber die alten Songs sind so gewählt um die Neue Scheibe zu unterstützen und unterstreichen. Hier haben wir also eine klug gesetzte Zusammenstellung die aber auch durch den gelungenen Sound im Riders´ voll überzeugt. Dieser Auftritt birgt aber auch eine Spannungskurve. So wird zum Ende hin noch mal richtig angezogen. Eingeleitet mit „Fires In The North“, einem neuen Song der schon 2017 vorveröffentlicht wurde, über den Kracher „Edge Of Steel“ bis hin zu „Sacred Vow“. Das krönende Ende findet sich dann in der Zugabe „Blazing Waters“ und „Haraldsvaedi“.
Diejenigen die sich noch nicht lösen können, lassen sich ihre neugekauften Konsumgüter signieren, machen ein paar Fotos mit der Band oder der Wikinger Horde von Jomsborg Elag Starigard, führen Gespräche und trinken noch etwas. So geht ein wundervoller Abend dem Ende entgegen im zeichen des Drachenkopfes.
Setlist Remember Twilight:
- Willkommen
- Todestheologie
- Zu Real
- Die Feder
- Welten Zu Entdecken
- Ich Komme Nicht Mit
- KO
- König Koks
Setlist Leaves Eyes:
- Intro
- Sign Of The Dragonhead
- Take The Devil In Me
- Across The Sea
- My Destiny
- Swords In Rock
- Jomsborg
- Galswintha
- Spirits Masquerade
- Like A Mountain
- Hell To The Heavens
- Riders In The Wind
- Farewell Proud Men
- Fires In The North
- Edge Of Steel
- Sacred Vow
Encore - Blazing Waters
- Haraldskvaedi
Links:
http://www.remember-twilight.de/
http://www.leaveseyes.de
http://starigard.de/