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Lacrimosa, Gothminister (01.06.2005, Hamburg)

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Es ist Mittwoch, der 01.06.2005 und Lacrimosa laden gemeinsam mit Vorband Gothminister zu einem Konzertabend in die Große Freiheit 36 mitten in das Herz von St. Pauli in Hamburg. Nach einem kleinen Spaziergang vom Auto zum Club (denn es ist nahezu unmöglich da irgendwie einen Parkplatz in der Nähe zu finden) kam ich an der Großen Freiheit an und wurde vorerst von den Massen erschlagen. Eine lange Schlange wartete bereits auf den Einlass. Nachdem ich den Einlass überstanden hatte folgte ein wenig Ernüchterung. Die Ränge waren geschlossen, was äußerst schlechte Verkaufszahlen vermuten ließ (bei keinem meiner Konzerte zuvor waren die Ränge geschlossen). Die ersten Reihen waren natürlich schon gut gefüllt. Als ich mir ein Bild von dem Geschehen machen wollte musste ich mit erschrecken feststellen das die Fans ja direkt an der Bühne stehen. Der sonst so überaus gemütliche Pressegraben war diesmal nicht vorhanden und so hatte ich schon die schlimmsten Vermutungen zwecks Möglichkeit gute Aufnahmen vom Konzert zu machen.

Foto: Torsten Volkmer

Pünktlich um 20 Uhr kamen dann die Mannen der norwegischen Band Gothminister auf die Bühne. Eigentlich ist die Bühne ordentlich groß, doch da wie so oft schon für den Hauptact alles aufgebaut war, hatten Gothminister nur eine Minibühne zur Verfügung – der Rest war mit einem großen schwarzen Vorhang vor neugierigen Blicken geschützt. "Empire of Dark Salvation" ist das kürzlich veröffentlichte Album von Gothminister welches konsequent den Stil vom Erstlingswerk "Gothic Electronic Anthems" fortsetzt. Die Mischung aus Dark Metal, Electro und auch Industrial ist eigentlich ein Garant für gute Stimmung bei live-Auftritten. Leider war das in Hamburg ein wenig anders. Das Publikum war anfangs sehr verhalten. Es erschien mir ein wenig so wie beim Konzert von To/Die/For als Vorband von Lacrimosa im Jahr 2001. Eine gute Vorband wurde als Opener für Lacrimosa einfach nicht angenommen. Schade. Diese Distanz zwischen Publikum und Band konnte jedoch gegen Ende mit Songs wie "Dark Salvation", "Monsters" und letztlich "Happiness in Darkness" durchbrochen werden. Und so verließen Gothminister nach knapp 45 Minuten die Bühne unter ordentlichem Applaus. Klasse Show, guter Sound. Ergänzend sollte ich vielleicht noch erwähnen das die Show diesmal auf die visuellen Einlagen der Dementia (Sandra Jensen) verzichten musste. Ob es an der zu kleinen Bühne lag, oder es einen anderen Grund gibt konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen.

Nach einer endlos erscheinenden Umbauphase ertönten endlich die ersten Klänge des Lacrimosa Intros. Unter tosendem Applaus begann der Vorhang sich zu öffnen. Blickfang war gleich als erstes das wirklich riesige Lacrimosa-Logo im Hintergrund der Bühne. Zusammen mit den gut verteilten Musikern auf der Bühne bot sich ein wirklich prachtvoller Bühnenanblick. Wie immer, kam auch diesmal Tilo als letzter auf die Bühne als er bereits begonnen hatte die ersten Zeilen von "Kelch der Liebe" zum besten zu geben. Inzwischen war die Große Freiheit auch schon gut gefüllt, jedoch nicht voll. Man konnte noch immer (zum Glück für uns Fotografen) gut von einer Seite auf die andere wechseln ohne großartig Ärger zu verursachen.

Foto: Torsten Volkmer

Zum Glück für die Fans bot Tilo kein runterleiern der neuen CD "Lichtgestalt", sondern mische die Songs gut und präsentierte Songs aus vielen Schaffensphasen Lacrimosas. Mit "Schakal", "Tränen der Sehnsucht" und dem ersten von Anne gesungenen Song "The Turning Point" gab es viele alte Stücke zu hören. Erster Höhepunkt des Abends war das Stück "Halt mich". Bereits bei den ersten Klängen tobten die Fans und sangen begeistert mit. Es ist wirklich herrlich zu sehen wie sehr die Beiden sich auch auf der Bühne ergänzen. Während den von Anne gesungenen Songs übernimmt Tilo die Keyboards und beobachtet ganz genau was auf der Bühne vor sich geht. Diese an Perfektion grenzende Show kann einfach nur begeistern! Nach "Lichtgestalt", "Seele in Not", "Not every Pain hurts" und letztlich "Stolzes Herz" verließen Lacrimosa unter lautstarkem Beifall die Bühne. Jedoch nur für kurze Zeit, denn die Fans forderten lautstark nach mehr!

Mit "Der Morgen Danach" kamen Lacrimosa zurück auf die Bühne und präsentierten mit "Der brennende Komet" und "Ich verlasse heut dein Herz" eine unheimlich gefühlvolle Stimmung. Tilo verabschiede sich nun während dem Song ein zweites mal mit einer tiefen Verbeugung um den Song vom Rest der Band beenden zu lassen. Das kann doch noch nicht alles sein dachten sich die Fans und verlangten nicht mit weniger Nachdruck ein zweites Mal nach Lacrimosa. Und auch diesmal gaben sie nach, und schlossen den so unglaublichen Konzertabend mit "Alleine zu zweit" und "Copycat" ab.

Gratulation zu dieser Meisterleistung!

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