Review: Mit Lacrimas Profundere im Schwitzkasten – Record Release im Backstage (17.08.2016, München)

Mittwochs in München. Es ist der 17.08.2016. Der Wochenstart genauso weit weg wie der lang ersehnte Freitag. Die Sonne schien, es wehte eine angenehme Briese. Vor ein paar Tagen erst hat eine gewisse Band namens Lacrimas Profundere ihr neues Album “Hope Is Here” veröffentlicht. Und genau dieses Glanzstück feierte die Band an diesem besagten Tag im berühmten und beliebten Backstage Club mit ihrem allerersten Record Release Konzert in der Bandgeschichte überhaupt.

Mundtot (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)
Mundtot (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)

Im Vorverkauf waren die Tickets für unglaubliche 5 Euro zu haben. Dementsprechend groß war der Run darauf und einige Minuten nach Einlass wurde sofort klar: Das wird voll. Und es ward voll.

Mundtot (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)
Mundtot (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)

Der Backstage Club ist in jedem Fall praktisch. Nicht zu groß, nicht zu klein. Dank des galerieartigen Aufbaus können Klein wie Groß, von überall gut sehen. Wer bis dato noch kein T-Shirt oder sonstige Fanartikel von den lieben Lacrimas besitzt, kann am Merchandise-Stand bei der wunderschönen Libby Abhilfe schaffen. So gehen bereits vorm Start der eigentlichen Show allerhand Shirts, CD Boxen, Tassen und Poster über die Theke. Die Zeit vergeht also wie im Zuge. Dann ist es auch schon 20:00 Uhr und die Münchner Homies von Mundtot pre-rocken die Bühne. Die alternativen Indie-Rocker können einen Großteil des immer größer werdenen Publikums zwar langsam, aber kontinuierlich vor die Bühne locken. So wird munter geheadbangt oder sich sogar auf Anweisung auf den Boden gesetzt, um anschließend gemeinsam in die Luft zu springen. Auch den Test im Sing-Along besteht das Publikum ohne Probleme und am Ende folgen sogar Zu-ga-be-Rufe.

Setlist Mundtot

  1. Kalter Rauch
  2. Immer schon zu spät
  3. Wir bleiben hier
  4. Schwarz/Weiß
  5. Zweites Gesicht
  6. Regen
  7. Unsere Zeit
  8. So weit, so fern
  9. Einsamkeit und Zweifel

I am high on my own
I will stay here forever
Watching days come and go
Doing thing „just because“
There’s nothing I’m scared of

Lacrimas Profundere (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)
Lacrimas Profundere (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)

Die Luft im Club macht sich immer rar, doch gegen 21:00 Uhr heißt es dann: It’s Lacrimas Time! Für die einen der erste Headliner-Gig der Band überhaupt, für andere schon eine eingespielte Nummer. Doch ganz egal: Das Publikum ist willig und will ihre Band. Mit dem Kracher “Awake” vom neuen Album “Hope Is Here” katapultieren sich Lacrimas Profundere mühelos in die Startlöcher. Die Bühne hüllt sich in ein tiefes Grün und die feierwütige Fanmeute jubelt und tanzt was das Zeug hält. Weiter gerockt wird mit “Antiadore” und “The Worship Of Counting Down”. Ebenfalls ein Song vom neuen Album, der live noch spannender klingt und noch mehr “rein haut” als er es auf der Platte schon tut. Pure Energie!

Den doomigen Part des Abends übernehmen “A Sigh” und “My Mescaline” – Zwei Power-Balladen, von denen man gar nicht genug bekommen kann.

Lacrimas Profundere (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)
Lacrimas Profundere (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)

When it’s over we can walk on water
There won’t be a sigh to find in our hearts
I can promise everything gets better
And we can wipe away our gloom for now

Lacrimas Profundere (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)
Lacrimas Profundere (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)

Die neuen Songs dürfen natürlich nicht zu kurz kommen. Für den Fall, dass man noch nicht stolze/r BesitzerIn des neuen Albums oder sogar des Box Sets ist, kann sich das gut gelaunte Publikum von “My Halo Ground”, der traurig-schönen Ballade “Black Moon” und dem bombastischen Titeltrack “Hope Is Here” sofort mitreißen lassen. Lacrimas Profundere im “Akustik-Modus” zu hören oder sogar live zu sehen und zu hören, ist immer ein besonderes Erlebnis. Nur mit Akustikgitarre und Bass interpretierten Sänger Rob und Basser Clea “Black Moon” fast noch schöner als auf der Platte. Ein wunderschöner Moment der Ruhe, den alle Beteiligten in Übermaßen genießen.

I’ll sing you – to sleep
I’m on your way
You’re in my way
Black moon I see you fighting
For anything

Lacrimas Profundere (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)
Lacrimas Profundere (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)

Ein besonderes Schmankerl an diesem Abend ist sicherlich der Auftritt vom ehemaligen Sänger Christopher Schmid bei “Again It’s Over”. Rob überlässt ihm dabei seinen Platz zum Performen, den Christopher sichtlich genießt. Das Duett strotzt nur so vor Power und Elan. Das Publikum dankt jede Sekunde. Jürgen Plangger von A Life Divided/Eisbrecher gesellt sich bei “My Release In Pain” am Mikrofon dazu und lässt sogar Bassist Clea mit einer Zeile seine tolle Stimme zeigen. Die Hitze im Club ist mittlerweile fast unerträglich. Überall fießen Schweißtropfen über die Stirn, die mittels euphorischem Headbangen jedoch schnell abgeschüttelt werden können. Die Luftzirkulation wird so ebenfalls am Kreiseln gehalten. Doch bekanntlich kommen ja nur die Harten in den Garten, also keine Zeit für “Das ist soooo warm!”, sondern nur für eins: Party 🙂

Lacrimas Profundere (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)
Lacrimas Profundere (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)

Von Party verstehen die aus allen Richtungen der Welt angereisten Fans (Dubai, Italien, Bodensee, Essen, Dresden,….) in jedem Fall jede Menge. Ganz egal ob Headbangen, Klatschen, Mitsingen oder Tanzen. In allen Kategorien hat das Publikum volle Punktzahl verdient. Mit drei Zugaben, die es lufttechnisch noch einmal mächtig in sich haben, muss leider das schönste aller Konzerte doch ein Ende finden …

Lacrimas Profundere (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)
Lacrimas Profundere (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)

Setlist Lacrimas Profundere

  1. Intro/Awake
  2. Antiadore
  3. The Worship Of Counting Down
  4. Remembrance Song
  5. My Halo Ground
  6. A Sigh
  7. Hope Is Here
  8. Black Moon
  9. Again It’s Over feat. Christopher Schmid
  10. Amber Girl
  11. My Mescaline
  12. My Release In Pain feat. Jürgen Plangger
  13. Dear Amy
  14. Dead To Me
  15. I Don’t Care
  16. A Pearl
  17. Ave End
Lacrimas Profundere (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)
Lacrimas Profundere (Foto: Kristin Hofmann 2016 bs!)

Links:
www.lacrimas.com
www.facebook.com/Mundtot/

Kristin Hofmann
Kristin Hofmannhttp://www.fotokatz.de/
Kristin Hofmann, das schnurrende Fotokatzl, ist uns von den Elbwiesen zwischen Nightwish und Lacrimas Profundere im Fotograben irgendwie zugelaufen. Das „Spätzchen“ fährt in der Regel nicht die Krallen aus, voll auf weißblaue Vierräder ab und hat die anderen sechs Nerdzwerge zwischen Datenkraken, Mediendschungel und Hexadezimal im Blinzelwettbewerb längst platt gemacht. Schnurrbart steht ihr übrigens nicht so gut wie DocMartens, aber irgendwas is’ ja immer. Bitte nicht füttern!

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