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Review: Frank fucking Carter and the fucking Rattlesnakes in fucking Hamburg (30.10.2019, Hamburg)

Frank Carter and the Rattlesnakes (Foto: Thea Drexhage bs! 2019)

Gott sei Dank ist der Sommer vorbei und wir können Frank Carter and the Rattlesnakes wieder abseits der viel zu großen Festivalbühnen in unseren Lieblingsclubs bewundern. Denn was ist so eine Rock’n’Roll Show schon ohne den räudigen Schweiß des Nebenmannes und ein paar ordentliche Ellenbogen zwischen die Rippen? Du für genau das ist die Markthalle Hamburg immer der richtige Ort.

FUCK BREXIT.

Kid Kapichi (Foto: Thea Drexhage bs! 2019)

Doch bevor uns Frank Carter and the Rattlesnakes so richtig einheizen, versuchen eben das auch die sympathischen Briten von Kid Kapichi, welche während der gesamten Tour dabei sind. Dem Sound von Frank Carter and the Rattlesnakes nicht unähnlich, werden die vier Herren gut vom Hamburger Publikum angenommen, aber so richtig richtig richtig warm wird es noch nicht. Trotzdem spielen Kid Kapichi, als wären sie selbst die Headliner. Der Sound nicht immer perfekt, der britische Akzent hart, die gesamte Performance authentisch. In einem Umfeld abseits erwartungsvoller Frank Carter Fans hätte die Show absolutes Moshpit Potenzial gehabt, aber gut.

Kid Kapichi (Foto: Thea Drexhage bs! 2019)

Stars on his knuckles and a snake as a crown
Won’t take your wife, he’ll take the whole damn town
He’s a goddamn goon, man, always got a master plan
Smiling at the firing squad and somehow still an underdog

Frank Carter and the Rattlesnakes (Foto: Thea Drexhage bs! 2019)

Moshpits gibt es anschließend mehr als genug. Kaum betreten die Mannen um Frank Carter die Bühne, bricht im Publikum die Hölle los. Kein Wunder, dass es sich die Briten daher nie nehmen lassen, selbst ordentlich im Publikum mitzufeiern – so eine Bühne wird ja auch völlig überbewertet. Zwischen den Songs gibt es zahlreiche Ansagen und Geschichten z.B. über Carters kürzlichen Autounfall, der auch die Konzerte in Deutschland erst auf der Kippe stehen ließ. Oft erwähnt der Musiker, wie dankbar er für alles ist, was er hier tun darf, natürlich nicht, ohne dabei übertrieben zu fluchen. All die persönlichen Geschichten und die physische Nähe zum Publikum erschaffen eine Atmosphäre, wie man sie nur bei wenigen Konzerten erlebt – Die Distanz durch den Bühnengraben wird ständig durchbrochen, ob nun durch die Musiker, die sich in die Menge stürzen, oder die am Ende unzählbaren Crowdsurfer*innen. Es werden sogar so viele, das Carter, trotz der Akkordarbeit der Securities, dazu auffordern muss, dass Crowdsurfen zu unterlassen, da einige Leute in der ersten Reihe wie am Fließband irgendwelche Körperteile ins Gesicht geschleudert bekommen. Denn nicht nur ordentliche Publikumsbeteiligung ist Rock’n’Roll, sondern eben auch aufeinander zu achten, wie Carter immer wieder betont.

Frank Carter and the Rattlesnakes (Foto: Thea Drexhage bs! 2019)

Satte 19 Songs der überwiegend aktuellen Alben gibt es auf die Ohren, wenn auch nicht bei bestem Sound, von welchem vor allem die Stücke des aktuellsten Langspielers „End of Suffering“ größten Beifall ernten. Wer da noch unzufrieden nach Hause geht, hat selbst etwas falsch gemacht.

Galerien (by Thea Drexhage bs! 2019):

Links:
www.frankcarterandtherattlesnakes.com
www.kidkapichi.com

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