Review: Anastacia ganz familiär im Theater am Aegi (27.04.2016, Hannover)

Es hatte durchaus Großhallen-Charakter, was sich den rund 1000 Fans da im Theater am Aegi in Hannover bot. Anastacia ist eigentlich ein Superstar, der die Massen zieht. Aber in Hannover zeigte sich die Sängerin aus Chicago ganz familiär, gut gelaunt und vor allen Dingen sehr gut bei Stimme. Klar, die amerikanische Attitüde war nicht zu verleugnen. Da saß jede Geste und jedes Wort. Aber vor allen Dingen überzeugte sie mit ihrer Musik.

 „Army of Me“

Anastacia (Foto: Pressefreigabe, hfr.)
Anastacia (Foto: Pressefreigabe, hfr.)

Los ging es mit „Army of Me“: Wummernder Bass, Licht an – und da stand sie, im stilisierten A, im Scheinwerferlicht auf der Empore der Bühne. Da hielt es niemanden mehr auf den Sitzen. Und da es ja eine „Best of-Tour“ ist, folgte gleich der nächste Knaller: „Sick and Tired“. Es ist schon unglaublich, wo dieses kleine Persönchen diese unglaubliche Stimme herholt. Da sitzt jeder Ton, ob hoch oder tief. Dazu hat sie drei Sängerinnen um sich herum, von denen zwei so ganz nebenbei auch noch hervorragende Tänzerinnen sind. Was sie vor allen Dingen in den Pausen zeigten, als Anastacia die Garderobe wechselte.

So ging der Zug durch die Jahre und Alben der Sängerin. „Paid my Dues“, „Why’d you lie to me“, das Foo Fighters-Cover „Best of You“.

Im Mittelteil wurde es dann ein wenig ruhiger. Ganz in schwarz und im langen Kleid gewandet zeigte sich bei „You’ll never be alone“ oder „Take this Chance“, dass sie durchaus auch die ruhigeren Töne beherrscht. Und streifte dabei auch leicht ihre eigene Geschichte..Immerhin hat sie eine schwere Krebserkrankung überstanden.

Anastacia (Foto: Pressefreigabe, hfr.)
Anastacia (Foto: Pressefreigabe, hfr.)

Am Ende aber stand wieder die gute Laune und der Rhythmus im Mittelpunkt. „Not that kind“ und „I’m outta love“ beschlossen das reguläre Set. Und zu den Zugaben „Left outside alone“ und „One Day in your Live“ schwangen dann auch die Zuschauer wieder die Hüften. Und alle waren sich einig: Man hatte in diesen knapp zwei Stunden ein beeindruckendes Konzert mit einer beeindruckenden Künstlerin zu sehen bekommen, die sich in dieser kleinen Halle buchstäblich zum Anfassen präsentierte.

Links:
www.anastacia.com

Jürgen Wilde
Jürgen Wildehttps://www.be-subjective.de/
… die wilde Hilde, den hat noch nie einer in der Redaktion gesehen. Man sagt, er fährt mit einer Limo vor, trägt Schlangenlederboots zu zwei brünetten Blondinen, hat zum Ausgleich eine Baumpatenschaft und ein Komposttoilette, um irgendwie seine CO2 Bilanz in den Griff zu bekommen und bastelt leidenschaftlich gern Kastanientiere.

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