Start Events Konzertberichte Review: Intim im Schummerlicht mit A.S. Fanning (02.09.2021, Langenberg)

Review: Intim im Schummerlicht mit A.S. Fanning (02.09.2021, Langenberg)

A.S. Fanning (Foto: Daphne Dlugai bs! 2021)

Wenn das erste Indoorkonzert seit dem Urschleim und das erste Konzert einer neuen Tour aufeinander treffen, ist die Aufregung besonders groß. Dass da nicht immer alles glatt geht, ist kein Geheimnis. Dass das allerdings zu einem der intimsten und kuscheligsten Spätsommerabende überhaupt führt, ist wahrlich ein Geheimtipp. Und das alles mit oder trotz Sicherheitsabstand. Welcome back to Germany, A.S. Fanning.

Take it out on me
Just let it be
Let it out

A.S. Fanning (Foto: Daphne Dlugai bs! 2021)

Die Spuren von Corona sind unergründlich. Der Shutdown in der Veranstaltungsbranche führt zu geschlossenen Clubs. Das geschlossene Clubs dann auch zwangsläufig auch zu seit Monaten nicht benutzter Technik führt, liegt ja irgendwie auf der Hand. Das die Technik (oder das daran angeschlossene Windows) dadurch vielleicht mal ein Update bräuchte, kommt dann aber irgendwie überraschend. Ein Glück: Der Sound funktioniert. Bezüglich des Lichts sieht‘s ganz anders aus. Da muss das Update noch laden. Und laden. Und laden… Da tut sich nämlich nicht so viel. Gut, dass die Lichterketten gesondert geschaltet werden. Campingfeeling im alten Bahnhof, die Tour beginnt im Dunkeln.

Oh, but I don’t know where I’m supposed to go
Or what I’m meant to do
I think I could be a writer, or racecar driver
An architect, an astronaut, a monkey in the zoo

A.S. Fanning (Foto: Daphne Dlugai bs! 2021)

Kaum setzt sich der Bandzug in Bewegung Richtung Bühne huschen alle auf ihre zugewiesenen Sitzplätze. Kurz zurechtruckeln, Masken runter, Ohren auf. Eingerahmt von Keyboarder, Bassist, Schlagzeuger und Gitarrist ein hagerer Typ mit dunkler Stimme. Irgendwo zwischen The National und Adam Green. Das zweite Album im Gepäck, das erste kein Stück vernachlässigend. Der erste Gig seit 2 Jahren in Deutschland, die Sprache muss sich noch zurechtruckeln. Ein fester Vorsatz muss ja nicht direkt am ersten Abend perfekt umgesetzt werden. Ruhig zuckelt der Zug durch die Nacht. Genießt das Panoama.

Take me back where the lost girl goes
Back to where I was born
As I pinnеd to my dress
The long-stemmеd rose
I cut my hand on the thorn

Lieder, die während der Schweinegrippe geschrieben wurden, passen auch zu anderen Pandemien. Während der erste Teil des Abends ruhig von statten ging, wird der Zweite umso wilder. Hach, tanzen, das wär jetzt schön. Geht momentan halt nicht. Kopfnicken, Klatschen und auf dem Stuhl wippen müssen reichen. Die Tücken von indoor. Der Trost ist die Hoffnung auf die nächste Tour. Plätscherte das erste Stück noch gemütlich dahin, bäumt sich die Band nun auf und fliegt nahezu dahin. Lauter, schneller, mehr. Bis ins Ziel. Und über die Zugabe hinaus.

Die letzte Zugabe. Eine Stimme, eine Gitarre, 50 Ohren, Applaus wie Hunderte. Kaum ist der letzte Ton verklungen: Die Erleuchtung. Das selbe Set nochmal spielen will die Band dann aber doch nicht…

Galerien (by Daphne Dlugai bs! 2021):

A.S. Fanning (Foto: Daphne Dlugai bs! 2021)

Setlist:

1. Worms
2. Song to the Moon
3. Abandoned
4. Dump Your Dreams
5. Never Been Gone
6. Becoming A Man
7. Carmelita
8. You Should Go Mad
9. Hog Fever
10. That’s Where They’ll Find You
12. Make the Night A Little Longer
13. Louis Armstrong
Encore
14. Dark Star
15. All Time

Links:
A.S. Fanning

https://www.asfanning.com
https://www.asfanning.com
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