DER SAMSTAG
Eines der wichtigsten Festivals der schwarzen Szene, das Mera Luna, sorgte auch in diesem Jahr wieder für großen Zulauf in Hildesheim. Trotz stetigem Wachstum um Ausverkauf in den letzten Jahren, hielt sich der Standort am Flughafen Drispenstedt wacker. Mit Stolz kann ich sagen, diese Entwicklung miterlebt zu haben. Zum zwölften Mal besuchte ich das Mera Luna und fühlte mich nach wie vor wie zu Hause unter Freunden.
Der kurzfristige Ausverkauf der 2-Tages-Tickets ließ einen großen Andrang bei der Anreise erahnen. Natürlich standen freitags die Autos wieder bis auf die Autobahnausfahrt im Stau und das obwohl der erste Parkplatz bereits rechts früh öffneten. Aber gut organisiert, ging es fix voran. Dabei sollte man erwähnen, dass in diesem Jahr Wohnmobil-Tickets verkauft wurden. Natürlich sorgte dies bei einigen für Unmut, doch muss man dabei immer bedenken, dass der Platz beim Mera Luna zwar noch erweiterbar, aber nicht unendlich groß ist. Jedes Jahr versuchen die Organisatoren etwas besser und vor allem für immer mehr Besucher vertretbar zu machen und im Vergleich zu vielen Festivals dieses Jahr, lief dies wieder einmal super. Hatte man einen Parkplatz gefunden musste man sich allerdings etwas gedulden und teilweise bis zu 45 Minuten in der prallen Augustsonne für das Festivalbändchen anstehen. So wurden schnell ein paar Regenschirme in Sonnenschutz umfunktioniert.
Hatte man es dann geschafft und befand sich auf dem Zeltplatz musste man feststellen, dass das campen mit einer großen Gruppe immer schwieriger wurde in den letzten Jahren. Selbst für die etwas früheren Vögel gab es nur noch magere Würmer sprich, es war dieses Jahr mehr als sonst kuscheln angesagt. Die Zelte bekam man gerade so unter und auch nur mit gemeinschaftlichen Planungen mit den Nachbarn, die glücklicherweise wie immer sehr verständnisvoll reagierten. Speziell beim Camping sollten sich die Organisatoren nächstes Jahr vielleicht etwas einfallen lassen, denn wer freitags erst nach der Arbeit die Möglichkeit hatte anzureisen, stand teilweise ein bisschen dumm da.
Doch war diese erste Hürde geschafft, konnte man sich zurücklehnen und die aufkommende Stimmung genießen. Der Mittelaltermarkt, sowie die Verkaufsstände außerhalb des Infields hatten auch in diesem Jahr geöffnet. Ebenso die Warm Up Party im Hangar sorgte für gute Laune. Wie jedes Jahr, fühlte man sich von der ersten Sekunde an wohl und unter seines gleichen.
Am Samstag, dem ersten offiziellen Festivaltag, gab es erst ein paar Regenschauer vorab. Doch als die Newcomerband „Elvellon“ die Main Stage eröffnete hatte sich alles beruhigt und ein optimales Festivalwetter mit warmen Temperaturen aber etwas wolkig hatte sich eingependelt. Und nun konnte man auch die Umstrukturierungen auf dem Infield begutachten. Vieles konnte man zwar bereits vorab über facebook verfolgen, aber sich live ein Bild davon zu machen erklärte so einiges. Direkt hinter dem Eingang war zum ersten Mal der Sichtschutz entfernt worden und gewährte einen Blick auf ein Biotop auf dem der Sensenmann selig vor sich hin surfte. Jede weitere noch so kleine Änderung hatte ihren Sinn. Das Infield schien geräumiger geworden zu sein und auch ein zweiter Wellenbrecher nahe des Soundturms war durchaus nicht unbegründet. Denn auch wenn es sich um das friedlichste Festival handelte, das ich je besucht hatte (neben dem WGT natürlich), so war es doch immer besser bei solch erhöhtem Andrang vorzusorgen. Na gut, bei den durchgestylten Fressbuden gingen die Meinungen auseinander – doch so lange das servierte Essen schmeckte und kein Einheitsbrei kredenzt wurde, war alles gut. Auch die schicke Weinbar mit großem Unterstand und hohem Wohlfühlfaktor fand Anklang. Ebenfalls die Sitzmöglichkeiten hatten sich vermehrt. Wirklich erstaunlich, was man bei solch begrenztem Platz alles möglich machen konnte.
Nachdem dies alles in Augenschein genommen worden war, konnten „Elvellon“ also loslegen. Der Symphonic-Metal aus Moers genoss eine richtig gute Sound-Einstellung, lediglich Sängerin Nele schien zu Beginn sehr nervös zu sein, was sich auf ihre Stimme übertrug. Doch dies war ihr gutes Recht, schließlich stand man nicht alle Tage auf einer solch großen Bühne und ab dem dritten Song hatte sie sich gefangen und als Opener heizten „Elvellon“ ordentlich ein.
Ein gut aufgewärmtes Publikum erwartete dann gleich zwei aufeinander folgende Mittelalterfraktionen „Coppelius“ und „Versengold“. Und obwohl Bastille diesesmal ungewöhnlich wenig Worte für seinen Ansagen verschwendete, sorgte die Musik für Stimmung in der Menge. Bei steigenden Temperaturen stieg auch die Laune der Festivalbesucher und „Versengold“ sorgten für den Rest.
Wem nun zu warm wurde, der konnte sich im Schatten spendenden Hangar „The Other“ zu Gemüte führen. Mit einer ordentlichen Prise Horrorpunk und kompletter Gesichtsbemalung rockten sie den Hangar. Auch hier wich die Bar aus der Mitte an den Rand und in die Ecken, um mehr Platz zu schaffen. Und in Sachen Bemalung konnte man den folgenden „Ost+Front“ nichts vormachen. Wie gewöhnlich erschien Sänger Herrmann Ostfront blutüberströmt auf der Bühne und auch Siegfried Helm, Wilhelm Rotlauf, Gernhardt von Brüh und Fritz Knacker erschienen in psychopathisch anmutenden Outfits, die aus einem Horrorfilm von Rob Zombie hätten stammen können. Mit neuer deutscher Härte und Hits wie „Fleisch Ist Fleisch“ rissen die Berliner die Menge mit. Eva Edelweiß sorgte derweil für die Unterhaltung, begab sich mit Herrmann Ostfront gen Menge oder „düste“ hinter dem Steuer eines motorisierten Rollators mit wehender Flagge über die Bühne. Ein riesiger blutbeschmierter Luftballon befriedigte den Spieldrang im Publikum zu „Feuerwasser“ und munter hüpfte über den Köpfen hin und her.
Dann hieß es eben kurz bei der guten Stimmung im Hangar „Frozen Plasma“ lauschen, die mit Songs wie „Crossroads“ oder „Irony“ ihre Fans in ihren Bann zogen, bevor draußen auf der Main Stage „Lord Of The Lost“ loslegten. Auf dem Infield war nun ziemlich viel los und „Lord Of The Lost“ wussten was ihre Fans erwarteten. Optisch gut gestylt und auch musikalisch mit vollem Einsatz, gewannen sie die Menge gleich beim ersten Song für sich. Mit „Full Metal Whore“ starteten sie ihr Set und natürlich durfte auch „Dry The Rain“ nicht fehlen. Mit „La Bomba“ verabschiedeten sie sich und räumten das Feld für „Deathstars. Leider war die Soundeinstellung für den Industrial Metal der Schweden nicht optimal eingestellt. Ziemlich dröhnend und ohne die Feinheiten erkennen zu können, wollte der letzte Funke einfach nicht überspringen. Sänger Whiplasher sorgte mit sexuellen Anspielungen zwar für die ein oder andere Hitzewelle vor allem bei den weiblichen Fans, doch eine halbe Strophe einfach auszusetzen um zu trinken…? Ein weiterer Aussetzer zum Ende von „Blitzkrieg“, für den die Band zwar nichts konnte, sondern eine Millisekunde der Ton aussetze, ließ es nicht gerade besser werden. Nichts desto Trotz rockten „Deathstars“ im Großen und Ganzen die Bühne und unterhielten das Publikum, das offensichtlich zufrieden war.
Für etwas mehr Ernsthaftigkeit und Melancholie sorgten daraufhin L’Âme Immortelle mit Songs wie der Opener „Tiefster Winter“ oder „Bitterkeit“, bei denen der Titel Programm war. Fast schon andächtig lauschten die Besucher der Musik und die Band, die schon seit langem nicht mehr am Mera Luna gespielt hatte, wurde mit Applaus überschwemmt.
Ein großer Vorteil in diesem Jahr war die große Leinwand, die vor dem Hangar angebracht war. Bereits im vergangen Jahr war diese installiert, doch nun war sie weiter nach rechts gerutscht und man konnte im Freien der Show beiwohnen. Bild und Klangqualität waren perfekt ausgerichtet und auch wenn nebenan auf der Main Stage zeitgleich ein Band spielte, wurde man nicht gestört dadurch. Und ebenfalls die Telekom-Werbung, die im letzten Jahr ziemlich nervte, blieb aus. DANKE dafür!
Auf eben dieser Leinwand konnte man nebenan also verfolgen wie „Aesthetic Perfection“ Sänger Daniel Graves eine große Deutschlandflagge auf der Bühne schwang. Eine gute Show mit gut gelaunten Musikern konnte das Publikum leider nur teilweise aus der Reserve locken. Vielleicht war es einigen zu warm, an der Musik konnte es jedenfalls nicht gelegen haben. Immerhin gab es ordentlich Applaus für das Trio aus Hollywood.
„Blutengel“ sorgten für eine Unterhaltung in sämtlichen Bereichen. Tanzbarer Gothpop mit ansehnlichen Damen auf der Bühne. Mal räkelten sie sich zu „Ohne Dich“, mal gibt es eine kleine Feuershow bei „The Siren“. Sänger Chris Pohl, von seinen Mädels bezirzt und umtanzt freute sich über die Sonne und bereute, dass er nicht Badehose und Schlappen angezogen hatte, sondern im stilsicheren aber warmen Anzug auf der Bühne stand. Zum Klassiker „Bloody Pressure“ schaute der Sensenmann auf der Bühne vorbei – anscheinend war dieser aber nicht beruflich da, denn er nahm niemanden mit. Die Mädels knutschten derweil vergnüglich im Rampenlicht und nachdem an diesem Tag der weibliche Teil des Publikums viel geboten bekommen hatte, war nun der männliche Part dran und bekam genug zu sehen. Zum letzten Song „Reich Mir Die Hand“ erschienen die Tänzerinnen mit Blutengelfahnen auf der Bühne und Nadine bearbeitete eine Gitarre mit der Flex. Zwischen Dampfschwaden, Fahnenschwingen und großem Applaus verließen Blutengel die Bühne.
Eine gute Portion Rock lieferte in den Abendstunden „Rob Zombie“. Der Altmeister des Schock-Rocks feierte seinen ersten Auftritt in Hildesheim und seine Fans, die in großer Anzahl anwesend waren, feierten mit. Der agile Rob rannte energiegeladen auf der Bühne hin und her als wäre er 20 und keine 50 Jahre alt. Mit Fransenjacke und seinem typischen Cowboy-/Hillbilly-Schlapphut machte er eine eindruckerweckende Figur. Zwischen Rob Zombie Songs wie „Teenage Nosferatu Pussy“ und „Living Dead Girl“ fanden auch ein paar „White Zombie“ Stücke ihren Platz auf der Setlist. Über das Ramones-Cover „Blitzkrieg Bop“ ließ sich streiten, mein Fall war es nicht, doch das Alice Cooper Cover „School’s Out“ überzeugte dafür umso mehr. Rob Zombie bewies, dass er auch mit reduzierter Bühnenshow gewaltig Stimmung machen konnte. Auch seine Bandkollegen standen ihm in nichts nach. Optisch sowohl musikalisch machten sie dem Namen „Rob Zombie“ alle Ehre. Ein paar Ballons im Publikum und die Stimmung war perfekt. Natürlich durfte in der Zugabe der Überhit „Dragula“ nicht fehlen, bei der Rob eine riesige Deutschlandflagge schwang (hatte er diese vielleicht von Aesthetic Perfection geborgt?)
Nach dieser Show wäre der Tag eigentlich schon genug unterhaltsam gewesen, doch ASP mussten mit einem Flammeninferno noch eins drauf setzen. Auch wenn die Musik nun nicht so ganz meinen persönlichen Geschmack trifft, muss man doch zugeben, dass ASP Shows immer von großartiger Qualität sind. So führte ASP das sehr zahlreich erschienene Publikum einmal mehr durch seine Musikwelt mit einer Setlist voller Hits, bei dem kein Bein still stehen konnte. Die Masse wogte zu „Kokon“, tanzte bei „Ich Bin Ein Wahrer Satan“ und jubelte zu „Ich Will Brennen“. Als Zugabe wurde das Publikum mit einer Akustik-Version von „Schwarzer Schmetterling“ in die Nacht entlassen.
DER SONNTAG
Der Sonntag empfing die Festivalbesucher mit praller Hitze. Die rar erschienenen Leute bei der ersten Band des Tages, die Spot On Gewinner „Private Pact“ pressten sich in den kleinen Schattenbereich vor der Bühne. Auch die Regenschirme wurden als Sonnenschirme zweckentfremdet und die Wespen surrten munter und nervtötend von Becher zu Becher. Die Fans jedoch ließen sich nicht von „Unzucht“ abhalten und rockten so gnadenlos, dass auch die überhitzte Menge nicht still stehen konnte. Gitarrist De Clercq hatte es mit der Sonnencreme zu gut gemeint, denn sein gesamter Oberkörper inklusive Kopf war strahlend weiß eingeschmiert. Im Hintergrund der Bühne bewachte eine blutverschmierte „Venus Luzifer“ Puppe das gesamte Geschehen. Sympathisch und mit vollem Sound spielten sie jeden wach, der im Publikum noch vor sich hin döste. Warum diese Band so früh am Tage spielte weiß der Geier, mittlerweile hätten sie sich eigentlich einen späteren Slot verdient.
Zum Beispiel hätten sie mit den folgenden „Dope Stars Inc.“ tauschen können. Diese Band mag vielleicht bekannter sein oder auch länger in der Szene unterwegs sein, doch sind ihre Auftritte meiner Erfahrung nach, meist bescheiden. So auch dieses Mal: Instrumental gesehen lief alles einwandfrei. Der Synth-Rock kam glasklar aus den Lautsprechern, doch sobald der Gesang von Victor Love einsetze, fühlte man sich gezwungen die Ohrstöpsel tiefer in die Gehörgänge zu drücken. Er konnte sich noch so abmühen, die Töne traf er selten. Bei manchen Bands wäre Playback gar keine schlechte Wahl. Einige Zuhörer schien dies gar nicht zu stören und konnten dies ausblenden oder mit den Gedanken an den Gesang auf der CD verbinden, doch für mich sollte die Leistung eines Sängers schon etwas besser sein und so tat ich mir dieses Fremdschämen nicht lange an.
Nach einer kurzen Hörpause nutzten „Tanzwut“ die Gelegenheit und machen die vorangegangene Malheur wieder wett. Die Menge kochte und „Tanzwut“ schürten das Feuer. Es wurde fleißig mitgesungen, Arme und Beine geschwungen. Eine der bedeutendsten Mittelalterbands enttäuschte seine Fans nicht und hielt die Messlatte bis zum Ende ihrer Show weit weit oben.
Ein weiterer musikalischer Wegweiser, der sich bereits in den 80er Jahren einen Namen verdient hatte, betrat in der Nachmittagshitze die Bühne. Joachim Witt versetzte die erhitzten Gemüter wieder in einen andächtigen Zustand und das war auch höchste Zeit, denn die Sanitäter trugen bereits einige Opfer der Sonne in das Erste-Hilfe-Zelt. Ehrfürchtig blickte die Masse dem stolzen grauhaarigen Mann entgegen, der ihnen mit seiner Darbietung Schauer über die Rücken laufen ließ. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber dennoch unverkennbar war seine Interpretation von „Die Flut“. Das wohl bekannteste Stück „Der Goldene Reiter“ wurde, wie das gesamte Konzert, stark umjubelt.
Danach war es wieder an der Zeit für Party. Und wer wäre dafür besser geeignet als die Norweger „Apoptygma Berzerk“. Doch die Vorfreude erhielt leider einen großen Dämpfer. Mit einer extremen Basseinstellung und einer allgemein viel zu lauten Soundeinstellung gingen der Gesang und die Details in der Musik unter. Der Bass dröhnte bis in den Kopf. Zwar ließen sich die Zuschauer nicht davon abhalten mitzufeiern, doch zum Zuhören war es auf Dauer anstrengend. Zu „We’re In This Together“ schien sich die Soundeinstellung gebessert zu haben, oder man hatte sich damit abgefunden und daran gewöhnt. Doch auch hier gab es einen technischen Ausfall bei der Coverversion von „Love Will Tear Us Apart“. Diese Aussetzer konnte man übrigens das gesamte Festival über ab und an vernehmen. Ebenfalls der dröhnende Sound besserte sich auf der Main Stage den gesamten Tag kaum, so dass mir die Freude an vielen Shows verging. Wirklich schade! Das Mera Luna sollte doch mittlerweile lange genug bestehen, als dass solche Fehler nicht mehr passieren dürften.
Dann gab es ein Kontrastprogramm mit den „Einstürzende Neubauten“ auf der Main Stage und den nach wie vor umstrittenen „Nachtmahr“ im Hangar – auch wenn die unterschiedlicher nicht sein konnten, in einem ist man sich einig: die Musik beider Bands muss man mögen. Gediegen ging es bei den Neubauten mit „The Garden“ los. Abstrakte Klangwelten sorgten für gespaltene Gesichtsausdrücke im Publikum. Frontmann Blixa Bargeld erfreute seine Fans unter anderem mit „Haus Der Lüge“, „Sabrina“ und „Die Befindlichkeit Des Landes“ und trotz einiger Fragezeichen über den Köpfen der Zuschauer, die diese Band und ihren Platz in der Musikgeschichte nicht kannten, erhielten die Berliner großen Applaus.
Kaum zu glauben. Trotz der Umstrittenheit von „Nachtmahr“ wurde der Hangar wurde derweil wegen Überfüllung geschlossen. Sogar vor dem Monitor vor dem Hangar bildeten sich tanzwütige kleinen Menschentrauben. Währenddessen schnitt ein Frisör einigen Wagemutigen auf dem Infield im Stehen die Haare. Alle Umstehenden „freuten“ sich über Haare in ihren Getränken L
Der Tag neigte sich langsam seinem Ende zu und es wurde Zeit für die letzten beiden Headliner des Tages. „Nightwish“ starten auf der Main Stage mit einem kurzem Intro und einem großen Knall vor ihrem ersten Song auf der Liste „Shudder Before The Beautiful“. Auch hier dröhnte der Sound wieder extrem. Stellenweise ging auch hier der Gesang unter, aber immerhin wurde die Einstellung bald ausgebessert und Sängerin Floor Jansen war besser zu vernehmen. Die instrumentalen Details blieben jedoch nach wie vor aus. Dies war ziemlich ärgerlich, doch zum Glück hatten „Nightwish“ erst vergangenes Jahr am Mera Luna gespielt und somit begab ich mich zum Hangar, um den Rest des abends bei „Anne Clark“ zu verbringen. Hier war der Sound umso besser auch wenn man weiter hinten ab und zu „Nightwish“ durch hörte. Anne Clark war nach wie vor sehr gefragt und bekam herzlichen Applaus und viele Zu- und Zwischenrufe. Die elektronischen Klänge kamen einwandfrei aus den Boxen und Anne Clark gab sich voll und ganz der Musik hin. Ein mitreißender Auftritt, der das Publikum sofort in seinen Bann zog.
So ging das Mera Luna mit einem durchwachsenen zweiten Tag doch noch zufriedenstellend seinem Ende zu. Ein friedliches Festival der Sinne. Dieses Jahr erhielt das Gelände zwar ein paar Umstrukturierungen und Schönheitsoperationen, doch im Großen und Ganzen ist das Mera Luna geblieben was es ist: ein friedliches, gemütliches Festival ohne Ärger – einfach zum Entspannen und Wohlfühlen.
Wie immer ein Genuss in allen Bereichen, doch eine große Bitte geht an das Mera Luna Team: bitte vergesst bei immer größer werdendem Rahmenprogramm nicht, für etwas mehr Abwechslung im Line Up zu sorgen. Viele Bands spielen jedes oder jedes zweite Jahr hier wohingegen andere Größen der Szene noch nie gespielt hatten oder so gut wie nie spielen. Nach 10 Jahren Mera Luna muss ich dieses Jahr sagen, dass die Aussicht auf nächstes Jahr auch noch nicht grandios ist. Den Namen „Lord Of The Lost“ und „ASP“ (tut mir leid Jungs!) kann ich langsam nicht mehr hören, während Namen wie z.B. „The Cure“ oder „Alien Sex Fiend“ rar geworden sind.
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