STAUBKIND – TRÜMMERWELTEN – THORA – BEYOND THE VOID – SILENT ASSAULT – ADAM
Labelchef Chris Pohl lud am Osterwochenende zum einem Fear Section Spezial nach Halle an der Saale, um uns da im kleinen Kreise all seine Schützlinge auf einem Schlag zu präsentieren. So abwechslungsreich die Namen der Bands sind, genauso unterschiedlich waren auch die Musikstile, welche uns an dem Abend geboten wurden, so gab es deftige Gitarrenklänge auf die Ohren, aber auch ein paar elektronische Leckerbissen. Einen Überraschungsgast aus Italien gab es zur Eröffnung des Abends auch noch, so muss im Endeffekt für jeden Besucher was Richtiges dabei gewesen sein.
Mit einer Stunde Verspätung begann um 21 Uhr das große Spektakel. Eröffnet wurde das kleine Festival, wie schon erwähnt, von einem Überraschungsgast aus Italien, eine Band namens ADAM machte es sich zur Aufgabe, das Publikum für den Abend erst mal so richtig anzuheizen. Mit den heftigen elektronischen Beats gelang dies auch recht gut, so kam sehr bald eine gute Stimmung auf, und die ersten Gäste bewegten sich auch schon ganz fleißig mit. ADAM überzeugten nicht nur musikalisch, sondern auch mit einer sehr netten Show, und der Keyboarder mit teuflischem Charisma. Der Beginn des Abends war somit nicht nur was fürs Ohr, sondern auch was fürs Auge.
SILENT ASSAULT waren als nächstes an der Reihe, auch da ging es elektronisch zur Sache. Optisch passte diese Band wohl nicht ganz ins Konzept, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Die beiden Jungs tauschten nach der Hälfte des Gigs die Plätze, so dass auf Grund des doch etwas anderen Gesangs das Ganze auch ein wenig abwechslungsreicher wurde.
BEYOND THE VOID enterten nun als nächstes die Bühne. Sänger Daniel gab sich sehr charmant. Die Band überraschte mich ungemein, so rockten sie mit tief gestimmten Gitarren und ein wenig düsterer Melancholie die „Theatrale“. Live gefiel mir die Band fast noch besser als von Konserve, überzeugte man doch mit großer Spielfreude und Daniel mit seiner klasse Stimme.
Nun war es Zeit für THORA, auf welche ich schon sehr gespannt war. Hatte ich von der Aachener Band bisher nur so einiges gelesen, aber leider noch nichts gehört. Das sollte sich ja aber endlich gleich ändern, und schon die ersten Takte ließen mich aufhorchen. Wo nahm dieser smarte junge Mann nur diese bombastische Stimme her? Düster und hart rockten auch THORA, jedoch mit einem etwas härteren Unterton als ihre Vorgänger BEYOND THE VOID. Vom recht rabiaten Einsatz tief gestimmter Klampfe bis hin zu melancholisch melodisch anmutenden Songs war alles dabei. Der charismatische Sänger Thomas gab seine sehr facettenreiche Stimme zum Besten, von tiefem Gesang bis zum düsteren grölen beherrschte er sie erstklassig, Gesten und Mimik ergänzten die Show noch passend, um diese recht außergewöhnlich wirken zu lassen. Leider brachte ein großer Teil des anwesenden Publikums der Band nicht den Respekt entgegen, welchen sie bei dieser phantastischen Show verdient hätte, so setzte man sich auf den Boden oder kehrte der Band den Rücken zu, was ich geradezu verachtend finde. Solch eine Reaktion hat keine Band verdient, und THORA gleich gar nicht. Für mich war es einfach DIE Band des Abends!
TRÜMMERWELTEN gaben sich als nächstes die Ehre. Eine aufwendige Bühnendekoration ließ großes vermuten. Arne erschien wie gehabt, im Blutverschmierten weißen Hemd, und auch ansonsten recht blutig gestylt. Trotz der kleinen Bühnenshow, welche TRÜMMERWELTEN versuchte zu inszenieren, fehlte mir das gewisse Etwas, irgendwie wollte diesmal nicht so die gewohnte Stimmung aufkommen. Woran es lag? Ich kann es nicht sagen…
Letztendlich war es Zeit für STAUBKIND. Die Fans, welche sich bei den vorangegangenen Bands sichtlich zurückhaltender gegeben hatten, tauten nun auf, stürmisch begrüßte man Louis und seine Staubkinder. Wie gewohnt sehr gesprächig und auf das Publikum eingehend gab sich der Frontmann, und STAUBKIND wurden gefeiert was das Zeug hielt.
Trotz später Stunde brachte Louis das Publikum noch zum mitsingen, klatschen und kreischen, und legte sein gewohntes Set an Liedern vor, welches nach wie vor noch nichts Neues enthielt. In dieser Hinsicht beruhigte er aber seine Fans, so sollte dies doch die letzte Show sein mit dem alten Material, Neues soll bald kommen. Man darf also gespannt sein!
So ging nun langsam ein wundervoller Abend zu Ende. Chris Pohl lud anschließend noch zum abtanzen ein, und gab sein Bestes als DJ. So konnte man den Abend noch ganz gemütlich ausklingen lassen.
Fazit:
Ein sehr abwechslungsreicher Abend, wieder einmal viel Neues gehört und gesehen, ein selten arrogantes Publikum erlebt, und trotzdem viel Spaß gehabt!