Am 12.08.06 war es endlich wieder soweit. Das bereits 14. Burgrock-Festival fand wieder auf der Burg in Altena in NRW statt. Ca. 2000 Besucher füllten den Burghof, welcher eine wunderschöne Kulisse für derartige Festivals darbot.
Die ersten Fans waren bereits früh morgens angereist und belagerten die Burgtore, um einen Blick auf ihre Lieblinge von der finnischen Band Negative zu erhaschen. Einige waren sogar extra aus Holland und der Schweiz angereist.
Das Publikum war von dem tollen Ambiente in dem alten Gemäuern sehr angetan, nur leider spielte das Wetter dieses Jahr nicht so wirklich mit. Viele der Besucher mussten bei einem heftigen Regenschauer ihre Schirme und Regenjacken auspacken und die wenigen die nicht wetterfest ausgestattet waren, gesellten sich zu den anderen Festivalbesuchern mit unter deren Schirme. Die Laune ließen sich die Leute durch den Regenschauer jedoch nicht verderben und feierten einfach weiter. Auch für das leibliche Wohl wurde auf der Burg gesorgt. An einem Stand gab es alles was man an ungesundem nur so begehren konnte.
Wünschenswert wäre vielleicht noch eine kleine „Meile“ mit Merchandiseständen gewesen., wobei es sicher an dem Platzmangel im Burginnenhof gehapert hätte und es daher nur einen einzigen Stand gab.
Zum Veranstaltungskonzept der Burg gehört, dass heimische Nachwuchsbands neben internationalen Größen auftreten.
Die Bands aus dem Märkischen Kreis: Tiere im Keller, Los Perversos, Perfect Symmetry und Exposed to Noise hatten somit allen Grund zur Freude vor solch einem begeisterten Publikum neben den Headlinern und Grössen: Amorphis, Negative und Apoptygma Berzerk zu spielen. Auch die Bands aus dem Märkischen Kreis kamen bei dem Publikum gut an. Besonders Tiere im Keller und Perfect Symmetry schienen das Publikum sehr anzusprechen während Los Perversos die Zuschauer nicht wirklich für sich gewinnen konnten.
Nachdem Amorphis gegen 19.45 Uhr die Bühne betreten haben wurde es laut im Burghof. Die Dark-Metaller konnten mit ihrem Album Eclipse bereits viele Lobeshymnen einheimsen und brachten nun den Beweis, dass sie auch live auf der Bühne richtig einheizen konnten.
Gerade die älteren Festivalbesucher sangen kräftig mit. Die Riffs strotzen vor Spielfreude, und jede Nummer hat ihre großen Momente und das Zeug, eine Hymne zu sein, egal ob es ein härteres Stück wie „Two Moons“ oder der ziemlich gotisch anmutende Hit „House of Sleep“ war.
Nach einer kurzen Umbaupause wurde das Gerangel um den Plätzen auf der Burg immer größer. Zwar hatten sich die zumeist weibliche Fanschar die ersten Reihen vor der Bühne bereits abgesichert, dennoch drängten viele von hinten nach und auch vor den Tischen machten die Fans keinen Halt, um ja nichts von dem Gig von Negative zu verpassen. Gegen 21.25 Uhr ertönte das Intro und einer nach dem anderen betrat unter tosendem Applaus und Geschrei die Bühne. Der Gitarrist konnte noch ein freudiges: „Let`s fuck, Motherfucker!“ ins Micro brüllen, bevor die Show mit „L.A Feeding Fire“ begann.
Auch wurden zwei neue Hits gespielt: „Planet of the sun“ und „Glory of the shame“, welche beim Publikum sehr gut ankamen. Obwohl die Songs erst im kommenden Herbst auf dem neuem Album „Anorectic“ erscheinen, konnten die Fans auch diese Songs lauthals mitsingen. Als Zugabe spielten Negative noch ein Bonbon für ihre Fans: Nämlich das alte Demo „God likes your style“. Gegen 22.30 Uhr verliessen Negative gut gelaunt die Bühne; sie hatten die Burg so richtig eingeheizt.
Nach dem Gig von Negative machten die Fans in den ersten Reihen mehr Platz für die anderen Festivalbesucher. Nach dem Umbau gab es noch einige kleine Schwierigkeiten mit der Technik, welche den Auftritt von Apoptygma Berzerk verzögerten.
Als diese endlich behoben war, betraten die Norweger gegen 23.10 Uhr endlich die Bühne. Vom Anfang an kochte die Stimmung, denn nahezu jeder hatte sich den Gig von Apop herbeigesehnt. Bekannte Songs wie „In this together“, „Lost in Translation“ wurden zum Besten gegeben und spätestens bei „Shine on“ und „Love to Blame“ (aktuelle Singleauskopplung) sangen alle lautstark mit. Auf der Burg wurde mit Apop ein krönender Abschluss celebriert.