Es sind 32 Grad und wir machen uns auf den Weg nach Münster zum iFAN, unserem letzten Festival für dieses Jahr. Das findet aber nicht,, wie man vielleicht denken würde open air statt sondern indoor, nämlich im Skaters Palace. Nachdem es die ersten drei Jahre in Warendorf stattfand, musste nun aus organisatorischen Gründen auf Münster ausgewichen werden. Auch der eigentliche Termin im April konnte deshalb nicht eingehalten werden. Ein klares Downgrade wie sich später rausstellen wird, denn neben dem dörflichen Charakter und Charme hat das iFAN auch noch an anderen Stellen eingebüßt.
Am Skaters Palace angekommen ist ein Parkplatz schnell gefunden und es ist an der Zeit das angenehm klimatisierte Auto zu verlassen. Bevor es dann rein geht noch schnell ein Foto von der Running Order gemacht, die draußen an der Kasse aushängt. Dass diese bereits nach dem ersten Act obsolet sein wird, kann zu diesem Zeitpunkt ja noch niemand ahnen. Aber erst mal geht es ganz pünktlich um kurz vor fünf mit der Eröffnung durch Moderatorin Jazzy Gudd los. Green Silly Parrots aus Spanien sind dann nicht nur die erste Band des Tages, sondern auch die mit der weitesten Anreise. Leider hat sich zum jetzigen Zeitpunkt nur eine überschaubare Menge an Leuten vor der Bühne versammelt. Schade, denn Green Silly Parrots spielen feinen und erfrischenden Indierock und hätten mehr Publikum verdient. Guter Start.
Nach kurzem Umbau geht es dann mit Band Nummer zwei, Soeckers, weiter. Naja jedenfalls laut Running Order, aber aus 20 Minuten Umbaupause werden mal eben 45 Minuten. Von den Jungs aus Münster gibt es dann recht unaufgeregten Gitarrenpop mit deutschen Texten. Ein bisschen Warendorf Feeling kommt auf als mit Ape One die nächste lokale Band auf der Bühne steht. Diese Band gibt es dank dem iFAN. Die Bandmitglieder lernten sich im vergangenen Jahr auf dem iFAN kennen, gründeten eine Band und stehen nun selbst auf der iFAN Bühne. Kaiser Franz Josef ist dann die zweite nicht aus Deutschland stammende Band auf der Bühne. Die Österreicher begeisterten in der Vergangenheit schon u.a. bei Rock am Ring und können auch beim iFAN Publikum punkten. Apropos Publikum, mittlerweile ist es schon ein bisschen voller geworden, aber man merkt doch deutlich, dass das Festival nicht mehr in Warendorf stattfindet.
Wer spielt eigentlich als nächstes und vor allem wann?
Kurzer Blick auf die Uhr und die Running Order. Ferris MC, eigentlich jetzt, aber noch spielen Kaiser Franz Josef. Mittlerweile sind es sage und schreibe 50 Minuten Delay, die sich in den Umbaupausen angehäuft haben, denn an den Spielzeiten der Bands ändert sich nichts. Zeitpläne sind scheinbar überbewertet. Die drückende Wärme hat uns unterdessen müde gemacht. Auf der Suche nach etwas Abkühlung und zum Überbrücken der Zeit setzen wir uns nach draußen. Das einsetzende Gewitter samt Starkregen beschert uns dann sogar die erhoffte Abkühlung und zudem einige schöne Fotomomente. Weiter geht’s dann endlich mit Ferris MC. Das Ex-Deichkind ist den meisten wohl eher in eben jenem Zusammenhang ein Begriff und nicht unbedingt mit Rock, aber das Ferris nicht nur Hip-Hop kann, zeigt er hier eindrucksvoll, es gibt Punk vom Feinsten.
Headliner in diesem Jahr sind Milliarden und damit iFAN Wiederholungstäter, waren sie auch schon bei der Ausgabe 2017 mit dabei. Was man direkt merkt, Milliarden haben ihr eigenes Licht dabei und das wertet die Show gleich ungemein auf. Bei den anderen Bands war das Licht mehr 0815 und im Vergleich zum Vorjahr eher enttäuschend. Das ist aber etwas was natürlich der Location geschuldet ist und auch vor allem uns Fotografen auffällt. Wir bleiben nur für die ersten paar Songs und machen uns dann auf den Weg nach Hause. Wir haben noch eine recht lange Rückfahrt vor uns und nicht mit so viel Verspätung gerechnet.
Galerien by Daphne Dlugai bs! 2019
Links:
iFAN Festival
Milliarden
Ferris MC
Kaiser Franz Josef
Ape One
Soeckers
Green Silly Parrots
Jazzy Gudd