Zodiac: Grain Of Soul (2016) Book Cover Zodiac: Grain Of Soul (2016)
Rock
Napalm Records/Universal Music
29.07.2016
www.zodiac-rock.com

Tracklist:

  1. Rebirth By Fire
  2. Animal
  3. Follow You
  4. Down
  5. Faithless
  6. Crow
  7. Ain´t Coming Back
  8. Get Out
  9. Like The Sun
  10. Sinner
  11. Grain Of Soul

 

“Huch, höre ich da wirklich gerade die neue Zodiac “Grain Of Soul?“  Dieser Gedanke wird wahrscheinlich vielen von euch durch den Kopf gegangen sein, als ihr den Opener `Rebirth By Fire` gehört habt. Mir ging es genauso. So „modern“ wie es durch die Boxen kam, hätte man es nicht für möglich halten können, dass das Zodiac sind.

Die Münsteraner sind bekannt als Blues Rock bzw. Retro Rock Band, die sich mehr (stilvollen) 70iger Jahren beheimatet fühlen, aber davon ist auf „Grain Of Soul“ so gut wie nichts mehr zu hören. Man hat sich von den Retro Rock-Roots gelöst und bewegt sich nun mehr in den 90iger und 00er Jahren. Parallelen zu Audioslave, Neo-Grunge wie Creed (alternativ: Alter Bridge) und Nickelback und leichtfüßiger Rock´n´Roll sind zu erkennen. Die einzige bluesige Note kommt nur noch durch den markanten Gesang von Nick van Delft zum Vorschein.

Manch einem Fan (der ersten Stunde) mag das nicht gefallen oder sogar sauer aufstoßen, aber man muss attestieren, dass sie mit dieser soundtechnischen Veränderung einen Entwicklungsschritt vorgenommen haben. Auch wenn sich, wie es in einem Interview gesagt wurde, sich das während des Schreibens so entwickelt habe, da man auf dem Vorgänger „Sonic Child“ (im nachhinein) zu seicht war und deswegen härter werden und auch keine Balladen mit drauf haben wollte, steht ihnen diese Seite gar nicht schlecht zu Gesicht.

Trotz aller Härte, findet man dennoch den Raum für coole Grooves zum Kopfnicken (´Ain´t Coming Back`), tiefgehende Gefühle (`Down´, das bei dem Instrumentalpart gegen Ende an Long Distance Calling erinnert. Zur Erinnerung: Drummer Janosch Rathmer zockt auch bei Long Distance Calling) und auch ohrwurmtaugliche Melodien bzw. Refrains (`Rebirth By Fire`, ´Animal`, das wirkliche schöne `Follow You`, `Get Out` oder der Titeltrack).
Eine kurze Erwähnung zum Cover: Das Motiv mag dem einen oder anderen vielleicht „einfallslos“ oder noch schlimmer als „geklaut“ vorkommen, aber ich muss sagen, ich finde es sehr gut gemacht, vor allem wenn man die Symbolik hinter diesem Bild versteht: Der Totenkopf soll die (dunkle?) Seele darstellen die aus dem Körper ausbrechen will. Und da sich der Albumtitel die verschieden Facetten der Seele bezieht, schließt sich wieder der Kreis.

Wer nichts gegen die Soundkorrektur von Zodiac auf „Grain Of Souls“ einzuwenden hat, wird an diesem Werk seine Freude haben. Da ich denke, dass die Jungs auf dem nächsten Album diesen Schritt weiter fortführen und noch mehr die Hooklines in den Vordergrund stellen werden gibt es erstmal „nur“ vier (richtig gute) Sterne. Weiter so, Jungs!

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Michael Gerlinger
Bei Mike handelt es sich im Einzelnen um allerhand mittelfränkische Verhandlungsmasse, ein wahrer Gentleman, ein wahrer Poet Den Löwenanteil seiner irdischen Sternzeit fristet Metalmike, wie wir ihn nennen, auf 49°17`60" N, 10°33`34" O in der Multi Media Abteilung eines Glücksgefühl-Sortimentas. In den 90ern war Gentlemicha der erste, der sich “Musik ist (mein) Leben!” auf die Pommesgabel hat tätowieren lassen, deswegen reichte das Taschengeld auch nicht für ‘ne Baumpatenschaft. Weil Metalmike jeden Tag einen Clown frühstückt, sperren wir ihn in der Regel statt Jack in die Box und füttern ihn für den Rest des Tages hauptsächlich mit Rock- und Metalscheiben, von Weichspülern bis hin zum richtig steilen Zeug à la Mgla, Lifelover und Co.