07.08.2009
Danse Macabre
www.z-effektor.de
Tracklist:
- Stillstand
- Spinnlein
- Rotting Disguise
- Paranoid
- Zwischen XII Uhr
- Armee der Finsternis
- Wenn Engel fallen
- Your Nightmare
- Die Schuld
- Hexenfluch
- Fahr zur Hölle
- Teleutaion
- Melancholie
- Dämmerung
Die Stuttgarter Formation Z-Effektor versucht sich mit ihrem Album „Zwischen XII Uhr“ bewusst den verschiedenen Genre-Grenzen in der Szene zu widersetzen. Weiterhin versuchen sie den Spagat zwischen einem neuen Album und entsprechend zeitgemäßer Musik und den Rückblick auf vergangene Tage des EBM.
Mitunter gelingt das sehr eindrucksvoll. Manchmal kommt man sich aber durchaus vor wie in einer Zeitschleife, „Und täglich grüßt das Murmeltier!“ denkt man und irrt. Jeder Song ist an sich anders und dadurch zeichnet sich das Album in Gänze auch aus. Langweilig wird es eigentlich nie. Was auffällt ist das man mit verschiedensten klassischen Instrumenten genau so selbstverständlich umgeht wie mit den dadurch entstehenden Klangkollagen. Außerdem muss man der Sängerin in sofern Tribut zollen als das sie mit ihrer Stimme ein breites Spektrum abdeckt. Dabei sei es der eher erzählende Gesang, wie es bei „Teleutaion“ zu hören ist der so finde ich, herausragt. Selbst Songs wie „Spinnlein“ oder „Zwischen XII Uhr“, die gesanglich vielleicht nicht so anspruchsvoll klingen werden sehr gut gemeistert. Wohl aber leidet das Album selbst vielleicht gerade durch diese zu große Vielfalt. Wenn man es mal zwischendurch bei seinem CD-Laden seines Vertrauens anhört und hier und da mal hineinhorcht, wirkt es manchmal etwas zu überladen. Etwas weniger wäre da manchmal mehr. Die tanzbaren Beats der Neuzeit und die stampfenden Rhythmen der ´90 Jahre gehen eine schwere Symbiose ein. So ganz allein kann nichts stehen bleiben.
Konsequent ist der Schritt der Band sich immer irgendwo zwischen den verschiedenen Stilrichtungen zu bewegen. Kein Song klingt wie ein reiner EBM-Klassiker, kein Song ist mit den Electrobeats der derzeitigen Tanzflächen zu vergleichen und auch die ruhigen fast klassisch anmutenden ruhigen Episoden und Songs grenzen sich ab. Daher bleibt wohl auch das Album eher was für offene Geister, die sich ungern auf einen Stil festlegen und auch lieber in den verschiedenen Spielrichtungen der Szene bewegen. Nicht konsequent finde ich die Festlegung hingegen, was die Sprache betrifft. Obwohl das Groh der Songs deutschsprachig ist, gibt es die berühmten Ausnahmen. Schade. Jedenfalls wäre es mir lieber, wenn man sich für eine Sprache bei der Musik zumindest auf dem Album festlegen würde. Laut Danse Macabre Records ist das Album seid zwei Tagen zur Auslieferung bereit. Ich bin gespannt, was man von den Vieren noch zu hören bekommt.
Anspieltipps: „Fahr zur Hölle“, „Your Nightmare“