Betonkopf
03.04.2009
www.wumpscut.com
Tracklist:
- Schlechter Mensch Instrumental
- The Boo
- Fuckit
- Cut To See How Much I Bleed
- Achtung, Menschen
- Autophagy Day
- Pooch
- Leichenteilchen Instrumental
- Broken
- Bloodbathing Tub
- Rumpelkammer Instrumental
- Gulag
Es war lange Still geworden um Mastermind :W: Rudy Ratzinger. Auch war die letzte CD mittlerweile dann selbst bei eingefleischten Fans als eher mittelmässig eingestuft worden. So musste sich Rudy was einfallen lassen oder es mit der Musik vielleicht langsam lassen. Lieber in Ehren abtreten, als auf Krampf gegen den Verfall kämpfen.
Nun liegt einem das Ergebnis vor. Es ist beim besten Willen wieder ein Weg zurück zu alten Ehren. Für den einen oder anderen Song würde ich vielleicht nicht mein letztes Hemd geben, aber im Großen und Ganzen ist es wieder ein Album, das es wert ist das :W: zu tragen. Die gewünschten Effekte mit denen Rudy gern auch ein wenig provoziert sind schon im ersten Song zu hören, wo eine Stimme im typischen RTL oder SAT1 Slang über einen Amokschützen berichtet, der auch ein Fan von im gewesen ist. Auch Songs wie „Cut To See How Much I Bleed“ ist so etwas. Am Titel kann sich schon der eine oder andere stoßen. So wäre für die Sittenwächter der Nation auch „Leichenteilchen“ einer der Songs… Aber nun ja. Sollen die Ihre Arbeit machen, ich mache meine. Und ich muss sagen, das Rudy mit „FUCKIT“ ein echtes :W: Album abgibt, dass fast ein wenig klingt wie zurück zu „Bunkertor 7“ oder anderen großen WÜRFE. Dabei sind aber auch viele neue Elemente zu entdecken.
Der schon angesprochene Song „Leichenteilchen“ z.B. ist ein auf mehreren Ebenen rhythmisches Gewusel mit enthaltener klarer Linie. Vielschichtig klingt es und vor allem auch verspielt. Dabei kann mich der Folgesong „Broken“ überhaupt nicht überzeugen. Klingt es doch wie eine Hommage an Yazoo.
Weiterhin, wie man es auch aus der Vergangenheit kennt, befindet sich bei dem Doppelalbum eine CD mit vielen Remixen. Schade nur, dass es sich dabei wie so oft um mehrfach die selben Songs handelt. So sind von den 14 Mixen nur 5 verschiedene Songs. Dabei hätte das Album sicherlich mehr verdient. Das heißt nicht, das die Mixe schlecht sind. Sicherlich ist das wie üblich Geschmackssache. Und wer sich an „Wreath of Barbs“ erinnert ist von der Vielfallt begeistert. Mit Sicherheit aber wird man den einen oder anderen Song des Albums auf der Tanzfläche wiederfinden. Einige Schwächen finden sich sicher bei den Songs, die bei mir zur Abwertung führten. Als Fan von 1993 an darf ich mir das erlauben, denke ich. Dabei urteile ich gerade bei einem Riesen wie Rudy R. durchaus im härteren Maßstab als bei einer Newcomerband!
Anspieltipps:“the Boo“, „Achtung Menschen“, „Pooch“