Witherfall: Nocturnes And Requiems (2017) Book Cover Witherfall: Nocturnes And Requiems (2017)
Heavy Metal
Century Media Records (Sony Music)
06.10.2017
www.witherfall.com

Tracklist:

  1. Portrait
  2. What We Are Dying For
  3. Act II
  4. Sacrifice
  5. The Great Awakening
  6. End Of Time
  7. Finale
  8. Nobody Sleeps Here…

Witherfall gründeten sich, nachdem sich die kreativen Köpfe Jake Dreyer (Iced Earth), Joseph Michael (White Wizzard) und Adam Sagan (Circle II Circle) zusammenfanden, um ihre Interpretation des Heavy Metals Ausdruck zu verleihen. Leider verstarb Adam Sagan noch vor Veröffentlichung dieses Albums und kann nun als Nachruf verstanden werden. „Nocturnes And Requiems“ wurde diesem Ausnahme-Musiker gewidmet.

„Portrait“ ist definitiv ein Epos. Eine derartige Spielfreude, gepaart mit Tempiwechsel, die dem ZuhörerIn den Atem rauben und eine unwiderstehliche Melodie zeichnen den Auftaktsong aus. Ein echtes Geschwindigkeitsbiest lässt die Band mit „What We Are Dying For“ los. Hier wird gebangt, als gäbe es kein Morgen. Insbesondere die detaillierte Gitarrenarbeit sticht deutlich hervor. Mit „Sacrifice“ findet sich ein vielschichtiges Stück auf diesem Album, dem mensch einige Hördurchläufe gönnen sollte. Derart viele Facetten werden hier präsentiert, dass es nicht einfach ist, diese in passende Worte zu kleiden. Eine getragene Stimmung, die sich durch sanfte Akustik-Gitarrenklänge noch stimmungsvoller präsentieren sind die Basis des Tracks „The Great Awakening“. Der passende Beitrag, um dem Alltag zu entfliehen. Der nächste Song kann mit einer beeindruckenden Länge von über 9 Minuten auf sich aufmerksam machen. „End Of Time“ brettert mit einer unfassbaren Geschwindigkeit aus den Boxen, um dann abzubremsen und die ZuhörerInnen in falscher Sicherheit zu wiegen, ehe die band wieder voll durchstartet.

Die Ehre des letzten Songs wird „Nobody Sleeps Here…“ zuteil. Erneut handelt es sich um ein Stück das mit gut 8 Minuten nicht zu den kurzweiligen Tracks gehört. Auch hier muss mensch sich zeit nehmen, um in dieses Universum standesgemäß abtauchen zu können. Sicher keine leichte CD, aber genau solche Veröffentlichungen verdeutlichen den Unterschied zwischen Metal und Mainstream und sind daher unverzichtbar.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.